Commodore VC 1541 am PC-Netzteil
Bei einer kurzen Retro-Runde mit einem Commodore 64 nebst zugehörigem Diskettenlaufwerk Commodore VC 1541 war in der ersten halben Stunde alles bestens: die Geräte funktionierten direkt beim Einschalten genauso zuverlässig wie in den letzten fast 40 Jahren und auch die testweise eingelegten Disketten waren noch problemlos lesbar.
Dann waren mit einem Schlag nicht nur C64, Floppy und Schwarzweißfernseher aus, die gesamte Elektronik im Raum hatte den Betrieb mangels Stomversorgung eingestellt. Verursacher war die VC 1541, die zuverlässig beim Anschließen der Stromverbindung die Raumsicherung von “ein” auf “aus” umschaltete.
Eine Suche im Internet führte zunächst zu jeder Menge Ersatznetzteile für die 1541-II, deren externes Netzteil wohl nicht sehr zuverlässig arbeitet. Für eine 1541 der ersten Generation waren Lösungsansätze deutlich seltener zu finden, einer der vielversprechendsten war “Umbau einer 1541 Floppy für externen Stromanschluss” mit dem Vorschlag
Diese Anleitung zeigt, wie man eine externe Stromquelle (z.B. eines PC-Netzteiles) an eine Floppy 1541 anschliesst.
Der Gedanke ist naheliegend - analog zur 1541-II ist es auch beim Originalmodell nicht zwingend, ein internes Netzteil zu verwenden und die Idee, zumindest übergangsweise ein vorhandenes PC-Netzteil verwenden zu können, reizvoll.
Das Laufwerksgehäuse der 1541 war seit dem Prologic Dos-Einbau vor vielen Jahren sowieso nicht mehr verschraubt und die Platine nach Abziehen der Steckverbindungen durch Lösen von ein paar Schrauben leicht zu enfernen.
Dank der Fotos auf der Website waren die Punkte zum Anlöten der Kabel leicht zu finden, ich habe ein Standard-Kabel mit Molex-Steckverbindung angelötet und die vordefinierten Farben “gelb” (+12V), “rot” (+5V), “schwarz” (Masse) belassen.
Anschließend wurden die Steckverbindungen bis auf das Netzteil wieder verbunden, das Laufwerk an ein PC-Netzteil angesteckt, der PC gestartet und die 1541 erwachte erneut zum Leben.
Nachdem erste Funktionstests erfolgreich verliefen, wurde die Platine nochmal abgenommen, um das Originalnetzteil zu entfernen. Auf die Entfernung der sonstigen, durch die externe Stromversorgung nun nicht mehr benötigten Teile wurde zumindest vorerst verzichtet.
Für einen dauerhaften Betrieb bieten sich jetzt mehrere Optionen: entweder ein externes Netzteil mit Molex-Steckverbindung beschaffen oder ein Ersatznetzteil für eine 1541-II, dann müsste die verbaute Steckverbindung noch ausgetauscht werden. Die schönste, wenn auch aufwendigste Option wäre der Einbau eines neuen internen Netzteils.