Pink Floyd

Pink Floyd - The Wall performed Live at Earls Court

5. September 2010 · Video · andreas · Kein Kommentar

pf-twplaecRechtzeitig um noch auf den Roger Waters “The Wall Live”-Zug aufzuspringen, veröffentlicht Starline Media Entertainment eine Live-DVD des Pink Floyd-Auftrittes am 9.August 1980 im Earls Court in London.

In Vorbereitung des geplanten “The Wall” Kinofilms hatte die Band seinerzeit mehrere Konzerte der Tour mitschneiden lassen, um Ausschnitte davon im Film zu verwenden - eine Idee, die nach ausführlicher Sichtung des Materials wieder verworfen wurde, da die Aufnahmen über weite Strecken zu dunkel geraten waren und den FLOYD’schen Qualitätsansprüchen nicht genügten.

Trotzdem sind im Laufe der Zeit zumindest zwei Shows als geschnittene Konzertaufnahmen in die Öffentlichkeit gelangt: neben den Aufnahmen aus dem Nassau Coliseum, New York vom Februar 1980 auch die hier veröffentlichte Aufnahme aus London.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei der vorliegenden DVD um keine offizielle Pink Floyd-Veröffentlichung, sondern es wurde einfach einer der existierenden Bootlegs auf DVD gepresst und unter offiziellem Banner in den Handel gebracht.

Die Umsetzung lässt sich am einfachsten als “quick & dirty” beschreiben, selbst auf einfachste (und von jeder Heim-Brenn-Software gebotene) Funktionen wie das Setzen von Kapitelmarken für die einzelnen Titel oder gar Abspanntafeln zur Auflistung der vertretenen Musiker wurde gänzlich verzichtet. Stattdessen gibt es Retro-Video-Feeling pur mit einem unsauberen Cut an Anfang und Ende, wie man es eigentlich nur von eigenen Überspielversuchen mit Heim-Videorekordern aus den 80’ern kennt - selbstverständlich inklusive Farbverfälschungen, Spurproblemen und was noch so alles im Laufe der Jahre aus der eigenen Erinnerung verdrängt wurde. Selbst ein mehrsekündiges Blaublild mit eingeblentetem “PLAY” blieb gegen Ende des Videos erhalten, obwohl es auch hier nur eine Sache von Minuten gewesen (und bei der miserablen Qualität auch niemanden aufgefallen) wäre, ein paar andere Frames an die Stelle einzukopieren.

Was bei ordentlicher Bearbeitung des offensichtlich noch vorhandenen Originalmaterials tatsächlich noch zu machen wäre, kann derzeit den Roger Waters Promotionclips auf Youtube entnommen werden und so bleibt zu hoffen, daß vielleicht doch noch - irgendwann - eine qualitativ hochwertige offizielle Veröffentlichung der Konzertmitschnitte stattfindet.


Nick Mason - Inside Out

26. Juli 2009 · Verschiedenes · andreas · Kein Kommentar

nm-ioWas letztendlich der ausschlaggebende Grund für Nick Mason war, “Inside Out” zu veröffentlichen bleibt auch nach dem Lesen des Buches im Ungewissen. Mit einem akribischen Wälzer, der jeden kleinsten Schritt der Band nachzeichnet will und kann “Inside Out” nicht konkurrieren.

Angefangen von den ersten mehr oder weniger erfolgreichen musikalischen Gehversuchen über die Entwickling des klassischen Pink Floyd-Sounds, die ersten Erfolge, dem Austauschl von Syd Barrett durch David Gilmour, dem Split mit Roger Waters sowie die Wiedervereinigung beim Live 8-Auftritt 2005 beleuchtet Nick Mason humorvoll die verschiedenen Bandphasen und scheut dabei nicht zurück, auch eigene Verhaltensweisen kritisch zu reflektieren.

