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Mail von knuffel018

1. März 2024 · Funstuff · andreas · Kein Kommentar

Aus gegebenem Anlass (oder so) kam pünktlich zum Valentinstag eine Mail von “knuffel018” aka “Jasmina Kaiser” mit dem Betreff “Wir kennen uns doch Andreas” hereingeflattert:

Willst du mich kennenlernen?

Hallo und erstmal ein fettes Sorry das ich dich einfach so antexte. Aber da ich mal wieder völlig alleine bin am Valentinstag, gehen wohl wieder mal die Gefühle mit mir durch. Ausserdem hab ich gesehen das wir aus derselben Gegend sind, quasi Nachbarn, dein Alter passt auch super zu mir und deswegen wollte ich es einfach mal riskieren und dich anschreiben. Ich bin vielleicht keine 10 von 10, kann dir keinen Reichtum, kein schnelles Auto und kein großes Haus bieten aber dafür bedingungslose Liebe, ein riesiges Herz, uneingeschränkte Treue und immer ein offenes Ohr. Ich bin alleinerziehende Mutter meiner 9 Monate alten Tochter und Single seit dem Tag, an dem mein Ex erfuhr, dass ich Schwanger bin. Ich bin 29 Jahre alt, fast 2 Jahre alleine und bin es ehrlich gesagt leid immer nur alleine zu sein, immer nur Superheldin, Mama und Arbeitstier zu sein, ich möchte mich auch einfach mal wieder als Frau fühlen und Lieben. Vielleicht schreckt dich meine Offenheit ja ab, aber vielleicht suchst du ja das selbe wie ich? Ich suche auch keinen Vaterersatz, niemanden der uns finanziert, ich habe selbst einen guten Job als Erzieherin im Kindergarten, stehe mit beiden Beinen im Leben, ich möchte einfach einen tollen Mann an meiner Seite haben, der mich liebt wie ich bin, mit dem ich einfach eine schöne Zeit haben kann und ich mich Abends beim einschlafen schon auf den nächsten Tag freuen kann. Vielleicht bin ich bei dir falsch und du suchst etwas anderes, oder ich bin nicht dein Typ, aber dann habe ich es wenigstens versucht. Am Wochenende habe ich mal frei, da ist meine Prinzessin bei meinen Eltern, vielleicht hast du ja Lust mit mir etwas Trinken zu gehen und mich kennenzulernen? Auf WirVerliebenUns findest du mich unter dem Namen knuffel018 da hab ich noch ein paar aktuelle Bilder von mir und wenn du möchtest, kannst du mir da kostenlos antworten. Verlinke dir zur Sicherheit mal mein Profil damit du mich auch findest und es nicht daran scheitert. Wir können auch gerne unsere Nummern tauschen, wollte sie nur nicht hier direkt mit schicken, da ich nicht weiß ob du sie überhaupt willst. :-) Ich fahre jetzt Einkaufen, würde mich freuen danach vielleicht schon eine Antwort von dir zu haben. Bis bald hoffentlich, deine Jasmina

Anbei noch 2 aktuelle Bilder für dich :-) Wie gesagt, bin keine 10 von 10 aber vielleicht gefalle ich dir ja trotzdem :-)

Mal abgesehen davon, daß “Wir kennen uns” nicht so ganz zu “Willst du mich kennenlernen?” passt - die Textwüste ist arg unübersichtlich (schreibt sowas inzwischen auch eine KI?), die versprochenen Bilder fehlen natürlich und die eingebetteten Links führen selbstverständlich nicht zu einer Dating-Site.

Pech gehabt :-)


Lesenswert XXXX

20. Februar 2024 · Lesenswert · andreas · Kein Kommentar

Belvilla nervt

12. Januar 2024 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Einmal den Fehler gemacht, eine Ferienwohnung bei Belvilla zu buchen - und schon rollt die SPAM-Welle. Wie schön, daß unser Urlaub auch meist zum Digital Detox genutzt wird und ich mich zumindest über einen Teil der Mails somit erst nachträglich geärgert habe.

