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Garage 13 - Out Of The Lights

02. August 2007 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Nach dem Motto “kurz und knackig” haben die Finnen von Garage 13 ihre neuste Scheibe “Out Of The Lights” konzipiert. So bringt es der Silberling nur auf eine Gesamtspielzeit von rund 30 Minuten, beherbergt aber immerhin 10 Songs (inklusive Intro). Daß man aber trotz der auf den ersten Blick unglücklichen Formel “viele Songs in kurzer Zeit” einen Meilenstein vorlegen kann, haben z.B. SLAYER 1986 mit “Reign In Blood” eindrucksvoll bewiesen.

Von einem Meilenstein ist “Out Of The Lights” allerdings noch ein gutes Stück entfernt, gleichen sich die Tracks des Album leider über weite Strecken zu sehr - schade, denn die Punk/Pop/Rock-Mixtur, die problemlos auch vom “Freaky Friday”-Soundtrack stammen könnte, macht eigentlich richtig Spaß.

Vor allem im Mittelteil der CD, wenn bei “Soon To Be Gone” cool auf die Überholspur gewechselt oder bei “Turn Around” der Fuß etwas vom Gaspedal genommen wird, blitzt die kompositorische Klasse der Band auf und vermittelt einen Eindruck davon, wie die CD eigentlich hätte werden können.

So bleibt “nur” ein überdurchschnittliches Album, daß aber leider nicht über “gut” hinauskommt.

Gut (11/20)


W.A.S.P. - Dominator

17. Mai 2007 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Nach der gescheiterten Wiedervereinigung mit Chris Holmes und dem leider nicht in letzter Konsequenz überzeugenden “Neon God” hatten viele W.A.S.P., die Band um Blackie Lawless, schon abgeschrieben – ein Fehler, wie “Dominator” eindrucksvoll beweist.

Schon der Opener “Mercy” macht mit seinem Eröffnungsriff klar, daß hier eine Rückbesinnung auf alte Tugenden stattgefunden hat, eine Feststellung, die “Long, Long Way To Go” noch unterstreicht. Mit der Halbballade “Take Me Up” folgt der erste Höhepunkt: W.A.S.P. at their best! “The Burning Man” verschafft eine kurze Verschnaufpause, bevor mit der zweiten Halbballade “Heaven’s Hung in Black” der absolute Höhepunkt des Albums folgt. Die folgenden “Heaven’s Blessed”, “Teacher” und “Deal With The Devil” brauchen sich vor dem Rest des Materials ebenfalls nicht zu verstecken und runden das Meisterwerk ab.

Noch ein Wort zum Cover, das auf den ersten Blick eher den Eindruck einer billigen Death-Metal-Scheibe erweckt, dessen Sinn, Zweck und Komposition sich aber spätestens beim Lesen der Liner-Notes erschließt: dem Plan von George W. Bush und seiner Regierung, sich als “Dominator” zu betätigen.

Auf “Still Not Black Enough” war der Satz “I love my country, but I’m scared to death of its Government” zu finden, ein Satz, über den Blackie Lawless heute sagt “Nothing I have ever written is more true!.” Und auch musikalisch schließt sich hier der Kreis, denn “Dominator” ist sicherlich das beste W.A.S.P.-Abum seit eben dieser Scheibe, die immerhin schon zwölf Jahre auf dem Buckel hat.

Genial (18/20 Punkte)


Rainstorm Project - Purple Eyes

17. Mai 2007 · Audio · andreas · Kein Kommentar

So richtig sicher bin ich mir auch nach dem n. Durchhören noch nicht, was ich von “Purple Eyes” halten soll. Sicherlich, große Schwächen erlaubt sich das Rainstorm Project nicht, aber das hatte ich auf Grund der Mitwirkung von Bob Curiano (Ex-Blackmore’s Night Sir Robert Of Normandy) auch nicht erwartet.

Herz, Kopf und Hauptsonschreiber des Projekts ist Thomas Pihale, der aus seiner Verehrung für Vorbild Ritchie Blackmore keinen Hehl macht, was der Platte gut zu Gesicht steht. Die Songs sind knackig komponiert, abwechslungsreich und auch die Soli machen Spaß und dienen mehr als nur der Demonstration technischen Könnens.

Schwer tue ich mir mit dem Gesang Henning Schwarzhoffs, der mir vor allem bei anspruchsvollen und / oder schnellen Passagen zu variationslos klingt. Ganz im Gegenteil hierzu stehen die Songs mit Sabrina Pihale am Mikro, deren Stimme deutlich besser zu den Kompositionen passt. Sollte sie tatsächlich bisher (wie im Info behauptet) nur unter der Dusche gesungen haben, schlummert hier wohl eindeutig ein Talent, daß an eine Candice Night mit nicht ganz so elfenhafter Stimme erinnert.

