Dracula 3000
Es gibt Perlen der Filmkunst, die sollte man einfach gesehen haben: Ed Woods “Plan 9 From Outer Space” gehört dazu, genau so wie “Dracula 3000”.
Schon das deutlich zu ausufernde Intro foltert mehr als auf die Folter zu spannen und spätestens nach dem ersten Videolog mit Udo Kier ist klar: das wird nix.
Die ersten “Außenaufnahmen” unterstreichen diesen Eindruck, sehen sie merklich schlechter aus als im altehrwürdigen Wing Commander IV, in dem Hauptdarsteller Casper von Dien als “Confed Redshirt #3” ebenfalls mitmischt. Aber auch bei den Innenaufnahmen schafft es “Dracula 3000” nicht, mit dem acht Jahre älteren Computerspiel Schritt zu halten: Raumschiffatmosphäre kommt in keiner Einstellung auf, stattdessen gibt’s Wasserwerk-Feeling pur.
Die Story passt natürlich zum Rest vom Film, nach der Wikipedia-Einleitung
In the year 3000, the space salvage ship Mother III happens upon the derelict transport Demeter. Captain Van Helsing (Casper Van Dien) and his crew board the abandoned ship.
kann sich wahrscheinlich jeder auch ohne weitere Erläuterung ausmalen, wie es weitergeht …
Neben Casper van Dien und Udo Kier gibt es noch ein paar andere illustre Namen in der Besetzungsliste: Ex-Baywatch-Nixe Erika Eleniak, die seit “Under Siege” auch gerne mal um sich ballert spielt einen ehemaligen Pleasure-Bot, der nach Umschulung auf Spionage macht (“Cherry 2000” ?!?) und Alexandra Kamp-Groeneveld, damals noch als Alexandra Kamp als nicht navigierende Navigatorin unterwegs kann weder schauspielern noch in der Originaltonspur authentisch klingen. Als absolutes Lowlight des Films entpuppen sich aber die Szenen mit Langley Kirkwood als Count Orlock, der “in Echt” hoffentlich besser schauspielern kann, als er es hier andeutet und dessen Szenen nach einkopierten 70’er Jahre D-Dracula-Movie aussehen. Einziger Lichtblick im Cast ist Coolio, der unter dem schicken Rollennamen “187” nach seiner Mutation zum Vampir so richtig aufdrehen darf und den durchgeknallten drogenabhängigen Allesbeißer überzeugend darstellt.
Der Versuch, Dracula in den Weltraum zu verlegen ist jedenfalls so grandios gescheitert, daß aus “Dracula 3000” ein echter Filmtip wird!