Natürlich gibt es keinen “unsubscribe”-Link in den Mails und auch keine Möglichkeit, in der Weboberfläche den Kram abzubestellen. Glücklicherweise verwende ich immer anbieterspezifische E-Mail-Adressen in Kombination mit einer serverseitigen Filterung, die seit dem 19. November alles, was von Belvilla kommt, zuverlässig nach “/dev/null” befördert.

  1. Oktober 2023 (kaum am Urlaubsziel angekommen):

Betreff: Haben Sie eine gute Zeit in BRE12345-F?

Sehr geehrter Herr Thul,

Wir stören Sie nur ungern, während Sie einen wunderbaren Aufenthalt in X-HuisCode-X verbringen. Da wir jedoch gerne wissen möchten, wie Sie Ihren Aufenthalt erleben, bitten wir Sie uns kurz Feedback zu geben. Es dauert weniger als 2 Minuten und hilft uns, unseren Service für zukünftige Gäste weiter zu verbessern.

Genießen Sie Ihren Aufenthalt weiterhin und denken Sie daran, Fotos zu machen!

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Belvilla-Team

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Frohe Weihnachten 2023

23. Dezember 2023 · IMHO · andreas · Kein Kommentar
Weihnachtskarte 2023

Allen, die hier mitlesen (oder sich auch nur durch Zufall hierher verirrt haben) wünsche ich ein entspanntes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein gesundes und glückliches neues Jahr!

Die oben gezeigte Krippe wurde von meinem Opa Franz Thul in den Jahren 1931/1932 gebaut und 2007 der inzwischen leider aufgelösten Krippensammlung im Missionshaus St. Wendel übergeben, wo sie vom Betreiber Karl Heindl überarbeitet und mit Figuren (von ca. 1950) ergänzt wurde.

Durch einen glücklichen Zufall kehrte die Krippe Ende 2022 zu uns zurück und feiert nun erneut ein Weinhachtsfest im Familienbesitz.


Das Lied der Wächter - zwei Bände sind genug

25. November 2023 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Das Lied der Wächter: Das ErwachenIch bin mir nicht mehr ganz sicher, wann und wo ich zuerst auf “Das Lied der Wächter” gestoßen bin. Ich vermute aber, daß es im Urlaub in Freiburg war, der ziemlich zeitgleich zum Erscheinen des ersten Bands stattfand. Es hat dann noch rund fünf Jahre gedauert, bis ich angefangen habe, die Trilogie zu lesen - auf das Ende werde ich verzichten.

Das Szenario ist spannend: 16 Jahre nach einem vermeintlichen Atomunfall gilt ein Teil des Schwarzwalds als verseucht und unbewohnbar. Das Gebiet ist großräumig abgesperrt, militärisch bewacht und das Betreten verboten. Felix erfährt im Alter von 16 Jahren, daß seine Eltern nicht seine Eltern, sondern Onkel und Tante sind und macht sich auf die Suche, seine leiblichen Eltern zu finden, die seit dem Unfall in der abgesperrten Zone verschollen sind.

“Das Lied der Wächter” stammt vom Freiburger Autor Thomas Erle und man merkt auf jeder Seite, daß der Autor seine Heimat kennt und liebt und bereits einige heimatkundliche Schriften verfasst hat. Die Landschaft, die Felix auf seiner Reise durchstreift, ist detailliert und lebendig geschildert und es wäre wahrscheinlich möglich, anhand des Buches zumindest einen Teil der Reise fast schrittgenau nachzuwandern.

