Programmierung

Zugriffe auf "%windir%\System32" und Unterverzeichnisse

3. September 2017 · Programmierung · andreas · Kein Kommentar

Einer der Gründe, warum in der EDV zeitliche Voraussagen so schwer zu treffen sind, ist die Tatsache, daß man immer wieder über Dinge stolpert, mit denen man nicht gerechnet hat.

Beim Versuch, ein Aufräumskript für die Hinterlassenschaften des AMD-Treibers in Perl zu schreiben, wurde eine Datei nicht gefunden, die laut Explorer und Eingabeaufforderung aber sehr wohl vorhanden war:

C:\Windows\System32\drivers>dir ati2erec.dll
...
 Verzeichnis von C:\Windows\System32\drivers

21.11.2014  04:08            43.520 ati2erec.dll
               1 Datei(en),         43.520 Bytes

Die gleiche Aufgabenstellung als Perl-Skript

use strict;
use warnings;
if (-e 'C:\Windows\System32\drivers\ati2erec.dll') { print "found.\n"; }
else { print "not found.\n"; }

führte aber zur überraschenden Ausgabe

not found.

Wie so oft, wenn es um seltsame Dinge in Windows geht, handelt es sich hierbei aber um ein Feature und keinen Bug, wobei das Feature aber erst einmal gefunden werden muß. Im konkreten Fall hört es auf den Namen “File System Redirector” und sorgt dafür, daß

In most cases, whenever a 32-bit application attempts to access %windir%\System32, the access is redirected to %windir%\SysWOW64.

Dies erklärt das obige Phänomen, da die verwendte Perl-Version eine 32-bit Anwendung ist. Freundlicherweise liefert der MSDN-Artikel auch gleich eine Lösung

32-bit applications can access the native system directory by substituting %windir%\Sysnative for %windir%\System32. WOW64 recognizes Sysnative as a special alias used to indicate that the file system should not redirect the access. This mechanism is flexible and easy to use, therefore, it is the recommended mechanism to bypass file system redirection.

so daß der Zugriff auf ‘C:\Windows\Sysnative\drivers\ati2erec.dll’ dann tatsächlich ein

found.

als Ergebnis liefert. Das “flexible and easy to use” möchte ich aber durchaus in Frage stellen, denn

Note that 64-bit applications cannot use the Sysnative alias as it is a virtual directory not a real one.

bedeutet letztendlich eine entsprechende Abfrage im Skript, damit - je nach verwendetem Interpreter - der Pfad entweder auf “System32” oder “Sysnative” gesetzt wird.


Methods with the same name as their class will not be constructors in a future version of PHP

27. April 2017 · Programmierung · andreas · Kein Kommentar

Mit PHP 4 wurden Konstruktoren eingeführt, welche den gleichen Namen haben wie die Klasse, in der sie definiert wurden:

class tolleKlasse {

    function tolleKlasse() {
    
        // ...
    }
}

In PHP 5 wurden diese Konstruktoren beibehalten, gleichzeitig aber mit der Methode

__construct()

eine neue Art der Konstruktor-Definition eingeführt. Seit PHP 7 wird bei der Verwendung von PHP 4 Konstruktoren nun die Warnung “Deprecated: Methods with the same name as their class will not be constructors in a future version of PHP” ausgegeben, die darauf hinweist, daß ab PHP 8 die gleichnamigen Methoden nur noch als normale Methoden, nicht aber als Konstuktoren behandelt werden.

Um vorhandenen Code fit für die Zukunft zu machen, reicht es, den Namen der Funktion zu ersetzen:

class tolleKlasse {

    function __construct() {
    
        // ...
    }
}

Da hierdurch vorhandener Code, welcher z.B. im Rahmen einer Vererbung auf den Funktionsnamen des Konstuktors zugreift, in einen Fehler läuft, kann nach dem Konstruktor eine zweite Methode mit dem ursprünglichen Funktionsnamen angelegt werden, welche den eigentlichen Konstruktor aufruft.


RSS-Feed für öffentliche Facebook-Seiten

5. Oktober 2016 · Programmierung · andreas · 2 Kommentare

Facebook hat den RSS-Feed für öffentliche Seiten am 28. Januar 2015 wie angekündigt eingestellt und ähnelt damit einer modernen, auf Sicherheitsgefühl getrimmten Siedlung: man baut einen großen Zaun ums komplette Areal und achtet peinlich genau darauf, daß man unter sich bleibt.

