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The Dark Knight Rises

29. Mai 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

tdkr_posterWenn ein Film auf Platz 50 der Top 250 IMDb Charts landet, sollte man von diesem eigentlich jede Menge Besonderes erwarten können - umso erstaunlicher ist, wenn sich der Kandidat lediglich als maximal durchschnittliches Blockbuster-Machwerk entpuppt.

Schon die Eröffnungssequenz nach dem Strickmuster “großer Flieger fängt kleinen Flieger und der böse ist der Mann mit der Maske” hat man bei “Star Wars” (Platz #18 der Charts) bereits 35 Jahre vorher besser gesehen. Wenn man einem Schurken schon jegliche Möglichkeit zur Mimik nimmt, sollte man diesen wenigstens so einführen, daß klar ist “Der sprengt auch Planeten!” statt ihn als X-beliebigen Schläger daherkommen zu lassen.

Aber auch der Rest der Charaktere kann nicht sonderlich glänzen: Chrisitan Bale liefert eine Performance irgendwo zwischen Hayden Christensen und Mel Gibson ab, so daß sich die Frage stellt, warum überhaupt jemand gegen die Neubesetzung mit Ben Afflek Sturm läuft und wer Gary Oldman in “Dame, König, As, Spion” gesehen hat weiß, wozu der Mann eigentlich in der Lage ist, wenn man ihm die richtige Brille aufsetzt. Dazu kommt noch ein deutlich unter seinen Möglichkeiten agierender Morgan Freeman und Anne Hathaway als Selina Kyle / Catwoman, die aber leider wenig mysteriös rätselhaft sondern eher pubertierend dämlich daherkommt. Lediglich die Verzweiflung von Michael Caine als Alfred wirkt halbwegs echt, so als hätte ihn sein Agent gezwungen, die kurze Rolle in “The Dark Knight Rises” zu übernehmen.

Bleiben noch Plot und Spezialeffekte, die den Film vielleicht retten könnten:

Vom Plot bleibt leider nicht viel übrig, denn daß Miranda Tate nicht die vertrauenswürdige Freundin ist, als die sie sich ausgibt ist eigentlich jedem außer den restlichen Protagonisten klar und auch das textuell aufgebauschte mysteriöse Gefängnis entpuppt sich beim Hinsehen leider als ziemlich gewöhnliches Loch. Die Bombe-wer-hat-den-Zünder und Halten-wir-das-noch-in-den-letzten-Sekunden-auf-Story wurde auch bereits zu oft auf Zelluloid gebannt um noch Spannung zu erzeugen und die Anarcho-Atmosphäre bereits in John Carpenter’s “Die Klapperschlange” deutlich glaubwürdiger umgesetzt.

Das Beste am Film sind eindeutig die Spezialeffekte, die über weite Strecken so gut gelungen sind, daß sie eben nicht als Spezialeffekte auffallen und nur in wenigen Szenen unangenehm in den Vordergrund treten.


Trust in German Sicherheit

10. Mai 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar
gdata_trustingermansicherheit

Als hätten sich Douglas (“Come in and find out”), Schlecker (“For you. vor Ort.”) , Mitsubishi (““Drive Alive”) und Konsorten noch nicht genug blamiert, startet nun auch G Data einen verzweifelten Versuch, Anglizismen möglichst sinnbefreit unterzubringen.

Hatte ich bei den Werbeanzeigen in der c’t noch auf eine einmalige Entgleisung gehofft, darf ich den Spruch seit dem Update heute Morgen auch auf meinem PC bewundern.


Telefonterror

28. April 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Liebe 03452393410,

auch wenn ihr noch so oft anruft, ihr seid auf der Sperrliste und wir hören Euch nicht!


Dracula 3000

16. März 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

dracula3000Es gibt Perlen der Filmkunst, die sollte man einfach gesehen haben: Ed Woods “Plan 9 From Outer Space” gehört dazu, genau so wie “Dracula 3000”.

Schon das deutlich zu ausufernde Intro foltert mehr als auf die Folter zu spannen und spätestens nach dem ersten Videolog mit Udo Kier ist klar: das wird nix.

