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Uriah Heep - Gypsy

09. Juni 2004 · Video · andreas · Kein Kommentar

uh-gypsySehr zum Leidwesen der jeweiligen Fans gehören Besetzungswechsel bei vielen Bands mehr oder minder zur Tagesordnung. Während bei Uriah Heep die meisten Anhänger entweder von der legendären Besetzung mit David Byron und Gary Thain schwärmen oder die aktuelle (und mit Abstand langlebigste) bevorzugen gab es dazwischen noch einige Konstellationen, die aber inzwischen mehr oder minder in Vergessenheit geraten sind.

Dies gilt wohl insbesondere für die Zeit mit dem früheren Trapeze-Sänger Peter Goalby, unter dessen Mitwirkung die Alben “Abominog”, “Head First” und “Equator” entstanden. Zu einen sicherlich nicht unbeträchtlichen Teil liegt dies an der grundsätzlichen Ausrichtung der Scheiben, die auf 80’s frisiert waren und als alles andere als “zeitlos” bezeichnet werden können.

Aus der Endphase dieser Besetzung (genauer gesagt der “Equator” Tour) stammen die Aufnahmen, die für “Gypsy” verwendet wurden aufgezeichnet im Camden Palace in London, England für die rund einstündige Fernsehshow “Live in London”.

So konzentriert sich die Setlist auch auf Songs des damals aktuellen Albums, angereichert mit Titeln aus den beiden Vorgängeralben sowie einigen unsterblichen Klassikern und bietet somit die wohl einmalige Gelegenheit, Songs wie “Rockarama”, “Sell Your Soul” oder auch “Angel” in einer Live-Version hören und sehen zu dürfen. Die Band selbst präsentiert sich in bester Spiellaune; Trevor Bolder ist wie immer der zeitlos gekleidete ruhende Pol, während man die stets zu Scherzen aufgelegten Mick Box (in schwarz-weiß-Streifenhose) und Lee Kerslake in ihrem Outfit auch bei IRON MAIDEN auf die Bühne stellen könnte. Einzig Tastenmann John Sinclair (optisch stark an den jungen Campino erinnernd) bleibt eher im Hintergrund, was aber an der grundsätzlichen Ausrichtung auf pop-rockige Keyboard- statt Orgelsounds liegen dürfte.

Während das Cover wohl hoffentlich mit Absicht so erstellt aussieht, als hätte man einen der billigsten Bootlegs aller Zeiten in der Hand, kann das Bild der DVD für sein Alter durchaus überzeugen. Die Farben sind klar, Umrisse scharf kurzum es sieht nicht aus, als hätte man einen der leider mancherorts üblichen Billig-direkt-von-abgenudeltem-Video-auf-DVD-Transfers gemacht.

Der Ton, auf dem Cover als “Dolby Digital 5.1” angegeben verspricht in Papierform mehr, als die Lautsprecher hinterher halten können. Die originale Aufzeichnung ist Stereo und aus einem schon vorhandenen, fertig abgemischten Stereotrack kann man nun mal rückwirkend auch keine vernünftige Surroundaufnahme basteln. Somit kommt ein Großteil des Tons aus den Frontlautsprechern, klingt dafür aber, wie man es sich wünscht: klar und differenziert.

Als einzigen Bonus gibt es eine kurze Einführung vom Journalisten und ursprüglichen Host Dave Ling, der auch wahlweise zu jedem Song auf einer eigenen Audiospur noch ein paar kurze Kommentare liefert.


The Freddie Mercury Tribute Concert

22. März 2003 · Video · andreas · Kein Kommentar

tfmtcEs ist schon schwer zu glauben, aber es sind inzwischen über 10 Jahre vergangen, seit am 24.November 1991 mit Freddie Mercury einer der charismatischsten Rocksänger aller Zeiten verstarb.

