Solo: A Star Wars Story

10. November 2023 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Solo: A Star Wars StoryImmer, wenn man denkt, es geht nicht mehr, stellt Disney den nächsten unnötigen Star Wars-Film her.

Ich würde gerne mal ein positives Review zu einer Neuerscheinung aus dem Star Wars-Universum verfassen, aber “Solo: A Star Wars Story” konnte mich wie schon die letzten Filme nur bedingt begeistern. In der weit entfernten Galaxie sollte eigentlich genügend Zeit und Raum sein, um spannende Geschichten zu erzählen, aber aus marketingtechnischen Überlegungen dreht sich immer wieder alles um die gleichen bekannten Erzählstränge und Figuren.

So musste auch hier ein großer Name vor “A Star Wars Story” gesetzt und mit ganz viel gut gemeintem Fanservice kombiniert werden. Doch gut gemeint ist oft nicht gut gemacht. Auch wenn mit Lawrence Kasdan ein erfahrener Star Wars-Veteran als Drehbuchschreiber engagiert wurde, war von vorneherein klar, daß sein Skript gegen rund 40 Jahre Fan-Phantasie nur verlieren kann. Han Solo ist einer der coolsten Charaktere der Filmgeschichte, zu dessen Einführung seinerzeit ein paar knappe Sätze vollkommen ausgereicht haben. Die nebulöse Vorgeschichte war Teil der Faszination seines Charakters und ähnlich wie bei Darth Vader hätte nicht jedes Detail ans Tageslicht gezerrt werden müssen.

Was der Kessel Run genau ist, wurde in der alten Film-Trilogie nie näher ausgeführt, den aber in unter zwölf Parsecs zu schaffen, klang nach richtig beeindruckenden Leistung. Genau diese Leistung wird nun aber in einer Filmsequenz gezeigt, die - egal wie gut - nie gegen den Satz “You’ve never heard of the Millennium Falcon? It’s the ship that made the Kessel Run in less than twelve parsecs.” bestehen kann.

Gleiches gilt für für die Partie Sabbac, in der Lando Calrissian den Millennium Falcon an Han Solo verliert. In der Phantasie geheimnisumwittert und großartig, abgefilmt blass und enttäuschend. Die Liste könnte noch um viele Punkte wie das erste Aufeinandertreffen von Han Solo und Chewbacca, das “Solo” hinter dem “Han”, den Blaster usw erweitert werden - daß gefühlt eine Liste abgehakt und bebildert wird, nimmt Han Solo viel von seinem ursprünglichen Charme.

Problematisch sind ebenfalls die Sidekicks: da ist zum einen Hans Jungendfreundin Qu’ira, von der in den früheren (später spielenden) Filmen nie wieder die Rede sein wird oder auch sein Mentor Beckett, den Woody Harrelson die ganze Zeit mit angezogener Handbremse spielen musste. Schließlich ist Han Solo die namensgebende Hauptperson des Films und ihn darf kein anderer Charakter in den Schatten stellen.

Wie beliebig und austauschbar die sonstige Truppe ist, merkt man spätestens daran, daß in der ersten Filmhälfte gleich zwei Nebencharaktere sterben, was sowohl die Menschen auf dem Bildschirm als auch die Menschen davor relativ kalt lässt. Passiert eben … nächste Szene.

Der Film hätte mit leichten Abhandlungen durchaus als gelungener Heist-Movie am Rande des Universums funktioniern können, der mit bis dahin unbekannten Figuren deutlich mehr Spaß gemacht hätte. Irgendwo zwischen Western und “Italian Job” (ist das dann ein Italo Western? SCNR) ist das jeder-hintergeht-jeden und vertraue-niemandem Verwirrspiel nämlich durchaus flott und sehenswert inszeniert.


Sebastian Bach 2005-06-25 Bildergalerie

6. November 2023 · Konzerte · andreas · Kein Kommentar

Sebastian Bach am 25. Juni 2005 beim Bang Your Head Festival in Balingen


Outlanders - Outlanders

3. November 2023 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

CoverWhat a surprise!

Als ich die ersten Songs hörte, wusste ich wirklich nicht so recht, was ich davon halten sollte. Die ehemalige Nightwish-Sängerin und ein (mir bis heute unbekannter) wohl großer Name im weiten Beritt der sog. EDM bis Chillout-Musik. Zuerst war ich ein wenig an die Musik von Leuten wie Armin Van Buuren oder José Padilla bis Café del Mar (Ibiza-Chillout) erinnert. Es gab da mal eine Zeit, in der ich solche Sachen durchaus gerne hörte, obwohl es sicherlich in der Masse dieser Musik ziemlich viel Schrott gab und gibt.

Als ich dann aber die sog. Gästeliste las und dort Namen von Al Di Meola bis Marty Friedman oder auch Trevor Rabin auftauchten, wurde ich etwas hellhöriger und dachte mir: diese Jungs geben sich sicherlich nicht für irgendwelchen Mist her.

Und jetzt, nach etlichen Turns muss ich einfach sagen: dieses Projekt funktioniert, jedenfalls für meine Ohren. Man hört ohne Zweifel die famose Gitarrenarbeit von Al Di Meola heraus, die berühmten Flitzefinger auf der Akustischen, die er auch im gesetzteren Alter noch drauf hat.