Die ersten “Außenaufnahmen” unterstreichen diesen Eindruck, sehen sie merklich schlechter aus als im altehrwürdigen Wing Commander IV, in dem Hauptdarsteller Casper von Dien als “Confed Redshirt #3” ebenfalls mitmischt. Aber auch bei den Innenaufnahmen schafft es “Dracula 3000” nicht, mit dem acht Jahre älteren Computerspiel Schritt zu halten: Raumschiffatmosphäre kommt in keiner Einstellung auf, stattdessen gibt’s Wasserwerk-Feeling pur.

Die Story passt natürlich zum Rest vom Film, nach der Wikipedia-Einleitung

In the year 3000, the space salvage ship Mother III happens upon the derelict transport Demeter. Captain Van Helsing (Casper Van Dien) and his crew board the abandoned ship.

kann sich wahrscheinlich jeder auch ohne weitere Erläuterung ausmalen, wie es weitergeht …

Neben Casper van Dien und Udo Kier gibt es noch ein paar andere illustre Namen in der Besetzungsliste: Ex-Baywatch-Nixe Erika Eleniak, die seit “Under Siege” auch gerne mal um sich ballert spielt einen ehemaligen Pleasure-Bot, der nach Umschulung auf Spionage macht (“Cherry 2000” ?!?) und Alexandra Kamp-Groeneveld, damals noch als Alexandra Kamp als nicht navigierende Navigatorin unterwegs kann weder schauspielern noch in der Originaltonspur authentisch klingen. Als absolutes Lowlight des Films entpuppen sich aber die Szenen mit Langley Kirkwood als Count Orlock, der “in Echt” hoffentlich besser schauspielern kann, als er es hier andeutet und dessen Szenen nach einkopierten 70’er Jahre D-Dracula-Movie aussehen. Einziger Lichtblick im Cast ist Coolio, der unter dem schicken Rollennamen “187” nach seiner Mutation zum Vampir so richtig aufdrehen darf und den durchgeknallten drogenabhängigen Allesbeißer überzeugend darstellt.

Der Versuch, Dracula in den Weltraum zu verlegen ist jedenfalls so grandios gescheitert, daß aus “Dracula 3000” ein echter Filmtip wird!


Alles in Obi?

02. März 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Folgende Mail ging gerade an Obi raus:

Betreff: Erfahrung im Obi Markt Kaiserslautern

Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern waren wir auf der Suche nach Badmöbeln im Obi Markt in Kaiserslautern.

Nachdem die Badmöbelserie “Grado” in die engere Wahl kam, erkundigten wir uns an der Information in der Bad- und Sanitärabteilung nach deren Verfügbarkeit. Die Aussage des Mitarbeiters (ohne Listen, Computer o.ä. zu konsultieren) war: die Serie ist vor Ort nicht vorrätig und eine Bestellung dauert voraussichtlich drei Wochen.

Umso überraschter waren wir, daß die komplette Serie im Online-Shop nicht nur als “2-3 Tage Lierzeit inkl. versandkostenfreier Lieferung” angegeben war, lt. Obi-Website sind zwei der drei Artikel (Waschplatz und Spiegelschrank) mit “Wenige Artikel vorrätig” sowie der Hochschrank sogar mit “vorrätig” im Markt Kaiserslautern gekennzeichnet.

In einer Zeit, in der der stationäre Handel beklagt, durch den Internethandel Kunden zu verlieren und Einnahmeeinbußen zu erleiden, ist es umso ärgerlicher, wenn die Mitarbeiter vor Ort offensichtlich keinerlei Interesse an einem Verkauf zeigen und potentielle Kunden zusätzlich durch offensichtlich falsche Aussagen verärgern.

Den Umsatz kann nun die Obi-Zentrale mitsamt Spedition verbuchen - im Markt in Kaiserslautern sollte man sich überlegen, ob man so dem Motto “Support your local dealer” gerecht wird.

Mit freundlichen Grüßen,

Andreas Thul