Aktuell werden von Microsoft die beiden Updates KB3035583 sowie KB2990214 verteilt.
Während KB2990214 als optional eingestuft wird, ist die Installation von KB3035583 empfohlen und wird somit - je nach Einstellung des Systems - ohne Rückfrage automatisch installiert.
Aus der Beschreibung des zugehörigen Knowledge-Base-Artikels kann man lediglich entnehmen, daß zusätzliche Funktionen für Windows-Update Benachrichtigungen eingerichtet werden:
This update enables additional capabilities for Windows Update notifications when new updates are available to the user. It applies to a computer that is running Windows 8.1 or Windows 7 Service Pack 1 (SP1).
die sich aber nicht auf eine tatsächliche Verbesserung des aktuell installierten Betriebssystems beziehen, sondern offensichtlich der Vorbereitung des Windows 10-Rollouts dienen.
Wie heise online erläutert, wird nicht nur Software installiert, die ab einem von Microsoft definierten Zeitpunkt anfängt, beim Benutzer die Werbetrommel für Windows 10 zu rühren, offensichtlich dient die im Update enthaltene Datei “GWX.exe” (“Get Windows X”) auch gleich als Downloader für Microsofts demnächst erscheinende Betriebssystemversion.
Glücklicherweise ist eine Deinstallation des Updates über die Systemsteuerung problemlos möglich, die letzten Reste werden beim nächsten Neustart entfernt.
Offensichtlicher ist der Zweck beim optionalen Update KB2990214, hier führt der Link zu weiteren Informationen direkt zur “Vor der Installation”-Seite der Windows 10-Vorabversion.
Aktuelle Statistiken zeigen, dass auch ein Jahr nach Support-Ende noch immer rund 17% der PCs mit Windows XP laufen und die Umsteiger statt auf das ungeliebte Windows 8 (bzw. 8.1) lieber auf Windows 7 umsteigen, ein Betriebssystem, dass inzwischen auch schon 5 1/2 Jahre alt ist - einen Trend, den Microsoft wohl gerne steuern würde, vor allem um in wenigen Jahren nicht mit Windows 7 in das gleiche Problem zu laufen wie aktuell mit Windows XP.
Hierfür den Windows-Update-Mechanismus zu mißbrauchen ist allerdings mehr als bedenklich: die automatische, unkontrollierte Installation von Updates hinterlässt in der Regel ein unangenehmes Gefühl, viele Anwender nehmen sie trotzdem auf Grund der erhöhten Sicherheit in Kauf.
Diese Akzeptanz könnte durch solches “Marketing durch die Hintertür” aber rapide schwinden und an einer wachsenden Zahl von PCs mit abgeschaltetem Windows-Update kann auch Microsoft eigentlich nicht interessiert sein.
Vertrauen ist ein kostbares Gut, das man nicht leichtfertig verspielen sollte!