Betriebssysteme

Java meldet "Das Netzwerk ist nicht erreichbar"

12. Juni 2011 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Ein aus dem “non-free” repository nachinstalliertes SUN Java Runtime Environment lief bis auf eine ärgerliche Ausname wie gewünscht: bei jedem Versuch der Netzwerk-Kommunikation scheiterte Java mit der Fehlermeldung “Das Netzwerk ist nicht erreichbar”, obwohl alle anderen Applikationen wie erwartet kommunizieren durften.

Die Behebung des Fehlers findet sich in einem Artikel auf debianforum.de - in der Datei “/etc/sysctl.d/bindv6only.conf” ist die Konfigurationseinstellung

net.ipv6.bindv6only

vom standardmäßigen Wert “1” auf “0” zu ändern, dann kommuniziert auch Java.


Systemabbild unter Windows 7 erstellen

20. Januar 2011 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Während man bei alten Windows-Versionen noch zu Drittanbieter-Software wie Acronis TrueImage greifen oder selbst kreativ tätig werden musste, um Systembackups zu erstellen, ist bei Windows 7 die entsprechende Funtionalität bereits eingebaut.

Ein Backupvorgang kann jederzeit aus dem laufenden Betriebssystem heraus über das Windows-Startmenü mittels der Funktion “Sichern und Wiederherstellen” gestartet werden:

Dort ist lediglich der Menüpunkt “Systemabbild erstellen” zu wählen, dieser öffnet dann den zugehörigen Wizard, der Schritt für Schritt durch die hierfür notwendigen Angaben leitet. Alternativ kann mittels “Sicherung einrichten” auch eine regelmäßige Sicherung eingeplant werden.
Wer lieber die Kommandozeile verwendet, kann das Backup auch auf diesem Weg starten, hierfür ist der Befehl “wbadmin” zuständig.

Obige Befehlszeile startet eine Sicherung aller, für die Ausführung von Windows erforderlicher Laufwerke und legt diese auf dem Laufwerk ‘D:’ ab.

Sollte als Sicherungsziel der gleiche physikalische Datenträger gewählt werden, auf dem auch die Systemplatte liegt, so gibt wbadmin eine entsprechende Warnung aus. Diese kann allerdings ignoriert werden, falls die Sicherung z.B. zusätzlich auf eine externe Platte kopiert wird.

Auf dem Ziellaufwerk wird - falls noch nicht vorhanden - ein Ordner namens “WindowsImageBackup” angelegt, in diesem befindet sich ein Order mit dem Rechnernamen, welcher die eigentliche Sicherung enthält.


Webserver auf localhost reagiert verzögert

6. Januar 2011 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Nach einer Neuinstallation von Windows 7 war der Zugriff auf andere Server im Netz wieder wie vorher, lediglich Zugriffe auf einen auf dem lokalen Rechner betriebenen Webserver erfolgten nur mit einer mehrsekündigen Denkpause.

Da der Webserver mit Hife des Perl-Moduls HTTP::Server::Simple bereitgestellt wird und weder an der Perl-Version, noch den verwendeten Modulen oder dem eigentlichen Skript irgendwelche Änderungen vorgenommen wurden, schied der Server selbst als Ursache aus.

Auch die standardmäßige Windows-Firewall sowie die Antivirus-Lösung, die beide unter kurzzeitigen Verdacht gerieten, konnten sich mit Hilfe einer testweisen Deaktivierung vom Anfangsverdacht befreien.

Einen ersten Hinweis in die richtige Richtung lieferte der Artikel “Firefox ist langsam bei Aufruf einer Seite von localhost mit Visual Studio”, dessen Lösungsansatz den Firefox-Parameter “network.dns.disableIPv6” vom standardmäßigen “false” auf “true” abzuändern zwar eine Behebung der Symptome im Firefox brachte, aber nicht das Problem als solches behob.

