-
The Hidden Phenomenon That Could Ruin Your Old Discs
Leider scheinen CDs und DVDs doch nicht so lange zu halten wie ursprünglich erhofft. -
The viral AI avatar app Lensa undressed me—without my consent
Eine AI ist (noch?) nur so vorurteilsfrei wie ihre Trainingsdaten -
Alter Vorwurf untermauert: Sind Mondfotos mit neuen Samsung-Smartphones “fake”?
Bauen Samsung Smartphones Details ein, die es auf dem ursprünglichen Motiv gar nicht gibt? -
Hacker Uncovers How to Turn Traffic Lights Green With Flipper Zero
Freie Fahrt für bastelnde Bürger -
Amazon’s Ring cameras were used to spy on customers
Das wirklich Schlimme ist: ich bin noch nicht mal überrascht
Genau wie Pink Floyds “The Final Cut” und ABBAs “The Visitors” ist auch Black Sabbaths “Live Evil” - der dritte Beitrag mit Schlagwort “Lieblingsalben” - von Anfang der 80’er Jahre und hat mit einer Band im Auflösungsprozess zu tun. In diesem Falle sind es Sänger Ronnie James Dio und Schlagzeuger Vinnie Appice, die zum Erscheinungszeitpunkt bereits keine Bandmitglieder von Black Sabbath mehr waren.
Schon das Cover war seinerzeit beeindruckend - düstereres Strandszenario mit vielen Figuren, welche die einzelnen Songs visualisieren. Da gab es viel zu entdecken und Dank noch nicht allzu gefestigter Englisch-Kenntnisse auch einiges zu rätseln.
Neben ein wenig Durchschnittskost hat “Live Evil” zahlreiche magische Momente und genau einer dieser magischen Momente hat mich beim ersten Hören gepackt und nicht wieder losgelassen: der rund 20 minütige Album-Höhepunkt “Heaven & Hell” und “Sign Of The Southern Cross”, verbunden durch ein Gitarrensolo von Tony Iommi. Deutlich mehr als die Instrumentalfraktion hat mich hierbei aber der Gesang bzw. die Stimme von Ronnie James Dio beeindruckt, einem Musiker, dessen Name mir damals noch gar nicht viel sagte, der aber - egal ob bei Rainbow, Black Sabbath oder mit seiner Soloband - viele unsterbliche Songs und Alben schuf.
Neben Ronnie James Dio möchte ich an dieser Stelle Vinnie Appice lobend erwähnen: nur wenig langweilt mich im Normalfall musikalisch mehr - egal ob live oder auf Konserve - als die Technikschau eines Schlagzeugers. Trotzdem kann ich mich nicht erinnern, jemals auf dieser von mir oft gehörten Platte das Drum-Solo von Vinnie Appice in “War Pigs” übersprungen zu haben.
Wahrscheinlich ist “Live Evil” auch die Ursache, daß die Black Sabbaths Originalbesetzung bei mir nie den vielleicht verdiensten Stellenwert erlangen konnte. Werke wie “Vol. 4” haben ihren ganz eigenen Reiz, aber abgesehen von einigen Ausnahmen habe ich die älteren Black Sabbath-Songs mit Dios Stimme kennen und lieben gelernt. Egal, dass die Gesangslinien von Ozzy Osbourne stammen, “Black Sabbath” klingt von Dio gesungen in meinen Ohren eben doch eine Spur düsterer und bedrohlicher als das Original. Dazu kommen die Songs von “Heaven & Hell” sowie “The Mob Rules”, zwei eigentlich gleichwertige Alben, von denen in meiner Gunst “Heaven & Hell” einen minimalen Vorsprung hat. Der Titelsong ist ein episches Werk, welches wohl nicht nur mich nachhaltig beeindruckte, denn schließlich hat sich das 2007 zum dritten Mal vereinte Lineup Appice, Butler, Dio, Iommi nach genau diesem Song benannt statt erneut die deutlich werbewirksamere Black Sabbath-Karte zu ziehen.
Vergleicht man “Live Evil” mit anderen “großen” Livealben, so hinkt es Klassikern wie Deep Purples “Made In Japan” oder Judas Priests “Unleashed In The East” hörbar hinterher. Neben leicht matschigen Sound ist vor allem der Livecharakter weitestgehend verloren gegangen und das Publikum über weite Strecken fast unhörbar im Mix verschwunden. Deutlich wird dies bei der Ansage “Our next album will be finally a live Album from Black Sabbath”, bei dem das Publikum klingt, als würde es irgendwo außerhalb der Halle statt direkt vor der Bühne stehen.
Als dann endlich eine CD-Veröffentlichung erschien, war die Enttäuschung groß: aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen erschien das Album (genau wie Iron Maidens “Live After Death”) nur als gekürzte 1-CD-Version, also das genaue Gegenteil des heute oft verfluchten Veröffentlichungs- bzw. Formatewahns. Glücklicherweise traf bei Warner Brothers in den USA aber jemand anderes die Entscheidungen, denn dort wurde das vollständige Album als Doppel-CD veröffentlicht, ungewöhnlicherweise in zwei Einzel-CD-Hüllen. Als Import seinerzeit nur mit Aufwand zu beschaffen, aber genau wie die originale LP noch immer in meinem Besitz.
