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Tripadvisor und das Internet

28. November 2021 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig von dem Grundgedanken des World Wide Web noch übrig ist und wie viele überflüssige Stolpersteine in Websites eingebaut werden. Ein “schönes” Beispiel dafür ist die Website von Tripadvisor, die mir in den letzten Wochen gleich zweimal unangenehm aufgefallen ist:

Unterstutzte [sic] Browser

Besucht man Tripadvisor mit einem Browser, dessen User Agent-String nicht in einer Positivliste steht, erhält man statt einer vorsichtigen Warnung (die auch suboptimal wäre) gleich einen Fehler mit roten Warndreieck:

Uns ist aufgefallen, dass Sie einen Browser benutzen, der von unserem System nicht unterstutzt [sic] wird. Die Tripadvisor Seite kann daher nicht korrekt dargestellt werden.Wir unterstutzen [sic] die folgenden Browser:
Windows: Internet Explorer, Mozilla Firefox, Google Chrome. Mac: Safari

Coole Sache, daß in der Liste lediglich Desktop-Betriebssysteme aufgelistet werden und Linux vorsichtshalber weggelassen wird. Noch cooler, daß der Screenshot auf einem Android-Tablet gemacht wurde und mobile Betriebssysteme in der Meldung noch nicht mal erwähnt werden.

Autokorrektur beim Login

In die Rubrik “gut gemeint ist oft schlecht gemacht” lässt sich die Autokorrektur beim Login einordnen:

Nein, meine E-Mail-Adresse gehört tatsächlich zu der Toplevel-Domain “.net” und ich bin kein Kunde von “free.fr”. Warum muß ich das explizit bestätigen?

Wenn schon so viele automatische Ermittlungen im Hintergrund laufen (uBlock Origin wird beim Blockieren ganz schwindelig) - warum wird dann nicht auch gleich noch ausgewertet, wie viele Benutzer mit einem Browser mit deutschen Spracheinstellungen Kunden eines französischen Providers sind und dies in die Vorschläge einbezogen? Dann könnte einem Webentwicker vielleicht ein Licht aufgehen.


Festplattenbestellung bei Alternate

30. Oktober 2021 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Zwar halten Festplatten im ausgeschalteten Zustand einiges aus, bei den Verpackungskünsten mancher Versender möchte man trotzdem die gelieferte Komponente nach Erhalt nicht anschließen. Aus diesem Grund habe ich Festplatten meist in der sog. Retail-Version erworben, nicht wegen der paar mitgelieferten Schräubchen oder der Einbauanleitung, sondern wegen der bereits ab Werk vorhandenen Umverpackung.

Leider scheinen Retail-Versionen (wahrscheinlich auf Grund des erhöhten Preises) langsam aber sicher aus der Mode zu kommen und so habe ich mich - nach dem Querlesen einiger Erfahrungsberichte im Internet - zu einer Bestellung bei Alternate entschlossen.

Die Erfahrung war in jeder Beziehung positiv:

Nachmittags um 16 Uhr bestellt, erfolgte die Lieferung bereits am nächsten Vormittag mit DHL. Statt abenteuerlicher Folien-Konstrukte war die Festplatte einzeln in einem mit Schaumstoff gepolsterten Karton verpackt, der wiederum in einem größeren Versandkarton mit Papierpolsterung steckte.


kleingedrucktes bei der FDP

26. September 2021 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Einen Aufmerksamkeitstest der besonderen Art liefert die FDP auf Ihren Wahlplakaten:

Hier in der Region vorzugsweise in Tempo 50- und 70-Zonen aufgestellt, fällt der Textblock neben dem Bild meist erst beim wiederholten Vorbeifahren auf. Wie man aber den Text inklusive URL ohne Zwischenstopp erfassen soll, bleibt mir ein Rätsel … Oder ist das ein geschickter Schachzug, damit die Leute zu Hause anfangen, nach “FDP Wahlplakat” zu suchen und sich so mit der Partei beschäftigen?


Machen, was Arbeit schafft.

11. September 2021 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Es bleibt zu hoffen, daß zumindest der verantwortliche Werbestratege der CDU wusste, was er (oder sie) mit dem Satz “Machen, was Arbeit schafft.” aussagen wollte - von “Arbeitsplätze schaffen” bis zu deutlich weniger wohlwollenden Interpretationen sind viele Varianten möglich.

Als wäre das nicht genug, wurde der Spruch noch auf ein Plakat gedruckt, das wahrscheinlich den Arbeitstitel “Die Blonde mit dem irren Blick” trägt: ein Azubi, der ohne nochmal den Meister zu konsultieren in wenigen Sekunden die Stromzufuhr zum Kühlkreislauf eines Atomkraftwerks unterbrechen wird.

“Machen, was Arbeit schafft.”


Auslagenpauschale der Deutschen Post

04. September 2021 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Daß mit Datum vom 01. Juli 2021 die Freigrenze bei der Einfuhrumsatzsteuer gefallen ist, sollte inzwischen allgemein bekannt sein. Lediglich bei einer anfallenden Steuer von unter 1€ verzichtet der Zoll auf den Einzug.

Gerade bei nicht allzu teueren Waren wäre der Wegfall der Freigrenze nicht weiter problematisch - erhöht sich der insgesamt für die Ware zu entrichtende Preis um (je nach Art de Ware) 7% oder 19%.

Wie ich allerdings letztens feststellen musste, kommt zum Zollentgelt noch die Auslagenpauschale der Deutschen Post hinzu:

Die Deutsche Post tritt … für ihre Empfängerkunden in Vorlage, übernimmt die Zahlung der Gebühren an den Zoll und zieht diese bei der Zustellung bzw. Übergabe in der Filiale wieder vom Empfänger ein. … Für diese Leistung erhebt die Deutsche Post eine Auslagepauschale in Höhe von 6 EUR. [Quelle]

Für die Lieferung einer CD, welche mit 10.62 US$ deklariert war, wurden 1,69€ Zollentgelt berechnet. Für das Auslegen der 1,69€ hat die Deutsche Post noch einmal 6€ Auslagenpauschale addiert, was den Preis der CD letztendlich fast verdoppelt hat.