Zoom unter Linux
Die Videochat-Software von Zoom ist aktuell in vielen Schlagzeilen zu finden und das leider nicht nur im positiven Sinn: von “Unter Beobachtung” bis “Videokonferenz-Software: Ist Zoom ein Sicherheitsalptraum?” - spätestens beim Gedanken daran, die Software auf das eigene System loszulassen, beschleicht den Systemadministrator mehr als nur ein ungutes Gefühl.
Wer Zoom trotzdem installieren will / muss und sich dabei halbwegs sicher fühlen will, kann die Software in einer Sandkiste wie z.B. Firejail einsperren.
Zoom
Den Client bezieht man am einfachsten über die Website des Herstellers, wo es den “Zoom-Client für Linux” fertig gepackt für verschiedene Distributionen gibt.
Nach Herunterladen der gewünschten Version wird diese mittels
$ sudo apt install ./zoom_amd64.deb
inklusive der eventuell noch benötigten Abhängigkeiten installiert und noch vor dem ersten Start abgesichert.
Alternativ kann auch die Version für ein “Anderes Linux-Betriebssystem” gewählt werden. Der Download ist dann ein gepacktes tar-Archiv, welches ohne Installation in einen beliebigen Ordner entpackt werden kann. Um Abhängigkeiten und Icon muss man sich dann allerdings selbst kümmern.
Firejail
Sofern nicht bereits installiert, kann Firejail in den meisten Fällen direkt aus dem Repository der verwendeten Distribution bezogen werden.
$ sudo apt install firejail
Ein Profil für Zoom wird mitgeliefert und findet sich nach der Installation unter “/etc/firejail/zoom.profile”
Damit beim Aufruf über das Icon in GNOME der Start auch tatsächlich mit Firejail erfolgt, ist der Aufruf von
$ firecfg --fix
Fixing desktop files in /home/benutzername/.local/share/applications
...
Zoom.desktop created
...
notwendig, welcher die Links für alle “.desktop”-Dateien aus “/usr/share/applications” auf absolute Dateipfade überprüft und im Bedarfsfall angepasste Kopien unter “/home/benutzername/.local/share/applications” anlegt.
Ist Zoom dann gestartet, kann mit
$ firejail --list
3339:benutzername::/usr/bin/firejail /usr/bin/zoom
überprüft werden, daß Firejail auch tatsächlich verwendet wird.
Der kann kein sudo, hat keinen Einblick in die /home Verzeichnisse der anderen User und ist auch sonst absolut minimalistisch unterwegs.
Wenn jemand meint über dieses Zeug einladen zu müssen - logge ich mich aus meinem User aus und mit der Wanze ein.
Sozusagen firejail mit Hausmitteln - primitiv aber halbwegs sicher…
When ever you complicate things they get less simple.
Hier eine Alternative.
Ich habe gerade Jami unter einer aktuellen Linux Mint 20.1 (Jami 20210319.1.*) zusammen mit aktuellem iOS 14.4 (Jami 3.1.2) getestet, und es funktioniert out-of-the-box.
mir ist klar, daß hier nicht allen Meetingprogramme beschrieben werden können aber vielleicht gibt es etwas ähnliches wie für Zoom auch für go Meeting. Allerdings habe ich go Meeting unter Mint installiert nur es funktioniert nicht. vielleicht habe ich auch etwas falsch gemacht. Die Beschreibung zur Installation für Linux ist auch nicht besonders ausführlich. Eine Nachfrage beim Hersteller wurde nicht beantwortet.
es würde mich freuen, wenn ich go Meeting zum laufen bekommen würde.
Danke schon mal.
Klaus
danke für den Tip mit Firejail - das ist schonmal ganz beruhigend. Ich bin bisher um Zoom gut herumgekommen und konnte alles hübsch mit Jitsi online als Videochat machen. Nun kommt wohl beruflich was mit ZOOM auf mich zu - und genau wie Du schreibst, beschleicht mich ein etwas maues Gefühl.
Darum - ich freue mich über den Firejail -Tip mit Deiner Anleitung.
Moin aus Bremen!
Olaf
PS Deine Sicherheitsabfrage gibt bei 23 + 9 = 32 an, dass die Antwort falsch ist .-)
danke für den Tip mit Firejail - das ist schonmal ganz beruhigend. Ich bin bisher um Zoom gut herumgekommen und konnte alles hübsch mit Jitsi online als Videochat machen. Nun kommt wohl beruflich was mit ZOOM auf mich zu - und genau wie Du schreibst, beschleicht mich ein etwas maues Gefühl.
Darum - ich freue mich über den Firejail -Tip mit Deiner Anleitung.
Moin aus Bremen!
Olaf