Whitesnake 2003-05-30

15. November 2003 · Konzerte · andreas · Kein Kommentar

“Cashing In On Christmas, hear those cash bells ring” - keine Ahnung, ob sich David Coverdale in den letzten Wochen und Monaten ab und an Bad News angehört hat oder nicht, aber klingende Kassen könnten einer der Gründe gewesen sein, warum sich Mr. Coverdale dazu entschlossen hat, Whitesnake wiederzubeleben. Wobei: ob es bei der aktuellen Besetzung überhaupt gerechtfertigt ist, von einer Wiederbelebung zu sprechen oder nicht, darf diskutiert werden. Fakt ist allerdings, daß in erster Linie “David Coverdale = Whitesnake” und “Whitesnake = David Coverdale” bedeutet.

Bonfire

Doch wie so oft im Leben kam vor dem Vergnügen noch etwas anderes - in diesem Fall hatte der Herr den angereisten Pilgern Bonfire als wahrlich schwere Prüfung auferlegt. Die Musik der Herren aus Bayern ist ja gar nicht mal so schlecht (wenn auch etwas eintönig), aber jedesmal, wenn Claus Lessmann zu einer Ansage ausholt, fühlt man sich genötigt, ein Stoßgebet in Richtung Himmel loszuschicken: Es möge doch bitte, bitte, bitte, bitte die Mikroanlage ausfallen.

Irgendwann war der Set von Bonfire aber glücklicherweise zu Ende und quasi zur “Entschädigung” wurden die Halle während der Umbaupause mit einer “Greatest Hits” des Rock’n’Roll beschallt, in deren Verlauf man auch Herrn Coverdale bei seinem früheren Arbeitgeber Deep Purple mit “Burn” lauschen durfte. Gute Idee und nett zum Mitsingen!

Whitesnake

Schlußendlich betraten Whitesnake aber die Bühne und legten los - und schon die ersten Takte zeigten, daß die “cash bells”-Vermutung vielleicht gar nicht so falsch war. Ziemlich deutlich wurde auf der doch sehr kommerziell ausgerichteten “1987”-Schiene gefahren, statt den älteren, eher blueslastigen Tönen den Vorzug zu geben. David Coverdale (dessen Gesicht und vor allem Zähne inzwischen so echt aussehen wie das Hinterteil von Cher) präsentierte sich in bester Laune und war wie immer perfekt in seiner Rolle als Rockdiva. Zwischen den Songs gab’s A-capella-Häppchen, die auf Zuruf intoniert wurden - eine nette Idee, von der auch ruhig andere Bands mal Gebrauch machen könnten. Da machte es auch nichts, daß das Textende meist deutlich vor dem ursprünglichen Songende erreicht war.

Nicht so recht ins Bild passen wollte allerdings der Rest der Band, wirkten die Jungspunde doch mehr wie “Hired Guns” (was sie ja auch waren) denn als richtige Band - vor allem Doug Aldrich kann weder Moody noch Marsden und auch nicht Vandenberg ersetzen.

Ja iss’ denn heut’ schon Weihnachten?