Rund ein halbes Jahr nach seinem Tod (am 20. April 1992) zelebrierten die verbliebenen Queen-Mitglieder vor 70.000 anwesenden Fans und Millionen von Fernsehzuschauern das “Freddy Mercury Tribute Concert”, zusammen mit einer fast unglaublichen Liste an Gästen: David Bowie, Gary Cherone (Extreme, Van Halen), Roger Daltrey (The Who), Joe Elliott (Def Leppard), Bob Geldof, James Hetfield (Metallica), Ian Hunter, Tony Iommi (Black Sabbath), Elton John, Annie Lennox, George Michael, Liza Minelli, Robert Plant (Led Zeppelin), Mick Ronson, Axl Rose (Guns’N’Roses), Seal, Slash (Guns’N’Roses), Lisa Stansfield, Elizabeth Taylor, Paul Young, Zucchero.

Das Konzert sollte zum einen das Leben und die Arbeit von Freddie Mercury ehren, zum anderen aber auch die Krankheit AIDS (an der er gestorben war) in das Bewußtsein der Bevölkerung bringen. Gleichzeitig sollte das Konzert eine Art “Kick Off”-Event für den “Mercury Phoenix Trust” sein, einer Hilfsorganisation die sich für AIDS-Opfer auf der ganzen Welt einsetzt.

Soweit die historischen Fakten, doch nun zur DVD:

Normalerweise deutet der Begriff “Special Edition” an, daß gegenüber der ursprünglichen Version etwas geändert wurde – meist gibt es (besonders im DVD-Zeitalter) satte Dreingaben in Form von vorher unveröffentlichtem Material, Bild und Ton werden ebenfalls noch einmal kräftig aufpoliert.

Dies ist auch hier der Fall – sowohl die Audio- als auch die Videospur wurden komplett überarbeitet und neu abgemischt, so daß man dem Material zwar noch sein Alter ansieht ansieht, es aber trotzdem wenig zu meckern gibt.

Auch an Bonusmaterial wurde gedacht: an manchen Stellen des Konzerts erscheint ein “i” am rechten unteren Bildschirmrand und ein flinker Zappfinger führt zu einer Aufnahme des aktuell gespielten Songs während der Proben. Grundsätzlich eine nette Idee, hätte man nicht vergessen, ein Menü eigens für diese Sequenzen mit auf die DVD zu bannen – so bleibt nur der umständliche Weg über die Konzertaufnahmen.

Auf der zweiten DVD folgt dann eine einstündige Dokumentation aus dem Jahre 1992 (eine Art “Making of”, ergänzt um eine kurze aktuelle Ansage von Roger Taylor) sowie eine Photo Gallery und die Freddie Mercury-Clips, die während der Umbaupausen auf Großleinwänden im Stadion abgespielt wurden. Gleichzeitig offenbart die Dokumentation auch, daß es wohl noch mehr Aufnahmen aus den Proben gibt, als auf der ersten DVD zu finden sind.

Soweit so gut – aber leider liefert das Stichwort “nicht zu finden” gerade bei dieser DVD jede Menge Anlaß zur Kritik:

Mit dem superben Vorprogramm (Einzelauftritte von Metallica, Def Leppard, Extreme, Guns’N’Roses, Bob Geldof, Spinal Tap u.a.) wurde rund die Hälfte des Konzertes weggelassen, freundlicherweise wird dies wenigstens im Kleingedruckten auf der Rückseite der Hülle erwähnt.

Nicht im Kleingedruckten steht allerdings die durchaus relevante Tatsache, daß aus ungeklärten Umständen DIE Performance des Abends herausgeschnitten wurde: Robert Plant’s unglaubliche Interpretation von “Innuendo”!

Auch ist es schwer verwunderlich, daß zwar mit (dem Namen von) Bob Geldof und (einem Photo von) Elizabeth Taylor auf der DVD-Hülle geworben wird, die beiden auf den DVDs aber auch nach mehrmaliger Suche nicht zu finden sind.

