Whiskey Myers

Whiskey Myers - Tornillo

14. Januar 2023 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

Für die, welche den Namen noch nie hörten: Whiskey Myers ist eine Mischung aus Southern Rock, Americana und Country. Dazu eine kleine Prise Soul und Blues, also eine ziemlich bunte Mischung. Sie stammen (da muss man schon ein wenig lächeln) aus dem Örtchen Palästina (Palestine) in Texas USA.

Im Opener “Tornillo” ertönt erst einmal stilecht eine Mariacchi-Trompete als Intro, danach geht’s mit dem bezeichnenden Song “John Wayne” southernrockig in die Vollen, inklusive prägnanter Harp und ordentlich Gitarrenschmackes. “Antioch” bluest danach so richtig schön erdig-schwer, erinnert ein wenig an ZZ TOP, allerdings mit etwas angezogener Handbremse. Dieser leicht verschleppte Blues tut dem Song allerdings wirklich gut, es muss nicht immer Uptempo sein. “Feets” im Anschluss kommt als astreiner “Roggnroller” daher, macht Spass und lässt die Füße wippen. Mit “For The Kids” darf dann auch noch eine lockere Country-Ballade nicht fehlen, passt gut.

Insgesamt ein sehr abwechslungsreiches Album, welches immer wieder ein paar kleine Glanzlichter setzt und nie auf der Stelle tritt.


Klaus Seilers Album-Highlights 2022

21. Dezember 2022 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

Meine Album-Highlights des Jahres 2022:

Albumcover

Rokia Koné & Jacknife Lee - Bamanan

Dieses Album habe ich zu meiner Nr. 1 für dieses Jahr gekürt. The Rhytms of Mali, sehr cool produziert und dennoch hat es diesen gewissen Roots-Touch. Das für mich perfekte Afro-Album.

Dare - Road To Eden

Mehr und besserer Melodic-Rock in epischem Breitwand-Sound geht wohl kaum. Kommt vielleicht nicht so ganz an die frühen Meilensteine heran, ist aber immer noch Dare pur. Gerne noch ein solches Werk.

Shemekia Copeland - Done Come Too Far

Diese Lady ist eine Blues- und Soulrakete, Energie pur. Und weil das so ist, bekommt sie bei mir (knapp, aber immerhin) den Vorzug vor Buddy Guy mit “The Blues Don’t Lie”.

Whiskey Myers - Tornillo

Das zweite Rockalbum der Marke “Kick Ass” muss natürlich in meine Top 10, ein anderes war Suckerpunch “Red Neck Gasoline”. Auch hier war das Glas Whiskey um einen Millimeter voller. Mit einem Touch mehr “Bandbreite” im Abgang.

Aoife O’Donovan - Age of Apathy

Zugegeben, die Frau schaut auf dem Cover durchaus ein wenig apathisch aus. Aber das täuscht. Streiche Apathie, setze Entschleunigung. Traumhafte Singer-Songwriter-Musik mit etlichen feinen Schlenkern und Wendungen und einer tollen Stimme.

Charley Crockett - The Man From Waco

Man schaue sich das Cover an und braucht kaum noch Worte zu verlieren. Mehr Country & Western geht nicht. Aber wenn schon, dann so oldschool, daß Bilder aus den glorreichen Zeiten der US-Western aus den 1950ern auftauchen. Dazu kommt diese herrlich prägnante Bariton-Stimme. Normalerweise ist das nicht unbedingt mein Genre, aber in diesem Falle finde ich es absolut cool. Wer mag, darf es auch gerne äußerst klischeehaft finden, wäre mir dann aber ziemlich schnuppe.

M!R!M - Time Traitor

Synth-Pop für Großstadt-Cowboys. Also für Leute, die sich spät nach Mitternacht aus hippen Neonglanz-Clubs auf den Weg ins heimische Loft machen. So gut sind die 80er schon lange nicht mehr auferstanden.

Goodbye June - See Where The Night Goes

Ac/Dc trifft Led Zep mit lockerem Flower-Power-Vintage-Flair. Und entgegen meinen ersten Erwartungen ist das Album kein Abklatsch, sondern eher sowas wie eine Art Frischzellenkur. Macht tierisch Spaß und geht ab wie Schmitts berühmte Katze.

Marillion - An Hour Before Dark

Dieses Album hätte ich Marillion nicht mehr wirklich zugetraut. Das ist Prog mit allen seinen Windungen und Wendungen. Songs über mehrere Teile, sie türmen sich zu Wellen, fallen in sich zusammen und bauen sich neu auf. Sowas trifft meinen Nerv und das Werk gehört damit ohne Zweifel in meine Top 10.

Eliza Gilkyson - Songs From The River Wind

Der Genre-Mixe Singer-Songwriter, Folk, Americana war in diesem Jahr bei mir ziemlich stark besetzt. Miranda Lambert wäre noch zu nennen, ebenso Calexico, aber Miss Gilkyson machte schließlich mit dünnem Vorsprung das Rennen. Die Musik klingt übrigens genau so, wie das Coverpic ausschaut. Zurückgenommener Folk, ein wenig karg wie die Landschaft. Dennoch ein Hinhörer, ganz ohne Füllmaterial. Sehr sehr angenehm zu hören.