Die Diskussion “Systemd vs. SysVinit” nimmt fast schon religiöse Züge an und erinnert in mancher Beziehung an ein Phänomen, das oft zu beobachten ist, wenn sich irgendwo irgendetwas ändert: Neumodischer Krams? Kann nur schlecht sein!
METALLICA anyone? Da gibt es auch eine Fraktion, die “alles seit dem schwarzen Album” “grottenübel” findet, und trotzdem verkaufen sich die Scheiben und Konzertkarten noch immer recht gut.
Ich persönlich hätte nichts dagegen gehabt, wenn sich Debian für ein Verbleiben beim “alten” Init-System entschieden hätte, das hat schließlich jahrzehntelang problemlos funktioniert. Mich ärgern an Systemd täglich so Dinge, wie daß ich z.B. mit einem journaldingens arbeiten muss, statt mit grep um mal schnell ein Protokoll zu durchsuchen.
Über die tatsächlichen Vor- und Nachteile und was vielleicht besser ist und was weniger haben sich eine ganze Menge kluge Köpfe ihre Gedanken gemacht, die deutlich tiefer in der Materie stecken als Meinereiner und ich habe die Hoffnung, daß die auch zu einem klugen Ergebnis gekommen sind. Nicht alles ist nur schwarz oder weiß, wir bewegen uns im Normalfall irgendwo zwischen Grauschattierungen.
Letztendlich ist mir ein zuverlässig funktionierendes System wichtig und wenn ich mich komplett von allen Datenkraken lösen möchte, dann müsste ich den Netzstecker ziehen, das Mobiltelefon wegwerfen und hätte immer noch ein Problem, wenn das nächste Mal ein Google Streetview-Auto vorm Haus vorbeirollt.