Mal wieder eine eher außergewöhnliche Scheibe im Bandcamp gefunden. Nebenbei: für solche Dinge liebe ich das Camp.
Obwohl ich recht viel an sogenannter “Weltenmusik” oder auch “Afro-Beats” höre, war die Truppe neu für mich.
Eine Art von Multi-Kulti-Projekt aus São Paulo in Brasilien, das mit Brazilian-Afro-Vibes den Turbo zündet. Fast schon ein wenig punkig-schräg, pustet die Band ein Sorte Musik ins Ohr, daß einem fast schwindelig wird. Was wohl auch daran liegt, daß in einem gewissen Umfang eine Art von Big-Band-Sound geboten wird. Jedenfalls ist das für mich ein ganz heißes Album, irgendwie “vogelwild” und mit einem Drive, der seinesgleichen sucht. Ich denke, live ist diese Band ein absoluter Hammer…..musikalisches Red Bull oder so.
Eigentlich sollte an dieser Stelle ein detaillierter Blick auf “Encased: A Sci-Fi Post-Apocalyptic RPG” stehen, aber letztendlich waren es (mal wieder) technische Unzulänglichkeiten, welche den Spielspaß nicht nur getrübt, sondern das Erreichen des Spielendes beinahe erfolgreich verhindert hätten.
Encased ist - kurz zusammengefasst
“A very good RPG in the spirit of Fallout (1, 2)” [Quelle]
oder wie Peter Bathge bei “Gamestar” schrieb
A Sci-Fi Post-Apocalyptic RPG lautet der Untertitel und stellt damit die Weichen für die Erwartungshaltung des unbedarften Spielers. Nach dem Test hätte ich jetzt aber einen passenderen Untertitel für Encased: »Das Fallout-Wasteland, das ich immer wollte … [Quelle]
Den ersten Fehler findet man leider schon nach einer ersten Proberunde - man kann das Spiel nämlich nicht regulär verlassen. Klickt man im Menü auf “Exit” passiert exakt nichts, außer daß sich das Spiel in eine Endlosschleife begibt. Der Fehler wurde u.a. im Oktober 2022 unter “Trying to Exit Freezes the Game” im GOG Forum dokumentiert und offensichtlich nie behoben. Glücklicherweise fragt irgendwann GNOME von selbst, ob man den Prozess manuell beenden möchte, alternativ kann auch ein thematisch passender “kill”-Befehl an der Kommandozeile abgesetzt werden.
Innerhalb der einzelnen Orte läuft Encased stabil - bis man versucht, einen anderen Ort oder die Weltkarte zu betreten. Hier kommt es gefühlt in rund einem Zehntel aller Wechsel zu einem Absturz und der Spieler landet unerwartet auf dem Desktop. Dieses Problem ist nervig, aber leicht abzumildern und man gewöhnt sich im Laufe des Spielens daran, vor jedem Ortswechsel sicherheitshalber mit “F5” eine Schnellspeicherung vorzunehmen. Abstürze scheinen bei Encased aber generell bei vielen Spielern aufzutreten, wie eine Suche über die Foren bei Steam zeigt.
Absolut frustrierend ist aber, daß das Spiel kurz vor dem Epilog reproduzierbar an der gleichen Stelle abstürzt, was auf Reddit im Beitrag “Game crashes every time I try to descend to the landing pad at Concord” und auch bei Steam unter “Possible Linux crash solution” dokumentiert wurde. Dort ist auch ein potentieller Workaround zu finden - zusammen mit der Frage
I now wonder if all the crahes I encountered playing through the game would have not happened if I had used that option from the beginning. [Quelle]
Tatsächlich kann man - wie bei Reddit beschrieben - mit der Windows-Version problemlos den Ortswechsel zum Landing Pad vollziehen, den Workaround mit dem Kommandozeilenparameter habe ich erst im Nachgang gefunden.
Schade, eigentlich hätte ich gerne eine weitere Runde in der Welt gedreht und ein paar alternative Handlungsoptionen ausprobiert - so wurde das Spiel nach dem Epilog und anschließendem erneutem Crash stattdessen direkt deinstalliert und die Gamestar-Überschrift “Das Rollenspiel, das ihr euren Freunden empfehlen werdet” trifft zumindest für mich nicht zu.
Daß Software Fehler hat ist leider unumgänglich und daß noch so viele Tests nicht alle Fehler aufdecken können leider auch. Wenn aber schwerwiegende und reproduzierbare Fehler nicht behoben werden, dann ist das aus Spielersicht nicht nur ärgerlich, sondern dem Käufer gegenüber schlicht eine Unverschämtheit.
Neben Altpapier landet ab und an auch nützliche Werbung im Briefkasten:
Im aktuellen Fall - adressiert an die “Geschäftsleitung” - ein Kugelschreiber als Ansichtsexemplar, bedruckt mit Namen und fast korrekter Adresse.
Da die Dinger Verbrauchsmaterial sind und in der Regel schneller verschwinden, als man neue organisieren kann, habe ich bei dem Exemplar die Hoffnung, daß es vielleicht doch nach einer unfreiwilligen Leihgabe wieder den Weg zurück zu mir findet.
Weitere Exemplare habe ich aber - trotz “1 Kaufen = 1 Geschenkt & Gratis Lasergravur” - keine bestellt.