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Iron Maiden - A Real Live One

22. Februar 2001 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Eine weiteres Kapitel in der Geschichte des Metal wurde geschlossen. Nicht nur Rob Halford ließ nach nunmehr 20 Jahren Judas Priest hinter sich, auch Iron Maiden stehen nach Beendigung ihrer aktuellen Tour zumindest vorerst ohne Sänger da. Nach 10 Jahren und 7 Studialben beschloß Bruce Dickinson, der ja schon 1990 recht großen Erfolg mit seinem ersten Solo-Album hatte, sich von dem Rest der Band zu trennen und von nun an auf eigenen Füßen zu wandeln. Und pünktlich zu diesem traurigen Ereignis - lang lebe der Ausverkauf! - beliefern uns Iron Maiden mit zwei Livealben.

Das erste, “A Real Live One” (nur Material der letzten vier Studioalben) ist soeben erschienen, der zweite Teil “A Real Dead One” (soll nur ältere Sachen enthalten) ist für Herbst angekündigt. Gespannt nahm ich also die CD, legte sie in meinen Player und lehnte mich, ein Ereignis a’la “Live After Death” erwartend, gemütlich zurück. Leider konnte ich nicht lange in dieser Haltung ausharren und schnappte mir bald meine Fernbedienung, denn was Iron Maiden auf “A Real Live One” abliefern, hat mich gelinde gesagt ziemlich enttäuscht. Das Album bietet mit einer Spielzeit von gerade einmal 58 Minuten 12 Songs, die alle auf der Fear Of The Dark-Tour in 9 verschiedenen Städten mitgeschnitten wurden. Der Sound hat teilweise Nobel-Bootleg-Qualität und kommt viel zu unsauber. Aber auch die Songauswahl ist nicht gerade das Gelbe vom Ei. Während man unnötigerweise solche Songs wie “Bring Your Daughter To The Slaughter” und “Can I Play With Madness” (absolut “hörenswert”: der total schräge Anfangschorus) verewigt hat, wurden solche Über-Titel wie “Infinite Dreams” einfach ausgespart… Was soll man dazu noch sagen? Einziger Stern am Firnament bleibt “Fear Of The Dark”, das feelingmäßig im Gegensatz zum Rest absolut geil ‘rüberkommt. Da dieser Song allerdings auch als Live-Maxi ausgekoppelt wurde, fällt mir leider kein triftiger Grund ein, warum man sich “The Real Live One” zuzulegen sollte. Schade!

Annehmbar (07/20)

Inzwischen haben sich Iron Maiden wieder einen neuen Sänger geangelt, der allerdings entgegen aller vorausgegangenen Wunschsänger-Aussagen doch kein gänzlich unbekannter ist. Blaze Bailey, bisher Mikroständer bei Wolfsbane, ist der neue Mann. Für Wolfsbane dürfte dies wohl das endgültige Aus bedeuten.

Der letzte Abschnitt fehlt im Online Empire.

Jon Lord - Pictured Within

22. Februar 2001 · Audio · andreas · Kein Kommentar
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Sometimes I have the feeling it’s not only the evil emperor Palpatine from Star Wars who leans back in his chair from time to time and mumbles to himself “Everything is proceeding as I have forseen”. Looking at the tracklist of Jon Lords new solo album “Pictured Within”, the track “Wait A While” could have been a song describing the release procedure of this album, as the release has been delayed several times – but finally the album has emerged to face the public.

I have had the opportunity to listen to this album for some time now, but I still dig out new facets with every additional listen. “Pictured Within” is certainly not to be played in the background while washing your car or doing the housework; rather, it’s for these silent, private moments of life when you light a candle, turn off the lights and relax with a good glass of wine (or something similar for those not drinking alcohol).

I have most Jon Lord works in my collection and I’m not sure exactly what I expected when I first put the tape into my recorder, but even still “Pictured Within” was totally different from all my expectations. “This one has nothing to do with rock’n’roll” Jon Lord said in an interview, and that’s an accurate statement. Rather, it’s a collection of keyboard-based works with orchestral accompaniments for many of them.

When first listening to “Pictured Within” and seeking for something similar to offer as a comparison, only one album popped up in my mind: Jim Matheos’ “First Impressions” (guitarist for the band Fates Warning). an album recorded back in 1993 with a few other people using just acoustic guitar, cello and violin.

Most tracks on “Pictured Within” are instrumental; only three songs include vocals. The title track, “Pictured Within”, is sung by Miller Anderson – and I still wonder why I never heard of this guy before, as his voice is brilliant – and the other two tracks, “Evening Song” and “Wait A While”, are sung by Sam Brown.