Und die Stimme von Tarja Turunen passt, vor allem auch deshalb, weil sie sich in Sachen Bombaststimme angenehm zurückhält. Und obwohl das Album mehr als 80 Minuten aufweist, kommt bei mir zumindest zu keiner Zeit sowas wie Langeweile oder ein leicht nervöser Skip-Reflex aus, im Gegenteil.

Okay, sowas muss man nicht mögen, aber ich fand eine Stelle auf einer Internet-Seite, auf der man fragte: „ist das jetzt (musikalisch) ein sonniger Tag am Meer oder ein Tag im Fahrstuhl?“. Ich bleibe beim sonnigen Meer und höre entspannt-sphärische Klänge und Beats, tolle Gitarren und eine gechillte Tarja Turunen.


Standard-Ordner in GNOME loswerden

31. Oktober 2023 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, so auch im Falle von GNOME und dessen Dateimanager Files: egal, ob die Ordner verwendet werden oder nicht, den freedesktop.org-Spezifikationen folgend werden bei jedem Login die XDG-Standard-Ordner wie z.B. “Musik” und “Videos” angelegt und auch in der Seitenleiste von Files angezeigt. Eine Möglichkeit, dies innerhalb der Oberfläche zu konfigurieren ist nicht vorgesehen.

This program reads a configuration file, and a set of default directories. It then creates localized versions of these directories in the users home directory and sets up a config file in $(XDG_CONFIG_HOME)/user-dirs.dirs (XDG_CONFIG_HOME defaults to ~/.config) that applications can read to find these directories. [Quelle]

Das Verhalten kann aber mit Hilfe von Konfigurationsdateien angepasst werden.

Ändern der Verzeichnisse

Wer den grundlegenden Mechanismus aktiviert lassen möchte, kann in der Datei “~/.config/user-dirs.dirs” die nicht benötigten Verzeichniseinträge auf sein “home”-Verzeichnis umbiegen.

Dies wird auch so vorgeschlagen:

To disable a directory, point it to the homedir. [Quelle]

Alternativ ist auch ein Auskommentieren der nicht benötigten Zeilen möglich, dies würde aber ggf. dazu führen, daß eine Applikation einen benötigten Ablageort nicht (mehr) findet.

# This file is written by xdg-user-dirs-update
# If you want to change or add directories, just edit the line you're
# interested in. All local changes will be retained on the next run.
# Format is XDG_xxx_DIR="$HOME/yyy", where yyy is a shell-escaped
# homedir-relative path, or XDG_xxx_DIR="/yyy", where /yyy is an
# absolute path. No other format is supported.
#
XDG_DESKTOP_DIR="$HOME/Schreibtisch"
XDG_DOWNLOAD_DIR="$HOME/Downloads"
XDG_TEMPLATES_DIR="$HOME/Vorlagen"
XDG_PUBLICSHARE_DIR="$HOME"
XDG_DOCUMENTS_DIR="$HOME/Dokumente"
XDG_MUSIC_DIR="$HOME"
XDG_PICTURES_DIR="$HOME/Bilder"
XDG_VIDEOS_DIR="$HOME"

Da “home” bereits exisitiert, werden Ordner, welche auf “$HOME” verweisen, nicht nochmal angelegt und auch nicht zusätzlich zum “Persönlichen Ordner” angezeigt. Das Verbiegen einer Variable mit dem Namen “XDG_PUBLICSHARE_DIR” auf “$HOME” hinterlässt aber auf Systemen, auf denen mehr als ein Benutzer aktiv ist, ein ungutes Gefühl.

Abschalten des Mechanismus

Alternativ (oder zusätzlich) kann der Mechanismus auch komplett stillgelegt werden.

At the moment there are only two settings, you can disable the whole thing, and you can specify the charset encoding used for filenames. [Quelle]

Dies kann entweder systemweit über die Datei “/etc/xdg/user-dirs.conf” gesteuert oder benutzerbezogen eingestellt werden.

Hierzu ist die Systemdatei zuerst ins Benutzerverzeichnis zu kopieren

$ cp /etc/xdg/user-dirs.conf ~/.config/

dann kann die Einstellung “enabled” von “True” auf “False” geändert werden:

# This controls the behaviour of xdg-user-dirs-update which is run on user login
# You can also have per-user config in ~/.config/user-dirs.conf, or specify
# the XDG_CONFIG_HOME and/or XDG_CONFIG_DIRS to override this
#

enabled=False

# This sets the filename encoding to use. You can specify an explicit
# encoding, or "locale" which means the encoding of the users locale
# will be used
filename_encoding=UTF-8

Bei der nächsten Anmeldung werden die Ordner nicht mehr neu angelegt und die Einträge in der Seitenleiste von “Files” sind verschwunden.

Dies ist eine Erweiterung zu den Beiträgen “Wahl der Desktopumgebung” und “Eigene Dateien umziehen”, in denen die xdg-user-dirs bereits angesprochen wurden.

Nevermore 2005-06-25 Bildergalerie

29. Oktober 2023 · Konzerte · andreas · Kein Kommentar

Nevermore am 25. Juni 2005 beim Bang Your Head Festival in Balingen