Musik

Cornerstone - Human Stain

29. April 2021 · Audio · andreas · Kein Kommentar

CoverIm Purple-Land wenig neues: Während Deep Purple lieber mit neuem Keyboarder durch ferne Lande ziehen statt sich mit dem Schreiben neuen Songmaterials “aufzuhalten” und Ritchie Blackmore den Regenbogen noch immer nicht wiederbelebt hat, waren auch die hoffnungsvollen Scheiben der “Nachfolgebands” kaum ein Grund zur Freude. Das letzte Company Of Snakes-Album “Burst The Bubble” enttäuschte auf ganzer Linie und auch das gemeinsame Hughes-Turner-Project konnte mich nicht so recht überzeugen.

Schön, daß es aber trotzdem noch einen Hoffnungsschimmer gibt - das ehemalige Rainbow-Goldkehlchen Doogie White hat zusammen mit Royal Hunt-Bassist Steen Mogensen eine neue Cornerstone-Scheibe veröffentlicht, die es in sich hat.

War das erste Album “Arrival” noch eher von ruhigen und atmosphärischen Tönen geprägt, so rockt “Human Stain” deutlich mehr “nach vorne” los und weiß durch ausgreifte Kompositionen sowie die druckvolle Produktion auf der ganzen Linie zu überzeugen. Richtig schwache Songs sind auf dem Album nicht zu finden, auch wenn nicht alle den Klassiker-Character eines “Wounded Land”, “Future Rising” oder “Resurrection Sympathy” mitbringen. Leider bringt viel Licht auch meist etwas Schattenwurf mit sich - im Falle von “Human Stain” eindeutig die Texte, die Stellenweise an “Reim Dich oder ich freß’ Dich”-Qualität nicht mehr zu überbieten sind. Beispiele gefällig? Wie wär’s mit “Sweet angel of the street, come dance with me” oder “Resurrect some sympathy. What’s been good for you ain’t right for me.” Wer mehr als eine der oben genannten Bands auch nur ansatzweise gut findet, sollte hier zugreifen - und wird es nicht bereuen.

Macht unter’m Strich 15 Punkte für die Musik, minus einem Punkte für die Texte, also:

Super (14/20)

2002 für das Online Empire verfasst, fehlte dieser Beitrag bisher im Blog.

Helloween 2006-06-23 Bildergalerie

27. April 2021 · Konzerte · andreas · Kein Kommentar

Helloween am 23. Juni 2006 beim Bang Your Head Festival in Balingen


Hörenswert #14: Ken Hensley - The Cold Sacrifice

26. April 2021 · Hörenswert · andreas · Kein Kommentar

Nach Trevor Bolders “Sail The Rivers” und Lee Kerslakes “Eleventeen” gibt es mit “My Book Of Answers” die dritte posthume Album-Veröffentlichung in den letzten Monaten aus dem Uriah Heep-Umfeld, diesmal von Ken Hensley.


Death Angel 2006-06-23 Bildergalerie

24. April 2021 · Konzerte · andreas · Kein Kommentar

Death Angel am 23. Juni 2006 beim Bang Your Head Festival in Balingen


Suzi Quatro - The Devil In Me

22. April 2021 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

Suzi Quatro - die Frau, die meist in schwarzes Leder gekleidet und mit einer Bassgitarre bewaffnet ist, die (gefühlt) größer ist als sie selbst. Wie hat sie meine Generation in den 1970er Jahren an den Eiern gepackt (sorry), sie gehörte (neben diversen Glam-Rock-Bands) eindeutig zur sog. musikalischen Sozialisation der “Generation 1960”. Sie war eindeutig eine Künstlerin, die man mit Fug und Recht als Single-Musikerin / Künstlerin bezeichnen kann. Ihre Longplayer waren meist keine wirklichen Blockbuster, ihre Singles jedoch sind Glam-Rock-Songs für die Ewigkeit.

Ab Mitte der 1980er Jahre war sie für gut 2 Dekaden kaum mehr präsent, ihre (wenigen) Alben fanden kaum Gehör und sie tourte auf Dutzenden von “Oldie-Festivals” durch die Gegend. Das änderte sich 2006 und 2011 mit 2 Spätwerken, die sowohl von Kritik wie vom Publikum zumindest wohlwollend aufgenommen wurden. Dann - ganz plötzlich - startete sie 2019 mit “No Control” richtig durch und als wäre das eine Art Initialzündung gewesen, wurde „The Devil In Me“ 2021 nachgeschoben.

Das Album wurde fast schon begeistert von der Kritikerzunft aufgenommen. Suzi Q. zeigte sich im zarten Alter von (fast) 71 Jahren in voller Power, voller Soul und mit deftigem Groove. Bereits der Opener “The Devil In Me” rockt los, als gäbe es kein Morgen, das darauf folgende “Hey Queenie” ist eine knallharte Bluesrock-Nummer mit herrlichem Drive, da wippt nicht nur mal so der rechte Fuß und allerspätestens bei “Betty Who?” hat sie mich voll an der Angel.

Über die gesamte Länge des Albums pumpt das Rock-Herz der 1970er Jahre, man kann diese coole Zeitreise einfach nur genießen. Da ist es auch locker verschmerzbar, dass ein einziger Song (“My Heart And Soul”) nicht so wirklich in die Reihe passt. Ich nehme ihn der Einfachheit halber als eine Art Verschnaufpause und Beweis dafür, dass Ihre Stimme auch für Balladeskes taugt. Danach darf sie dann auch gerne wieder mit einem Knallersong auf gewaltigem Soul-Fundament weiter losrocken.

Fazit: tolle Frau, tolles Album, feine Reise “back to the roots of rock”.