Um Unbekanntes vorzustellen werden oft Vergleiche zu bereits Bekanntem bemüht - so auch beim Debutalbum von Postures, für dessen Promotion keine Kosten und Mühen gescheut wurden und neben dem Spirit von The Doors und Jefferson Airplane gleich auch noch die guten Geister von Pink Floyd und Yes mitbeschworen werden.
Der Nachteil liegt auf der Hand: während sich im Kopf bereits vor dem ersten Hördurchgang Bilder zu formen beginnen steigt die Meßlatte in schwindelerregende Höhen und das Album - egal wie gut es auch sein mag - kann gegen die aufgebaute Erwartungshaltung eigentlich nur noch verlieren.
Sicherlich, mit etwas gutem Willen kann “Falling Into Place” durchaus eine gewisse Nähe zur psychedelischen Phase von Pink Floyd attestiert werden, das “gewaltige psychedelisch-progressive Orchester, welches sich Zeit nimmt, Klanglandschaften mit allen Höhen und Tiefen auf dramatische Art auszumalen” klingt über die gesamte Albumlänge aber einen Tick zu konstruiert und bemüht. Bestes Beispiel hierfür ist das abschließende “Quakes”, das spätestens nach der Hälfte der Spielzeit zu langweilen beginnt. Der “dynamische” Gesang von Frontfrau Paulina Nyström, dem es an Facettenreichtum mangelt und der streckenweise zu sehr nach einer Überdosis The Gathering zu “Black Light District”-Zeiten klingt, kann das Album auch nicht über den Durchschnitt hinausheben.
Trotz interessanter Songs wie dem bereits erwähnten “Falling Into Place”, dem eher heftigen “Clouded Sight” oder dem hörenswerten “Solipse” fehlt “Postures” unterm Strich genau die virtuose Genialität, welche die Vorbilder unsterblich machte.