Fazit? Eigentlich müßte man jedem vom Kauf dieser DVD abraten – entpuppt sie sich doch als eine Kombination aus Mogelpackung und Fanverarsche. Andererseits ist sie bisher die einzig überhaupt erhältliche Version des Ereignisses auf DVD …


Queensrÿche - Building Empires

23. Februar 2003 · Video · andreas · Kein Kommentar

queensryche-beViergeteilt präsentiert sich Queensrÿche “Building Empires”, eine Neuauflage des bereits 1992 erschienenen Videos auf DVD. Netterweise hat sich die EMI dazu entschlossen, die Silberscheibe zum humanen Preis (ca. 15 Euro) anzubieten, so daß man für sein Geld bei 100 Minuten Spielzeit relativ viel “Value for money” kriegt.

Los geht’s mit einem Blick auf die Pre-“Empires”-Zeit, als Queensrÿche noch voll auf 80’s getrimmt in pink Leggins auf der Bühne standen und “Nightrider” spielten. Leider sind nicht alle enthaltenen Clips der Frühzeit komplett ausgespielt, von “Queen Of The Reich” gibt’s nur einen kurzen Schnippsel zu sehen, in dem die Barbarella-Imitatorin zu sehen ist.

Der zweite Teil beinhaltet dann die Videoclips, die zu “Empire” gedreht wurden. Leider wirkt sich hier das Konzept “Videos aus einem Guß” gleichzeitig als Nachteil aus, fällt es anhand der Bilder manchmal doch recht schwer, festzustellen, um welchen Song es sich überhaupt handelt.

Der mit Abstand uninteressanteste Teil sind dann die “Live”-Songs, die auf der “Empire”-Tour mitgeschnitten wurden – fehlt ihnen doch der entscheidende Faktor: Live-Atmosphäre. Geschnitten wie Videoclips werden die Songs ohne große Variationen gespielt, so daß kein großer Unterschied zu den vorhergehenden Teilen zu erkennen ist.

Das Sahnehäubchen kommt allerdings zum Schluß – zwei Songs der leider noch immer nicht komplett veröffentlichten “MTV Unplugged” Session, die zeigen, daß diese Band problemlos auch live Feeling vermitteln kann. Schade nur, daß ausgerechnet “Silent Lucidity” fehlt.

Alles in allem bleibt eine interessante DVD, die nicht nur für Hardcore-Queensrÿche-Fans interessant sein dürfte und die Dank der kurzen Erzähleinlagen der einzelnen Bandmitglieder zwischen den Clips auch recht locker rüberkommt.


Uriah Heep - The Magician's Birthday Party

05. Oktober 2002 · Video · andreas · Kein Kommentar

uh-tmbpWenn man schon Geburtstag feiert, dann soll das auch eine richtig schöne Party werden. Nach diesem Motto haben auch Uriah Heep die “Magicians Birthday Party” gestaltet und neben einigen speziellen Geburtstagsgästen auch für eine interessante Musikauswahl gesorgt, um zusammen mit rund 1500 Fans im Sheperd’s Bush Empire zu feiern.

Da inzwischen die Durchführung solcher Events auch gerne für eine Schlacht der Veröffentlichungsformate verwendet wird, erscheint auch der dazugehörige offizielle Mitschnitt auf CD, DVD und einer Special Edition, die sowohl DVD und CD in einen Pappschuber steckt und mit einem zusätzlichen Booklet anreichert.

Mit “Stealin” steigen Heep in eine Show ein, die sich zwar zu großen Teilen an den schon bekannten Setlists orientiert, aber trotzdem um das eine oder andere Schmankerl angereichert wurde. So betritt dann auch beim ersten Neuling “Tales” der gewichtige Thijs van Leer von FOCUS die Bühne, um den Song mittels Flöte und Jodeleinsätzen (!!!) zu veredeln.

Zu “July Morning” ist es dann endlich soweit - nach rund 20 Jahren steht Ken Hensley wieder zusammen mit Uriah Heep auf der Bühne und spendiert dem Song mit seiner Hammond das in den “normalen” HEEP-Versionen fehlende Tüpfelchen auf dem “i”. Glücklicherweise hat man aber mit Ken Hensleys Erscheinen den eigentlichen Tastenmann Phil Lanzon nicht in den Backstagebereich verbannt, sondern spielt die nun folgenden Songs mit zwei Keyboardern beziehungsweise einem Keyboarder und einem Pianisten respektive zwei Gitarristen und einem Keyboarder (na, kommt noch jemand mit?)

