Album-Highlights 2024
Meine Album-Highlights des Jahres 2024 in alphabetischer Reihenfolge:

Control Denied - The Fragile Art Of Existence
Zu Death konnte ich damals, als die Band (noch) aktuell war, keinen Zugang finden und auch weiterere Versuche haben daran nichts geändert. Das Deaf Forever hat allerdings im Rahmen eines Death-Specials in Ausgabe 59 meine Aufmerksamkeit auf “The Fragile Art Of Existence” von Control Denied gelenkt. Mit diesem hat kürzlich das letzte musikalische Lebenszeichen von Chuck Schuldiner Einzug in die heimische Sammlung gehalten.
Bruce Dickinson - The Mandrake Project
Die Bruce Dickinson-Soloveröffentlichungen waren bis auf ein schwächelndes Album stets ein Garant für erstklassige Musik, die oft auch deutlich zielgerichteter auf den Punkt kommt als so mancher Song auf den letzten Scheiben von Iron Maiden. Einen Tick schwächer als das überragende “Chemical Wedding” braucht sich “The Mandrake Project” aber nicht vor den anderen Soloscheiben zu verstecken und rangelt mit “Accident Of Birth” und “Tyranny Of Souls” um den ehrenvollen zweiten Platz.
Fantasy - Paint A Picture
Nochmal Deaf Forever, diesmal aber das Forum. Im Thread “Von den 70ern bis heute - Reviewthread für obskuren Prog” wurde das 1973 erschienene “Paint A Picture” der mir bis dahin unbekannten Band Fantasy vorgestellt und sowohl “Paint A Picture” als auch der 1974 aufgenommene und mit 18 Jahren Verspätung veröffentlichte Nachfolger “Beyond The Beyond” haben sich als extrem hörenswert erwiesen.
Nightwish - Yesterwynde
Die vorab veröffentlichten Songs konnten mich als Einzelstücke nicht überzeugen, aber in seiner Gesamtheit ist “Yesterwynde” ein schönes und konsitentes Album geworden, das seinem Vorgänger in Nichts nachsteht. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, daß Floor Jansen zu wenig Freiraum bekommen hat, um ihre Stärken vollumfänglich ausspielen zu können.
Vanden Plas - The Empyrian Equation Of The Long Lost Things
Während ich die ersten Veröffentlichungen von Vanden Plas alle recht stark fand, hatte mich die Band spätestens nach “Christ 0” als Hörer verloren, denn irgendwie klang mir alles zu sehr auf Bühnen- statt auf Wohnzimmertauglichkeit hin optimiert. So habe ich auch “The Empyrian Equation Of The Long Lost Things” mit nicht sonderlich großen Erwartungen gestartet, wurde aber positiv überrascht.
Nightwish - Yesterwynde: Als das Album rauskam und man es relativ rasch komplett bei YT hören konnte, war ich eher enttäuscht. Daß Floor Jansens Stimme zu oft vom schieren Bombast unterbebuttert wurde, hat mir auch nicht sehr gefallen. Die oft urplötzlich auftauchenden Metal-Parts wirkten auf mich zumindest teilweise eher uninspriert und ohne echte Überraschungsmomente oder sich im Ohr festkrallende Melodik. Allerdings haben Nightwish ein Händchen für dieses mystisch-magische, das manchmal sogar an Filmmusik erinnert (man höre den Opener “Yesterwinde” mit dem Abspulgeräusch eines alten Kinofilms). Der eine oder andere Song konnte mich als Einzelstück überzeugen, darunter “The Day Of…” oder auch “Sway”.
Letztlich hatte ich mich aber dann doch entschieden, daß das Album diesmal nicht den Weg in meine Sammlung findet.
Vanden Plas - The Empyrian Equation Of The Long Lost Things: aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen blieb das Album bei mir unter dem Radar. Was definitiv ein Fehler war, der zu korrigieren ist. Vanden Plas bieten hier ein wahres Füllhorn an Rock- und Metal-Stilen, die alle zu einem homogenen Ganzen vereint werden. Einfach ein tolles Album, Punkt.
Fantasy - Paint A Picture: wenn ich richtig erinnere, hatte mir Andreas diese Band aus der Kreidezeit des Progrock irgendwann im Laufe des letzten Jahres mal ans Herz gelegt.
Nachdem ich mir das Album dann in den letzten Tagen mal in Ruhe angehört hatte, muss ich sagen: Treffer und versenkt. In der Ruhe liegt die Kraft des Prog-Rock und in fein austarierten Melodien und diesem feinen, psychedelischen Grundgerüst. Stellenweise wirkt das Werk sogar ein klein wenig wie eine Mischung aus Jethro Tull ohne Flöte und Ekseption.
Wie man nachlesen kann, eine Band, welche eine Eintagsfliege war und blieb. Schade.
Bruce Dickinson - The Mandrake Project: viel kann ich nicht dazu beisteuern. Außer vielleicht der schlichten Bemerkung “ist einfach nicht wirklich mein Ding”. Ich weiß zwar nicht, ob andere Menschen bessere Ohren haben als ich mit meinen “Ü 60”, aber für mich klingt das Werk über weite Strecken so, als hätten der Mann (oder die Mannschaft) an den Knöpkes nicht gerade den besten Tag erwischt. Luftig und differenziert klingt für mich irgendwie anders, das Werk versinkt manchmal in einer Art von Soundbrei, jedenfalls für meine Ohren.
Control Denied - The Fragile Art Of Existence: auch hier muss ich leider gestehen, daß dieses Geballer (sorry) mir einfach nicht mehr ins Ohr geht. Hinzu kommt die Stimme, welche ich (nochmal sorry) eher als Geschrei denn als Gesang wahrnehme.