Der erste Band “Das Erwachen” beginnt mit einem Rückblick: Matrin und Nadja sind auf ihrem ersten Wanderausflug nach der Geburt von Baby Felix, den Sie in der Obhut von Nadjas Schwester gelassen haben. Während sie unterwegs sind, ereignen sich seltsame Dinge und der Leser weiß erstmal nicht, ob sie überleben und was mit ihnen passiert. Leider ist der Prolog gleichzeitig auch der fesselnste Teil der Geschichte, denn ab dem Punkt, an dem Felix übernimmt, geht es leider stetig bergab.

Keine Ahnung, ob und wie viele 16-jährige Thomas Erle kennt, aber Felix sorgt mit seinem zeitweise planlosen Handeln im Verlauf seiner Reise für dauerhaftes Kopfschütteln beim Leser. Wahrscheinlich soll dies die Verlorenheit des Stadtkindes in der Wildnis darstellen oder unterstreichen, wirkt aber an vielen Stellen einfach zu planlos und naiv.

Das Lied der Wächter: Der GesangAls Beispiel sei eine Szene nach dem Aufbruch vom Lager der Händler in “Das Lied der Wächter: Der Gesang” genannt: nachdem man als Leser zigfach “und was ist mit dem Hund?” gedacht hat, merkt auch Felix mitten im Abseilen an der Wand hängend doch noch, daß er nicht alleine ist, sondern einen Vierbeiner als Gefährten hat.

Im selben Moment hörte er von oben ein lautes Bellen. Siedend heiß fiel ihm Leo ein … Er musste zurück [Das Lied der Wächter: Der Gesang, Seite 309]

Den Hund vielleicht zuerst abseilen - Fehlanzeige. Darüber überhaupt nachdenken - Fehlanzeige. Sich mitten in der Wand hängend wundern, warum der Hund oben nervös wird - Volltreffer. Sicherlich, ein durchschnittlicher 16-jähriger Teenager ist im Normalfall kein McGuyver und es ist auch gut und passend, daß er sich manches erst hart erarbeiten muß. Die absolute Lern- und Denkresitenz, mit der Felix durch den Schwarzwald stolpert wird aber mit zunehmender Seitenzahl immer mehr zum Ärgernis.

Dazu kommt, daß zumindest in den ersten beiden Bänden so gut wie keine Grauschattierung bei den Nebencharakteren zu finden ist, in der Welt gibt es nur schwarz oder weiß. Entweder sind die Personen, auf die Felix trifft herzensgut oder abgrundtief böse, auf Überraschungen, Abweichungen oder rätselhafte Charaktere hofft man vergebens.

Daß ich mir jemals eine Disneyfizierung eines Stoffs nach aktuellem Strickmuster wünschen würde, hätte ich bis zum Lesen der beiden Bücher für schlicht unmöglich gehalten. Was hier an Rollenbildern beschrieben wird, lässt mich mehr als irritiert zurück. Egal, wie sich die Umwelt und das damit verbundene Leben ändert, ist es hoffentlich mehr als unrealistisch, daß damit eine Rückkehr von Mann und Frau in die Rollen der Steinzeit verbunden ist. Genau dies geschieht hier aber Mitten in der Zone: die tapferen Männer arbeiten draußen auf Feld, Wald und Wiese und durchstreifen die Landschaft, während die Frauen es als Erfüllung ihres Lebens ansehen, sich um Haus, Heim und Herd zu kümmern. Hatten wir schon mal und muß nicht wieder sein. Dann doch lieber die nächste übermotivierte Frau, die den ganzen Herren erklärt, wo’s langgeht.

“Das Liede der Wächter” basiert auf einer interessanten Idee und es ist schön, daß endlich auch mal im beschaulichen Ländle was Spannendes passiert, statt immer nur in den USA. Leider reicht die Hintergrundgeschichte aber nicht aus, um die unglaubwürdige Welt oder den denkbefreiten Protagonisten zu kompensieren. Daß viele Puzzleteile der Geschichte sich immer wieder per Zufall zusammenfügen, macht das Lesen auch nicht spannender.