Der eigentliche Höhepunkt des Abends folgt dann aber mit dem Song “Magician’s Birthday”, bei dem nicht nur Drummer Lee Kerslake eine weitere Facette seiner Mulitfunktionalität vorstellen darf, sondern auch Ex-Uriah Heep-Sänger John Lawton die Bühne entert und zusammen mit Bernie Shaw den Vocalpart beschließt.
Nach einigen mehr oder minder enttäuschenden DVD-Veröffentlichungen aus dem Hause Uriah Heep liegt hier zum ersten Mal eine wirkliche Perle vor, an der es sowohl in Sachen Bild als auch Ton nicht das geringste auszusetzen gibt. Verwirrend mag vielleicht anfangs nur sein, daß man entgegen dem normalen Live-Feeling tatsächlich alle Instrumente und den Gesang hört!

Wo viel Licht ist, gibt’s leider auch meist zumindest etwas Schatten - in diesem Fall die Tatsache, daß man sich aus mir nicht verständlichen Gründen dazu entschlossen hat, das Konzert nur auszugsweise zu veröffentlichen. So fehlen auf der DVD von den ursprünglich 20 Songs genau ein Viertel - wobei “Logical Progression” als “Special Feature” einsortiert wurde. Die CD ist mit zwölf Titeln noch ein Stück kürzer.

Warum die Songs bei der Veröffentlichung dann auch noch gegenüber der ursprünglichen Reihenfolge durcheinandergewürfelt wurden, entzieht sich vollkommen sowohl meiner Kenntnis als auch meinem Verständnis.

Trotzdem eine überaus empfehlenswerte DVD - am besten gleich in der Special Edition wegen des besseren Preis/Leistungsverhältnisses.


Iron Maiden - The Number Of The Beast

05. Oktober 2002 · Video · andreas · Kein Kommentar

im-tnotbIn der Reihe “Classic Albums” wird die Entstehungsgeschichte verschiedener Alben genauer beleuchtet, die man gemeinhin als “Klassiker” bezeichnet - wie z.B. Judas Priest “British Steel”, Def Leppard “Hysteria”, oder eben Iron Maiden “The Number Of The Beast”.

Die DVD ist bemüht, eine möglichst umfassende Übersicht über die Entstehungsgeschichte des Albums zu geben und beleuchtet auch noch einmal den Werdegang der Band bis kurz nach dem Erscheinen von “The Number Of The Beast”; eine durchaus notwendige Vorgehensweise, war doch dieses Album das erste mit Bruce “Air Raid Siren” Dickinson am Mikrophon.

Aber nicht nur die damaligen Bandmitglieder dürfen ihre Erinnerungen zum Besten geben - auch einige (Fach-)Journalisten, Manager Rod Smallwood sowie Produzentenlegende Martin “The Farmer” Birch sind ebenfalls zu sehen und zu hören.

Kurioserweise gibt es auch ein Interview mit Nicko McBrain, der auf dem Album noch gar nicht trommelt - nicht aber mit Janick Gers, der auf der kompletten DVD weder namentlich noch in sonst irgendeiner Art und Weise in Erscheinung tritt.

So interessant die Geschichte der einzelnen Songs auch ist, so dürftig ist das groß angekündigte Bonusmaterial: ein paar Anekdoten, Adrian Smith spielt zwei Songs an, einen Song von “Rock in Rio 2001” und die “Message from Clive Burr” entpuppt sich als eine halbe Texttafel - da hätte ich mir schon mehr erwartet: Wie wär’s z.B. mit den vollständigen Videoclips der Songs, die leider nur angespielt werden?

Alles in allem eine nette Beigabe zu der entsprechenden CD - als eigenständige Produktion zu einem Listenpreis von rund 20 Euro jedoch entschieden zu teuer!