Das Erwachen der Macht ... oder auch nicht?
Nachdem ich mir im Vorfeld ja einige Gedanken darüber gemacht hatte, ob ich den Film überhaupt sehen will, lag dank Lovefilm-Abo die Scheibe nun doch irgendwann im Briefkasten und etwas später dann im heimischen Player.
Als Kurzfazit bleibt zu sagen: ich lag mit vielen meiner Gedanken richtig, hatte aber mit einem nicht gerechnet: daß der Film komplett an mir vorbeiläuft.
Weder fand ich “Star Wars: The Force Awakens” so gut, daß ich ihn freiwillig nochmal sehen möchte, noch hatte ich wie bei Episode I-III das Gefühl, ein so abgrundtief schlechtes Machwerk zu sehen, daß ich zukünftig einen weiten Bogen darum machen will.
Letztendlich plätschern die rund 2 1/4 Stunden einfach viel zu belanglos dahin und sehenswert (und zum Mitraten einladend) war vor allen das fröhliche Zitieren - egal ob aus Star Wars, Battlestar Galactica oder anderen halbwegs populären Mach(t)werken.
Größte Aufreger sind die Namenswahl des Oberbösewichts (“Snoke” klingt, als müsste man dringend mal zum Hausarzt) und die Föhnwelle, die man Adam Driver verpasst hat - kein Wunder, daß er öfter komplett ausrastet. Als Lichtblick bleibt außer BB-8 nicht viel, der zumindest Dank Geländegängigkeit etwas besser durch Feld, Wald und Wiese kommt als C3-PO oder R2-D2.
Großes Gefühlskino war Star Wars noch nie, auch wenn sich George Lucas mit der Lovestory zwischen Padme und Anakin daran versucht hat. Daß aber das Wiedersehen zwischen Han und Leia so beliebig ausfällt und auch der Tod von Han Solo mit 30 Sekunden bedröppselt oder wahlweise zornig kucken abgehandelt wird, lässt fast schon an das Ende des unfreiwillig komischen “Bloodrayne 2: Deliverance” denken: “Mommy, Sally didn’t make it.” / “I know sweetheart, I know”.
Da kann “Rouge One: A Star Wars Story” nur besser werden.
Seit Scream keinen so lächerlichen Bösewicht gesehen wie Kylo Ren!
Von den Plot-Holes und dem sich aufteilenden Laserstrahl ganz zu schweigen!