“Ich habe sämtliche Referenzbücher über Pink Floyd mit einem Lächeln wieder weggelegt. Lieber Autor, das hast Du Dir schön ausgedacht, aber so ist es nun wirklich nicht gewesen.” - Nick Mason

Der Autor, der Schlagzeuger und einiziges durchgängiges Mitglied der 40-jährigen Bandgeschichte ist, liefert ein sehr persönliches Porträt und raubt manchem Mythos, der sich im Laufe der Zeit um die Band legte, die Grundlage. So entpuppt sich der teilweise zur Musikerfehde des Jahrhunderts hochstilisierte Split mit Roger Waters als eine Mischung aus mangelnder Kommunikationsfähigkeit und schlechtem Timimg, wie sie wohl nicht nur Bands tagtäglich durchleben.

Sich durchaus bewusst, daß seine Sicht der Dinge nicht die einzig wahre ist, wurde das “Inside Out” vor Veröffentlichung auch von seinen (ehemaligen) Bandkollegen David Gilmour, Roger Waters sowie dem inzwischen leider verstorbenen Rick Wright gelesen und gründlich kommentiert - einzig die Sichtweise Syd Barrets bleibt unberücksichtigt, hatte sich dieser doch auf Grund seines psychischen Verfalls seit seinem Ausstieg immer mehr von der Außenwelt zurückgezogen. Illustirert wird das Buch von einer ganzen Reihe Photos, die nicht in die Rubrik “schon tausendmal gesehen” fallen - und selbst wenn, ist es meist eine Aufnahme, die doch aus einem anderen Blickwinkel gemacht wurde oder ein bisher unbekanntes Detail zeigt.

“Inside Out” nimmt den Leser mit auf eine rund 400 Seiten starke vergnügliche Zeitreise, bei der man - obwohl der Ausgang der Geschichte längst bekannt ist - immer wieder Neues und Spannendes entdeckt.


Roger Waters - Ca Ira

7. November 2005 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Rock-meets-Classic-Projekte gibt es wie Sand am Meer und es wird langsam schwer, einen Musiker zu finden, der noch nicht zusammen mit einem Orchester auf der Bühne gestanden hat.

Daß jemand komplett in fremden Gefilden wildert ist eher selten, sich aber an ein ausgewachsenes Werk zu trauen, ist noch mal eine Stufe gewagter. So bedarf es wohl eines Wahnsinnigen wie Roger Waters, den entscheidenden Schritt zu gehen, eine komplette Oper in drei Akten zu konzipieren und schließlich auch umzusetzen. Eine leichte Geburt war dies sicherlich nicht, begannen die Arbeiten an “Ca Ira” vor inzwischen mehr als fünfzehn Jahren. Inspiriert und basierend auf einem französichen Libretto verfasst von Etienne und Nadine Roda-Gil, begann Roger Waters mit der Arbeit, die durch den Tod von Nadine Roda-Gil unterbrochen und anschließend als englischsprachiges Werk fortgesetzt wurde.

Auch wenn es sich bei “Ca Ira” um eine klassische Oper handelt, so ist Water’s Handschrift doch unverkennbar und allgegenwärtig – egal ob bei den gigantischen Chören, eingebetteten Klangeffekten oder musikalischen Spannungsbögen.

Als besonderes Schmankerl gibt es mit der Erstauflage neben einem sechzigseitigen Booklet eine “Making Of”-DVD, für die eigens Adrian Maben (Pink Floyd “Live at Pompeji”) als Regisseur verpflichtet wurde. Die DVD zeigt die Entwicklung des Werkes von den ersten Vorgesprächen bis hin zu den endgültigen Aufnahmesessions und bietet interessante Eindrücke der verschiedenen Phasen der Entwicklung inklusive Ausschnitte einiger Rough-Demos.

Opern zu bewerten ist schwierig, vor allem, wenn man sich im Normalfall in anderen musikalischen Gefilden bewegt. Als weiteren Stein im Lebenswerk von Roger Waters sehe ich in “Ca Ira” aber durchaus einen wahren “Klassiker”.


Pink Floyd - Live Anthology

24. März 2005 · Video · andreas · Kein Kommentar

pf-laMit der “Live Anthology” beglücken uns Falcon Neue Medien mit einer weiteren Veröffentlichung aus der Reihe “DVDs, die die Welt nicht braucht”.

