So leid’s mir tut, aber so richtig vom Hocker hauen konnte mich “Industrial Deliverance” von Nadir leider nicht. Woran lag’s? Die Mischung von Power und Speed Metal, die Nadir auf “Industrial Deliverance” bieten ist an sich recht gut, auch “handwerklich” gibt es gegen die Jungs nichts zu sagen. Auch bietet das Tape einige herausragende Songs, von denen ich an dieser Stelle “An Ancient Relic” erwähnen möchte, das sich sowohl durch seinen Stil als auch durch Hinzunahme einer Leadsängerin ziemlich vom Rest abhebt. Und genau diese herausragenden Songs sind auch das “Problem”, da sie zeigen, daß die Band auch in der Lage ist, etwas anderes als z.B. “Iron Warrior” in Richtung Ohren loszuschicken. Fazit: Nicht von schlechten Eltern, aber etwas Feinschliff ist noch dringend notwendig. Für 15 Märker bei CONCRETE RECORDS.
Ein ungewöhnliches Live-Album von wohl einem der herausragendsten “Sänger”, die die Metal-Welt je bevölkerten. Schon das Intro ist ziemlich geil gemacht (Originalzitat Stefan: “Ich hann gemännt, mei CD-Player weer kabutt…..”) - ein Zusammenschnitt der Höhepunkte und Refrains der auf dieser Platte enthaltenen Songs.
In den darauf folgenden ca. 2 Stunden bekommt man dann all das geboten, was man von OZZY erwartet: sowohl Songs aus seiner Black Sabbath-Ära (“Paranoid”, …), Evergreens (“Mr. Crowley”, …) als auch Songs von Ozzys letzen Alben (“Miracle Man”, “No More Tears”, …). Für all diejenigen, die immer noch in Trauer darüber zerfließen, das man für Ozzy und Black Sabbath zwei getrennte Eintrittskarten lösen muß, gibt’s dann am Ende von CD2 noch 2 besondere Schmankerl: “Black Sabbath” und “Changes”, aufgenommen bei einem Live-Reunions-Jam in der Black Sabbath-Originalbesetzung featuring Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward. Was soll man ansonsten zu Ozzy noch sagen? Entweder man liebt oder man haßt ihn - etwas dazwischen gibt’s nicht.
Super (14/20 Punkte)
Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie scheint mir der Begriff “All-Girl-Band” doch recht vorbelastet zu sein, bekommt man doch meist unter diesem Namen ein paar höchstgradig gestylte Blondies vorgesetzt, vorne mit viel Plastik im tiefen Ausschnitt und auf der Rückfront mit einer möglichst knappen “Bespannung” aus Lack oder Leder ausgestattet. Soweit gäbe es ja eigentlich noch nichts zu meckern, wenn diese Mädels dann nur nicht versuchen würden, irgendwelche Instrumente zu spielen oder gar in den höchsten Tönen in irgendein Mikro zu piepsen.
Glücklicherweise gibt es aber auch zu jeder Regel mindestens eine Ausnahme, die in unserem Falle auf den Namen Phantom Blue hört. Das soll nun allerdings nicht heißen, daß es sich bei den Mädels von Phantom Blue um Wesen handelt, deren bloßer Anblick reicht, jeden in die Fluch zu schlagen. Ganz im Gegenteil.
Aber Phantom Blue haben noch einen wahnsinnigen Vorteil gegenüber großen Teilen ihrer “weiblichen” Konkurrenz: Sie können Musik machen. Lange genug haben sie sich ja auch für ihr neues Album Zeit gelassen. Ihr Debut, das für meinen Geschmack doch einen Tick zu sehr in die Richtung Pop-Rock driftete, ist immerhin schon vier Jahre alt. Doch wie heißt’s so schön: “Das Warten hat sich gelohnt!”. Phantom Blue liefern mit “Built To Perform” eine Scheibe ab, die zumindest ich in dieser Härte nicht erwartet hätte. Guter Gesang, dominierende Gitarren, kurzum eine gelungene Rock-Metal-Mischung.
Super (14/20 Punkte)
Vor recht weit her, nämlich aus dem Land des nimmer endenden Lächelns kommt die Reignterror Demo zu uns. Ob sich der doch recht weite Weg zu mir für das Teil gelohnt hat, ist allerdings recht fraglich. Denn das Tape, das es gerademal auf zwei Songs mit einer Gesamtspielzeit von 15 1/2 Minuten bringt, gehört garantiert nicht zu den originellsten, die ich mir für diese Ausgabe angehört habe. Zwar glänzt die Band an mancher Stelle mit recht gelungenen Breaks und Akkustikparts, jedoch machen einige weniger einfallsreiche Passagen vieles wieder kaputt. Was ich auch nicht unerwähnt lassen möchte, ist der Gesang Mahiro Yamadas, der auch noch einiges an seinen Fähigkeiten zu verbessern hätte.
Alles in allem bleibt also ein Tape, das zwar nicht unbedingt schlecht ist, das ich aber auch nicht unbedingt weiterempfehlen möchte, woran auch der extrem niedrige Preis von nur $3 (U.S) nichts ändern kann. Wer das ansonsten sauber aufgemachte Tape haben möchte, schreibe an: Adresse.
Wenn ich ehrlich bin, muß ich zugeben, daß mich das werkeln von Robert Plant bis vor ungefähr zwei Wochen noch nicht einmal die Bohne interessiert hat. Dann sah ich aber zufälligerweise auf MTV (jaja, auch ich bin kommerzverseucht) das neue Plant-Video “29 Psalms” und war fasziniert. Am darauffolgenden Tag stürzte ich dann gleich in den nächsten Plattenladen, um mir “Fate Of Nations” zuzulegen - eine Investition, die sich auf jeden Fall gelohnt hat.
Robert Plant veröffentlicht mit “Fate Of Nations” eine Scheibe, die Jens ziemlich treffend als eine Art “Öko-CD” betitelt hat. So vernimmt man neben Plants faszinierender Stimme u.a. Country-Elemente und sowohl orientalisch angehauchtes als auch irische Klänge. Alles in allem ein Album, das mich von seiner Vielseitigkeit und seinem Abwechslungsreichtum eher an Peter Gabriel erinnert, als an das zeitweise doch recht einfallslose Gedudel mancher seiner Rock-Kollegen.
Überragend (16/20 Punkte)