Aus gegebenem Anlass oder so, denn Geoff Tate ist gerade mit einer Komplettperformance der Queensrÿche-Alben “Rage For Order” und “Empire” auf Tour.
Während Motörhead einfach nur ein “ö” satt einem “o” im Bandnamen verwendet haben, waren Queensrÿche deutlich innovativer und haben ein “y” mit zwei Punkten zum Heavy-Metal-Umlaut gemacht.
Viergeteilt präsentiert sich Queensrÿche “Building Empires”, eine Neuauflage des bereits 1992 erschienenen Videos auf DVD. Netterweise hat sich die EMI dazu entschlossen, die Silberscheibe zum humanen Preis (ca. 15 Euro) anzubieten, so daß man für sein Geld bei 100 Minuten Spielzeit relativ viel “Value for money” kriegt.
Los geht’s mit einem Blick auf die Pre-“Empires”-Zeit, als Queensrÿche noch voll auf 80’s getrimmt in pink Leggins auf der Bühne standen und “Nightrider” spielten. Leider sind nicht alle enthaltenen Clips der Frühzeit komplett ausgespielt, von “Queen Of The Reich” gibt’s nur einen kurzen Schnippsel zu sehen, in dem die Barbarella-Imitatorin zu sehen ist.
Der zweite Teil beinhaltet dann die Videoclips, die zu “Empire” gedreht wurden. Leider wirkt sich hier das Konzept “Videos aus einem Guß” gleichzeitig als Nachteil aus, fällt es anhand der Bilder manchmal doch recht schwer, festzustellen, um welchen Song es sich überhaupt handelt.
Der mit Abstand uninteressanteste Teil sind dann die “Live”-Songs, die auf der “Empire”-Tour mitgeschnitten wurden – fehlt ihnen doch der entscheidende Faktor: Live-Atmosphäre. Geschnitten wie Videoclips werden die Songs ohne große Variationen gespielt, so daß kein großer Unterschied zu den vorhergehenden Teilen zu erkennen ist.
Das Sahnehäubchen kommt allerdings zum Schluß – zwei Songs der leider noch immer nicht komplett veröffentlichten “MTV Unplugged” Session, die zeigen, daß diese Band problemlos auch live Feeling vermitteln kann. Schade nur, daß ausgerechnet “Silent Lucidity” fehlt.
Alles in allem bleibt eine interessante DVD, die nicht nur für Hardcore-Queensrÿche-Fans interessant sein dürfte und die Dank der kurzen Erzähleinlagen der einzelnen Bandmitglieder zwischen den Clips auch recht locker rüberkommt.