The Dark Knight Rises
Wenn ein Film auf Platz 50 der Top 250 IMDb Charts landet, sollte man von diesem eigentlich jede Menge Besonderes erwarten können - umso erstaunlicher ist, wenn sich der Kandidat lediglich als maximal durchschnittliches Blockbuster-Machwerk entpuppt.
Schon die Eröffnungssequenz nach dem Strickmuster “großer Flieger fängt kleinen Flieger und der böse ist der Mann mit der Maske” hat man bei “Star Wars” (Platz #18 der Charts) bereits 35 Jahre vorher besser gesehen. Wenn man einem Schurken schon jegliche Möglichkeit zur Mimik nimmt, sollte man diesen wenigstens so einführen, daß klar ist “Der sprengt auch Planeten!” statt ihn als X-beliebigen Schläger daherkommen zu lassen.
Aber auch der Rest der Charaktere kann nicht sonderlich glänzen: Chrisitan Bale liefert eine Performance irgendwo zwischen Hayden Christensen und Mel Gibson ab, so daß sich die Frage stellt, warum überhaupt jemand gegen die Neubesetzung mit Ben Afflek Sturm läuft und wer Gary Oldman in “Dame, König, As, Spion” gesehen hat weiß, wozu der Mann eigentlich in der Lage ist, wenn man ihm die richtige Brille aufsetzt. Dazu kommt noch ein deutlich unter seinen Möglichkeiten agierender Morgan Freeman und Anne Hathaway als Selina Kyle / Catwoman, die aber leider wenig mysteriös rätselhaft sondern eher pubertierend dämlich daherkommt. Lediglich die Verzweiflung von Michael Caine als Alfred wirkt halbwegs echt, so als hätte ihn sein Agent gezwungen, die kurze Rolle in “The Dark Knight Rises” zu übernehmen.
Bleiben noch Plot und Spezialeffekte, die den Film vielleicht retten könnten:
Vom Plot bleibt leider nicht viel übrig, denn daß Miranda Tate nicht die vertrauenswürdige Freundin ist, als die sie sich ausgibt ist eigentlich jedem außer den restlichen Protagonisten klar und auch das textuell aufgebauschte mysteriöse Gefängnis entpuppt sich beim Hinsehen leider als ziemlich gewöhnliches Loch. Die Bombe-wer-hat-den-Zünder und Halten-wir-das-noch-in-den-letzten-Sekunden-auf-Story wurde auch bereits zu oft auf Zelluloid gebannt um noch Spannung zu erzeugen und die Anarcho-Atmosphäre bereits in John Carpenter’s “Die Klapperschlange” deutlich glaubwürdiger umgesetzt.
Das Beste am Film sind eindeutig die Spezialeffekte, die über weite Strecken so gut gelungen sind, daß sie eben nicht als Spezialeffekte auffallen und nur in wenigen Szenen unangenehm in den Vordergrund treten.