“Wait A While” especially found a way to my heart during the very first listen; I can no longer say how much time I’ve spent listening to just this track. “Evening Song” is the newest track on the album (it was recorded in July) and replaces “Miles Away”, which will be left out of the final release (a fact that leaves me with some mixed feelings, as “Miles Away” was one of my personal favorites). But there’s still the chance to see it as a track on the hopefully-to-be-released “Wait A While” single.

Of course I can’t guarantee this, but I’m convinced everyone who gives “Pictured Within” a fair chance will find a bright shining jewel.


Living Witness - Prone Mortal Form

22. Februar 2001 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Wenn der einzig lebende Zeuge wirklich der einzige Zeuge in einem Mordprozess wäre, in dem ich unschuldig angeklagt würde, hätte ich die Hoffnung auf einen Freispruch wohl schon aufgegeben.

Zwar würde ich nicht gerade die Todesstrafe erwarten, aber mit dem Gedanken an “lebenslänglich” müsste ich mich wohl abfinden. Zu sehr halten sich die Jungs von Only Living Witness an altbekanntes und klingen an vielen Stellen so, als hätten sie als zweite Heimat Seattle gewählt. Nur einige gute Riffs und das Instrumental “Silo” heben “Prone Mortal Form” noch aus dem Durchschnitt.

Annehmbar (06/20)


M.O.D. - Rythm Of Fear

22. Februar 2001 · Audio · andreas · Kein Kommentar

"… hat aber mit den alten M.O.D. fast nix mehr zu tun…" - das waren die Begleitworte von Stefan, als er mir die CD gab. “Kein Problem”, dachte ich mir, “kramst einfach deine alten M.O.D.-Tapes wieder ‘raus und hörst sie dir vorher nochmal an!”. Pech gehabt - als ich zuhause angekommen war, konnte selbst eine sofort eingeleitete Ringfahndung die Tapes nicht mehr ans Tageslicht fördern. Was mir noch blieb waren ein paar blasse Erinnerungen an “Harry’s Cadillac” und “Don’t Feed The Fuckin’ Bears” - das war alles.

M.O.D. anno 1992 präsentieren sich als energiegeladene Hardcore-Band, die jedoch das Thema Melodie nicht vollends aus den Augen verliert, was allerdings nicht heißen soll, das hier mit ausgefeiltesten Melodielinien zu rechnen ist - Power bleibt ganz klar die die Songs bestimmende Kraft. Als Frechheit empfand ich allerdings die Spielzeit von nur rund 30 Minuten, was bei heutigen CD-Preisen unterm Strich mindestens eine Mark pro Minute bedeutet. Hier wäre etwas mehr sicherlich nicht schlecht gewesen.

Gut (11/20)


Mercyful Fate - In The Shadows

22. Februar 2001 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Wenn ich ehrlich bin, muß ich gestehen, daß ich bis vor circa einem Monat die ganze Hysterie, die von manchen Leuten um die bevorstehende Mercyful Fate-Reunion betrieben wurde, nicht so recht verstehen konnte. Klar, auch ich hab’ mich gefreut, als manch alte Band wieder zusammengefunden hat, aber sich dann gleich wie ein Kind am 23. Dezember zu benehmen???? Ich tappte im Dunkeln. Etwas Licht ins Dunkel kam dann, als ich dann das Album zum ersten Mal bei Stefan [Glas] hörte.

Ein recht gutes Album mit einigen klasse Songs - so in etwa war mein erster Eindruck. Also schnappte ich mir die CD (natürlich mit Stefans Einverständnis) und schleppte sie mit nach Hause. Dort wurde dann das Dunkel vollends aufgehellt. Um das Beispiel von vorhin nochmals aufzugreifen - ich fühlte mich in etwa wie ein Kind am 24. Dezember.

Mercyful Fate liefern auf “In The Shadows” ein Riffgewitter nach dem anderen (klingt das nicht herrlich klischeemäßig?!) und auch die Stimme des Kings (nein, nicht die von Elvis), der ich früher nicht allzuviel abzugewinnen vermochte, konnte mich überzeugen. Im wahrsten Sinne des Wortes also eine runde Sache. Nicht vergessen möchte ich auch den “lobenswerten” Einsatz von Lars Ulrich, dessen Hauptbeschäftigung es in letzter Zeit zu sein scheint, sich mit seinen alten Idolen zu zeigen und auf dem CD-Bonustrack “Return Of The Vampire - 1993’er Version” fleißig die Trommelstöcke schwang.

Überragend (17/20 Punkte)