Das alles wäre kein Problem, wenn nicht - wie vor Jahren schonmal bei Myspace - einige Bands dazu übergehen würden, ihre Neuigkeiten nur noch im “sozialen Netzwerk” zu veröffentlichen und die Pflege einer eigenen Internetpräsenz weitestgehend einzustellen.

Möchte man weiter mitlesen, so ist als Nicht-Facebook-Nutzer Bastelarbeit angesagt:

Zum einen benötigt man einen Facebook-Account, der über die Facebook-Entwicker-Seite als Entwickler registriert werden muss - zwingende Voraussetzung für diese kostenlose Registrierung ist entweder die Angabe einer gültigen Mobiltelefon-Nummer oder einer gültigen Kreditkarte.

Als Entwickler legt man dann eine App an - Name, Sinn und Zweck sind beliebig, letztendlich benötigt man nur die App-ID sowie den App-Geheimcode, mit deren Hilfe man sich später automatisiert bei Facebook anmelden kann. Solange eine Seite öffentlich ist, reicht ein x-beliebiger Benutzer, um auf die öffentlichen Daten zugreifen zu können.

Das Zauberwort für den Zugriff lautet dann “Graph API”, für die Facebook neben dem kompletten SDK auch eine Online-Hilfe zur Verfügung stellt.

Glücklicherweise muss man das Rad allerdings nicht neu erfinden:

Nachdem die Lieblingssuchmaschine mit den richtigen Begriffen gefüttert wurde, landet man z.B. auf GitHub bei “facebook-json-to-rss”, einem kleinen Skript, das Login sowie die mühevolle Aufgabe der Konvertierung von JSON nach RSS bereits erledigt.

Nach dem Eintragen der App-Daten in die entsprechenden Stellen im Skript kann der Aufruf über das Anhängen des gewünschten Seitennamens

/index.php?page=PageNameHere

erfolgen und liefert die XML-Daten für den RSS-Feed zurück.

In der ursprünglichen Variante benötigt das nur 3.72 KB Skript noch das SDK, das zwar ebenfalls nicht allzu groß ist, aber lediglich zur Anmeldung verwendet wird.

Im Zugriffsschlüssel-Hilfsprogramm kann man sich das App Token der zuvor angelegten App anzeigen lassen und dieses direkt als “$access_token” im Skript verwenden. Nach Auskommentieren (oder löschen) des SDK-Includes sowie des Token-Abrufs funktioniert “facebook-json-to-rss” dann auch ohne SDK.


No type library matching "Microsoft Outlook" found

14. Juli 2016 · Programmierung · andreas · Kein Kommentar

office64_typelibFunktioniert in der Kombination mit einer 32-bit Microsoft Office-2013-Version die Zeile

use Win32::OLE::Const 'Microsoft Outlook';

problemlos, so wird sie bei einem installierten 64-bit Office mit folgendem Fehler quittiert:

# No type library matching "Microsoft Outlook" found at ...
# Win32::OLE(0.1712): GetOleTypeLibObject() Not a Win32::OLE::TypeLib object at C:/Perl64/lib/Win32/OLE/Const.pm line 49

Eine längere Suche führte schließlich zum entscheidenen Hinweis: bei der 64-bit Installation wird der Schlüssel für die Typelib vom Office-Installer nur als “win64” gesetzt, Perl aber sucht nach einem “win32” Eintrag.

Ein Workaround ist somit recht einfach: unterhalb des Registrierungspfads

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Classes\Wow6432Node\TypeLib

nach dem Eintrag für die “MSOUTL.OLB” suchen und passend zum “win64” Key händisch einen “win32” Key mit gleichem Inhalt erzeugen.


Ruby Gem hinter Proxy installieren

20. Mai 2015 · Programmierung · andreas · Kein Kommentar

Aus unerfindlichen Gründen ignoriert der Installer für Ruby Gems die Umgebungsvariablen “http_proxy” bzw. “https_proxy”, stattdessen muß der Proxy in der Kommandozeile angegeben werden:

gem install --http-proxy http://proxy:port name