Die Lösung findet sich letztendlich in der Windows-“hosts”-Datei unter “%windir%\system32\drivers\etc” liegt und die folgenden Hinweis enthält:

# localhost name resolution is handled within DNS itself.
#    127.0.0.1       localhost
#    ::1             localhost

Nach Entkommentieren des IPv4-Eintrags (und nur dieses!) funktioniert der Zugriff auf den localhost wieder verzögerungsfrei.


Ruhezustand unter Windows 7 aktivieren

5. Januar 2011 · Betriebssysteme · andreas · 2 Kommentare

Um den Ruhezustand unter Windows 7 zu aktivieren sind zwei Schritte nötig:

Als erstes an der Kommandozeile als Administrator den Befehl

powercfg -H on

eingeben und anschließend in die Einstellungen des aktivierten Energiesparplans wechseln und dort unter “Energie sparen”, “Hybriden Standbymodus zulassen” die Einstellung auf “Aus” ändern.

win7powercfg

Wer die Funktion des “Ausschalters” im Startmenü ändern möchte, kann dies im “Eigenschaften”-Dialog des Schalters tun.


Daten und Windows 7-System sauber trennen

3. Januar 2011 · Betriebssysteme · andreas · 17 Kommentare

Im Gegensatz zu Unix-Systemen, wo direkt bei Installation die Möglichkeit besteht, die “Home”-Verzeichnisse auf eine eigene Partition zu legen, sieht Windows deren Speicherung auf der System-Partition vor.

Dies erschwert nicht nur die Implementierung einer Backup-Strategie - durch das Erstellen und Zurückspielen eines Systemimages sind auch jedesmal die auf der gleichen Partition gespeicherten Benutzerdaten betroffen.

Microsoft ermöglicht zwar mit Hilfe des “Eigenschaften”-Menüs, Verzeichnisse wie “Eigene Dateien” oder “Eigene Bilder” zu verschieben, die eigentlichen Anwendungsdaten unter “%APPDATA%” bleiben allerdings unberücksichtigt.

Ein einmal benutztes Profil nachträglich zu verschieben ist auf Grund der darin gespeicherten Pfade so gut wie unmöglich, der ideale Zeitpunkt zur sauberen Trennung von Daten und Systen ist nach einer Neuinstallation.

Im Wesentlichen kann hierzu dem gleichnamigen c’t Hotline Artikel “Programme und Daten sauber trennen” gefolgt werden, dessen Vorgehensweise für Windows 7 hier kurz skizziert wird:

Während der Installation wird ein beliebiger Benutzer angelegt, der lediglich dazu dient, die entsprechenden Pfade vorzubereiten und nach getaner Arbeit gelöscht wird.

Nach Anmeldung mit diesem Benutzer werden zwei Schlüssel im Registry-Zweig

HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\ProfileList

manipuliert: zum einen ist dies der Schlüssel “ProfilesDirectory”, welcher auf den Speicherort der einzelnen Benutzerprofile zeigt, zum anderen der Schlüssel “Public”, welcher den Pfad für die öffentlichen Dokumente, Bilder, Musik u.a. enthält.

In diesen beiden Schlüsseln wird jeweils der Teil “%SystemDrive\Users” durch den neuen Ablageort, z.B. “E:\Users” ersetzt, dann kann der Registrierungseditor geschlossen werden.

Anschließend müssen noch die bereits in den ursprünglichen Verzeichnissen vorhandenen Dateien an den neuen Speicherort gebracht werden, was am einfachsten von der Kommandozeile aus mittels xcopy gelingt. Beim Kopiervorgang auftretende Fehler können ignoriert werden, diese resultieren aus

xcopy /s/e/c/h %SystemDrive%\Users e:\Users

Anschließend das System neu starten, nochmals mit dem Dummy-Benutzer anmelden und das eigentliche Benutzerkonto anlegen. Von diesem aus kann dann auch das Dummy-Konto gelöscht werden.