Diesmal hat man die Videoarchive zum Thema “Pink Floyd” durchsucht und dabei auch einige Schnippsel gefunden, die den Zuschauer ab und an reflexartig den Videorekorder nachjustieren lassen wollen. Bis auf “Comfortably Numb” stammen alle Songs aus dem Zeitraum 1968-1972, wobei sowohl die Herren Barrett als auch Gilmour vertreten sind. Ob schon das Ausgangsmaterial stellenweise nicht mehr vollständig war oder man einfach bei der Produktion der DVD gepatzt hat, lässt sich nicht klären - einige Songs enden in der hier gebotenen Form deutlich zu spontan.

Definitiv geschlampt wurde bei Song 10, der auf der Hülle und im Menü als “Careful With That Axe, Eugene” verzeichnet ist, sich aber als “Atom Heart Mother” entpuppt.

Am interessantesten dürfte wohl das schon erwähnte “Comfortably Numb” sein, das wahrscheinlich aus den Aufnahmen zu dem nie erschienenen “The Wall” - Konzertfilm stammt. Es ist davon auszugehen, daß es sich entweder um eine Aufnahme der Show im Nassau Coliseum (New York) oder im Earls Court (London) handelt, von denen beide komplette Bootlegvideos existieren.

Finger weg!

4:3 NTSC, Stereo, 67 Minuten


Roger Waters - Flickering Flame: The Solo Years Volume 1

27. September 2002 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Das nächste Studioalbum von Roger Waters nach “Amused To Death” läßt auch nach neun Jahren weiterhin auf sich warten - der ehemalige Mastermind von Pink Floyd hat das Touren wieder für sich entdeckt und beehrt nach zwei ausgiebigen Touren durch die USA nun auch den Rest der Welt.

Und da auch eine Plattenfirma an einem solchen Event gerne mitverdienen will, hat man sich entschlossen, mit “Flickering Flame: The Solo Years Volume 1” eine Compilation auf den außeramerikanischen Markt zu werfen, die wohl mit Absicht nicht als “Best Of” betitelt wurde - bietet sie doch neben einigem bekannten Songs auch für den Fan und Sammler einige normalerweise nur mit hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand zu ergatternde Stücke.

Los geht das Raritätenkabninett mit einer Coverversion von Bob Dylans “Knocking On Heaven’s Door”, die für den israelischen Independent-Film “The Dybbuk Of The Holy Apple Field” aufgenommen wurde und bisher mangels Soundtrack-Veröffentlichung für Normalsterbliche überhaupt nicht auf Tonträger zu erwerben war. Die zweite Rarität ist “Flickering Flame”, eine Demoversion eines noch unfertigen Stücks, das von Roger Waters zum ersten Mal zu Beginn der aktuellen Tour als Zugabe der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Mit “Towers Of Faith” folgt ein Song vom schon lange nicht mehr erhältlichen “When The Wind Blows”-Soundtrack, bevor die CD mit der vierten und letzten Rarität endet - der original Demoversion des Songs “Lost Boys Calling” (vom Soundtrack “Legend of 1900”), die allerdings ohne Eddie van Halen an der Gitarre und Orchester im Hintergrund auskommen muß.

Zwischen den Raritäten gibt es eine Reihe bekannter Aufnahmen, die von “The Pros and Cons of Hitchhiking” (1 Song), “Radio K.A.O.S.” (3 Songs), “Amused To Death” (2 Songs) sowie “In The Flesh - Live” (2 Songs) stammen.

Alles in allem eine Compilation, die wohl deutlich mehr auf den Sammler ausgerichtet ist, als auf Otto-Normal-Sonderangebotskäufer. Ob allerdings das nächste Studioalbum, wie aufgrund der einzigen bekannten neuen Songs “Each Small Candle” und “Flickering Flame” scherzhaft im Internet schon gemutmaßt wurde, tatsächlich ein Konzeptalbum über Kerzen wird - darauf dürfen wir weiterhin gespannt warten.

Gut (11/20)

P.S.: Die Erstauflage gibt’s im schicken roten Pappschuber, die Produktion der CD ist auf das Jahr 2002 begrenzt.

P.P.S.: Wer von Zeit zu Zeit CDs auf dem Rechner hören will oder muß - bei “Flickering Flame: The Solo Years Volume 1” handelt es sich um eine mittels “key2audio” kopiergeschützte CD, die nicht in jedem CD-ROM-Laufwerk abspielbar ist.