So macht mir denn auch das Album ab dem Titelstück “Purple Eyes” richtig Spaß, während ich mich mit den Openern “Pat The Cop” und “Standing Here” vor allem wegen des Gesangs nicht anfreunden kann. Als absolut unnötiger Tiefpunkt entpuppt sich das a-ha Cover “Scoundrel Days”, das vor allem an der gesanglichen Vorgabe des Originals scheitert.

Insgesamt gesehen hat das Rainstorm Project mit “Purple Eyes” ein gelungenes Debütalbum veröffentlicht, das mich über weite Strecken zu überzeugen weiß und dessen Produktion sich vor den Veröffentlichungen “gestandener Bands” nicht zu verstecken braucht, auch wenn ich nicht mit jedem Song Freundschaft schließen mag.

Gut (11/20)


Megadeth - United Abominations

17. Mai 2007 · Audio · andreas · Kein Kommentar

2007 scheint das Jahr der Rückkehrer zu werden - nicht nur W.A.S.P. melden sich mit “Dominator” grandios zurück, auch Megadeth beweisen mit “United Abominations”, daß sie vielerorts vollkommen zu Unrecht bereits abgeschrieben wurden.

War bisher immer der Sound für mich das größte Fragezeichen bei einem neuen Megadeth-Album, ist schon nach den ersten Takten von “United Abominations” klar, daß die Gitarren endlich wieder so klingen, wie zu besten Zeiten und sich die Gesamtproduktion hinter einem “Contdown To Extinction” nicht zu verstecken braucht.

Die Songs sind abwechslungsreich gestrickt, die Stimme kommt kraft- und saftvoll aus den Lautsprechern und mit jedem Durchlauf zündet das Album ein bißchen mehr und weiß auch nach mehrmaligen Durchhören noch zu überraschen, als Beispiel sei hier das Iron Maiden-lastige “Washington Is Next” aufgeführt. Mit “A Tout Le Monde” gibt es einen bekannten Song in neuen Gewand, diesmal mit Verstärkung von Lacuna Coil-Frontfrau Cristina Scabbia, eine Zusammenarbeit, von der ich mir allerdings etwas mehr Variation erwartet hätte.

Alles in allem ist “United Abominations” ein starkes Comeback einer mancherorts totgesagten Band, das den Vorgänger “The System Has Failed” um Längen schlägt.

Beeindruckend (13/20)


Paul Stanley – Live To Win

16. März 2007 · Audio · andreas · Kein Kommentar

2006 wurde für mich zumindest musikalisch in mancher Beziehung zum Jahr des Umdenkens. Nicht nur, dass Nicky Sixx es mit “The Monster Is Loose” zum ersten Mal geschafft hat, einen Song zu schreiben, der mich begeistert – Paul Stanley hat davon gleich jede Menge zusammengebastelt. Damit nicht genug der Parallelen, denn genau wie bei “Bat Out Of Hell III” hat auch hier Desmond Child kräftig mitgeholfen, auch wenn sein Anteil am Kuchen bei weitem nicht so riesig ausfällt wie bei Meat Loaf.

Auf “Live To Win” beschreitet Paul Stanley Wege, die nicht allzu weit von denen entfernt liegen, die schon die neueren Kiss (also nicht die neuen alten Retro-Kiss) Anfang bis Mitte der 90er beschritten haben – man darf sich zwischen den Zeilen durchaus fragen, ob Herr Stanley hier nicht etwas Frustabbau über das Fehlen einer aktuellen Kiss-Scheibe betrieben hat und einfach seinen Teil der Kompositionen unter eigenem Namen veröffentlicht. Hierzu würde auch knackige Spielzeit von nur 33 Minuten passen – macht ungefähr ein halbes “richtiges” Album. Wenn ich mir als zweite Hälfte allerdings Gene Simons missratene Soloeskapade “Asshole” vorstelle, bin ich für die gewählte Lösung durchaus dankbar.

Im Gegensatz zu seinem Bandkollegen gibt es bei Herrn Stanley coole Rocker, die – wie kaum anders zu erwarten – mit den Texten eines leicht übertalentierten 14-jährigen gesegnet wurden und als Gesamtbild eine Platte ergeben, die einfach Spaß und gute Laune transportiert. Für mich – alleine schon auf Grund des Überraschungsfaktors – das Album des Jahes 2006.

Super (15/20)