Appropos Formatewahn: Zum 40-jährigen Albumjubiläum hat die Band “Live Evil” eine Neuauflage in einer schicken (wenn auch ziemlich überteuerten) Box geschenkt. Neben einigem Material zum Lesen bzw. Betrachten ist auch ein 40th Anniversary Remaster und - deutlich interessanter - ein 40th Anniversary Remix enthalten. Dieser erreicht zwar keine audiophilen Sphären, schafft es aber, das Original klangtechnisch um einiges zu verbessern. Vor allem das Schlagzeugspiel profitiert hörbar vom neuen Mix, denn die Drums erklingen nun deutlich differenzierter.
Nach der Reparatur der VC 1541 Floppy war der Gedanke naheliegend, die noch vorhandenen Disketten zu sichten und ggf. darauf enthaltene Daten zu retten. Insbesondere selbst geschriebenen Programme (teilweise in Assembler) und Texte gehen mit abnehmender Magnetisierung der Disketten unwiederbringlich verloren und haben zumindest einen gewissen Erinnerungswert.
In den Anfangszeiten meiner PC-Zeit hatte ich bereits mit einem X1541-Kabel experimentiert, mit dem die Verbindung zu einer VC 1541 über den Parallelport möglich war. Das Kabel ist zwar noch vorhanden, aber spätestens seit Einführung des Pentium-Prozessors und dem Wegfall des serienmäßig verbauten Paralellports nicht mehr einsetzbar.

Als zuverlässigere Nachfolgelösung erwies sich die XUM 1541-Platine von FaszinationC64, mit deren Hilfe die VC 1541 USB-fähig wird. Der Anschluss ist einfach: auf der einen Seite das serielle Kabel der VC 1541 einstecken, auf der anderen Seite den Micro-USB-Port der Platine mit dem USB-Port eines PCs verbinden das USB-Laufwerk steht zur Verfügung.
Die von FaszinationC64 mitgelieferte Anleitung beschreibt die Inbetriebnahme ausführlich, die Platine ist auch mit Linux und MacOS lauffähig. I.d.R. wird als Software-Paket OpenCBM verwendet, welches sowohl Treiber als auch eine Reihe von Kommandozeilenprogrammen zur Verfügung stellt. Wer möchte, kann aber auch eine optionale GUI verwenden.
Im Wesentlichen sind es allerdings nur zwei Befehle, mit deren Hilfe der Disketteninhalt gesichtet und in eine D64-Image-Datei kopiert werden kann:
$ cbmctrl dir 8
listet das Verzeichnis des Laufwerks mit Laufwerknummer 8 auf und
$ d64copy 8 Imagename.d64
liest den kompletten Inhalt der Diskette in Laufwerk 8 aus und erzeugt aus diesem eine d64-Datei.
Sollten beim Auslesen Fehler auftreten, so wird das erzeugte Image in den Standardeinstellungen automatisch um einen Block mit Fehlerinformationen erweitert, so daß jederzeit anhand des Images ermittelt werden kann, ob eine darin enthaltene Datei beschädigt ist.
Sofern - wie in meiner VC 1541 - eine Erweiterung wie Prologic DOS Classic eingebaut wurde, können auch mehr als die standardmäßig vorgesehenen 35 Spuren verwendet werden. Hierzu wird der Befehl einfach um den Parameter für die Endspur ergänzt:
$ d64copy -e 40 8 Imagename.d64
Wenig erfolgreich war leider der Versuch, meine Original-Spiele-Disketten ebenfalls zu retten. Einige Disketten wie z.B. “Seven Cities Of Gold” waren überhaupt nicht mehr lesbar, andere wie “Racing Destruction Set” konnten nur mit zahlreichen Fehlern ausgelesen werden. Die “M.U.L.E."-Diskette war zwar fehlerfrei lesbar, das Image funktionierte aber trotzdem nicht.
An letzterem Schuld ist der damals eigentlich auf allen Disketten verwendete Kopierschutz in unzähligen Varianten, der einem problemlosen Kopieren absichtlich im Wege steht. Hier kann mit optionalem Paralellkabel und Spezialsoftware auf zusätzliche Übertragungsmethoden zurückgegriffen werden, dafür müsste aber das verbaute PrologicDOS aus- und stattdessen ein Adaptersockel in das Laufwerk eingebaut werden - ein Aufwand, welcher mir auf Grund des Alters der Hardware und der teilweise nicht mehr lesbaren Disketten nicht sinnvoll scheint.
Somit bin ich als ehrlicher Käufer letztendlich der Dumme, der keine Chance hat, seine teuer bezahlte Software noch für zukünftige Retro-Sessions zu retten …