Epic Fail

It is recommended to use the vertical screen to browse

03. Dezember 2024 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Die Website des auf der Gamescom ausgiebig probegespielten Marvel Rivals zeigt eindrucksvoll, daß deren Designer das World Wide Web nicht ansatzweise verstanden hat.

Marvel Rivals screenshot

Was auch immer man sehen sollte versteckt sich auf dem Tablet komplett hinter einem nicht wegklickbaren Overlay, auf dem

It is recommended to use the vertical screen to browse

steht. Sorry, aber so ist das nicht “recommended” sondern “mandatory” und wir waren glücklicherweise schonmal ein ganzes Stück davon abgekommen, daß Webdesigner ihren Besuchern vorschreiben wollten, mit welcher Software und auf welchem Endgerät ihr Meisterwerk zu betrachten ist.

Interessanterweise ist auf dem Desktop aber “horizontal” offensichtlich kein Problem …


Webdesign bei Hyundai

09. Juli 2022 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Es ist immer wieder erschreckend wie unintelligent Lösungen sind, die angehende Webdesigner so basteln.

Auf der “Hyundai Navigations-Updates” Website gibt es zwei große Download-Buttons zum Herunterladen des Navigation Updaters - einmal beschriftet mit “Für Windows” und einmal beschriftet mit “Für Mac”:

Klickt man nun mit Firefox unter Linux auf den “Für Windows”-Button erhält man folgenden Hinweis:

Beim Klick auf den “Für Mac”-Button erscheint das “passende” Gegenstück:

Ein Blick in den Quellcode zeigt, daß jeder Button mit einer eigenen Abfrage auf das “richtige” OS versehen wurde:

function() { if (!$.os.Windows) { ... } else { ... } }
function() { if (!$.os.Mac) { ... } else { ... } }

Glücklicherweise offenbart der Blick im hier gekürzten “else”-Zweig auch die URL des Updaters, der anschließend problemlos heruntergeladen werden kann.

Ein konstuktiver Vorschlag zum Schluss:

Nichts dagegen, einen Hinweis auf ein “unpassendes” Betriebssystem einzublenden - aber dann bitte mit einem “Klicken Sie hier, wenn Sie trotzdem die Version für xyz herunterladen wollen.” Es kann durchaus sein, daß ich als Websiten-Besucher weiß, was ich tue und z.B. für die spätere Verwendung unter Windows schonmal die Updater-Datei unter Linux herunterladen will …


Einmal mit Profis arbeiten

05. Oktober 2021 · Funstuff · andreas · Kein Kommentar

Gestern kam eine E-Mail von einem vom einem “CREATION MANAGER” aus der Abteilung “DIGITAL MARKETING & CONTENT” bei earMUSIC an. Mit 6 Empfängern im “To:"-Feld, 3 Empfängern im “CC:” und …

Screenshot

… mit einer 21,4 MB DOCX-Datei im Anhang.

Ich bin immer noch fassungslos.


Deep Purple - All The Time In The World

05. April 2013 · Audio · andreas · Kein Kommentar

dp-attitwBeim demnächst erscheinenden Deep Purple-Album “Now What?!” wollen edel als Plattenfirma nicht nur alles richtig, sondern auch alles wie früher machen - Teaser an jeder Ecke und zum großen Erstaunen des Medienfachverkäufers im lokalen Saturn-Markt gibt es mit “All The Time In The World” sogar eine Vorab-Single, die rund einen Monat vor dem Album erscheint. Die Single enthält neben “All The Time In The World” sowie “Hell To Pay” (jeweils im Radio Edit) auch noch zwei auf dem Backcover nicht näher definierte Live-Tracks, die sich allerdings als Verwertung bereits bekannten Materials entpuppen:

“All The Time In The World” ist ein relaxter Track der so auch z.B. von Ian Gillans “One Eye To Morocco” stammen könnte und die Musiker und deren Zusammenspiel in entspannter Atmosphäre präsentiert, während “Hell To Pay” nach einigen kurzen “I Surrender”-Anklängen deutlich mehr Drive entwickelt. Erfreulich ist neben dem ausgewogenen Mix vor allem die Tatsache, dass die Vocals von Ian Gillan dank der Produktion von Bob Ezrin endlich wieder natürlich klingen.

Die beiden Live-Tracks hätte man allerdings besser weggelassen und eine 2-Tack-Single nach französischen Vorbild veröffentlicht. Bei den Aufnahmen handelt es sich um den bereits bekannten 2005’er Mitschnitt aus dem Hard Rock Cafe London, der schon damals nicht zu begeistern wusste. Neben dem für eine offizielle Veröffentlichung unterirdischen Klang ist vor allem das eigentlich unkaputtbare “Perfect Strangers” eine Belastungsprobe für Ohren und Nerven: Ian Gillan, meist irgendwo im Hintergrund wahrnehmbar, singt alles andere als grandios und das Fiepen der Gitarre nervt schon in der Songmitte dermaßen, daß man sich “Rapture Of The Deep” fast herbeisehnt. Hier ist dann zwar der Gesang kaum besser, aber wenigstens ist instrumental alles im grünen Bereich.

So gut der neue musikalische Inhalt, so lieblos und schlecht die Verpackung: nicht nur, daß die Single aussieht, als wäre das eigentliche Artwork nicht mehr rechtzeitig fertig geworden - irgendwer hätte dem Azubi besser nochmal die Namen der ihm offensichtlich unbekannten Musiker in der richtigen Reihenfolge aufschreiben sollen …

Airey (Paice) - Gillan (Airey) - Glover (Morse) - Morse (Gillan) - Paice (Glover)

Was nützt es, ein extra mit einem Teaser beworbenes Shooting mit Jim Rakete u.a. an der EastSide-Gallery in Berlin zu buchen, wenn anschließend beim daraus verwendeten Photo die Musiker alphabetisch statt in der richtigen Reihenfolge beschriftet werden? So wird Ian Paice zu Don Airey, dieser zu Ian Gillan, Steve Morse zu Roger Glover, Ian Gillan zu Steve Morse und Roger Glover - last but not least - zu Ian Paice. Das toppt sogar den “Twist in the Tail”-Verdreher vom 1993’er “Come Hell Or High Water”-Album.

Das Photo wurde absichtlich auf den für dieses Review wesentichen Teil reduziert.