Elida Almeida - Di Londji
Elida Almeida wird recht oft als “legitime” Nachfolgerin der von mir sehr verehrten Cesária Évora, der “Königin der Kapverden und des Morna” verstanden. Ein Vergleich, der jedoch ein ganz klein wenig hinkt, denn trotz aller Qualitäten der Frau und des Albums aus 2023 braucht sie noch ein wenig, um in die wirklich großen Fußstapfen der in 2011 verstorbenen Großmeisterin zu treten.
Dennoch, sie gehört zu einer Garde von jungen, aufstrebenden Sängerinnen der Kapverden, die auf diesen Inseln wie auch in Portugal und Spanien fast schon Superstar-Status genießen.
Aber zu dem Album: der Stil nennt sich grob Funaná, ein Genre der Kapverden, welches in aller Regel fröhlich-heiter-beschwingt daherkommt und sehr tanzbar ist. Und da passt die leicht rauchige, ausdrucksstarke Stimme von Elida Almeida wie die berühmte Faust aufs Auge.
Was den Songs auf dem Album in aller Regel fehlt, ist dieser dem Morna eigene Fado-Einschlag, der manche Songs bittersüß-melancholisch klingen lässt und den besagte Cesária Évora wiederum beherrschte wie keine andere.
Aber das muss hier auch keinesfalls sein, denn hier geht es um Fröhlichkeit und Heiterkeit, sozusagen Musik der Kapverden in Pastellfarben, welche Sie bereits auf dem Vorgängeralbum “Gerasonobu” trefflich präsentierte und welches noch eine Spur mehr an “Afro-Vibes” aufwies.
“Di Lonji” war für mich schlicht sowas wie DAS Sommeralbum in diesem Jahr und ein kleines Highlight in meinem Garten der sog. “Weltmusik”.