Besuch beim Shopblogger

19. September 2012 · IMHO · andreas · 2 Kommentare

Es gibt nur wenige Blogs, die ich seit Jahren kontinuierlich lese. Eines davon ist “Shopblogger” von Supermarktbetreiber Björn Harste, der von den Geschehnissen rund um den Betrieb seines Markts berichtet.

Hier gibt es nicht nur Unterhaltung sondern auch Wissenswertes zu lesen - Björns Posts haben mir das deutsche Pfandsystem verständlicher erklärt als die gesammelten Reden Jürgen Trittins.

Was lag da näher, als einen Kurztrip nach Bremen mit einem Besuch in seinem SPAR-Markt zu verbinden?

Björn, zum Zeitpunkt des Besuchs gerade schwer im Stress, hat sich beim kurzen Meet & Greet als genauso sympathischer Gesprächspartner entpuppt, wie er in seinem Blog rüberkommt.

Die spontan zusammen mit ihm verkostete Zotter “Tequila mit Salz und Zitrone” war zwar nicht so überzeugend, die empfohlene “ButterCaramel” hingegen schon!

Wer also mal in Bremen ist - ab in die Gastfeldstraße und den Umsatz von Björn ankurbeln!


Jon Lord - Concerto for Group and Orchestra

13. September 2012 · Audio · andreas · 7 Kommentare

Neueinspielungen sind ein gewagtes Unterfangen: hat der Künstler aus seiner Sicht gute Gründe (rechtlich, klangtechnisch, songschreiberisch, …) ein bereits veröffentlichtes Werk nochmals aufzunehmen, reagiert die Umwelt in der Regel skeptisch: Fans kennen und lieben das Original genau so, wie es seinerzeit veröffentlicht wurde und reagieren sensibel auf jede Änderung; manch einer vermutet auch lediglich die Eröffnung neuer Einnahmequellen mit möglichst geringem Aufwand.

In der Filmbranche zeigt George Lucas bereits seit Jahren, wie das Herumbasteln an der eigenen Legende den Ruf nachhaltig schädigen kann: jede neue “Star Wars”-Edition ändert noch ein bißchen mehr am bereits überarbeiteten Material, wobei nicht nur optische Elemente aufpoliert, sondern auch inhaltliche Änderungen vorgenommen werden - sehr zum Frust der zahlreichen Anhänger der ursprünglichen Versionen.

Mit dem 2012’er Release des “Concerto For Group And Orchestra” wagt sich Jon Lord an die dritte Aufnahme seines wegweisenden Werks von 1969, welche gleichzeitig auch die erste Studioaufnahme ist.

Die Uraufführung, anschließend als Deep Purple-Album veröffentlicht, stand unter keinem guten Stern: nicht nur einige seiner Bandkollegen brachten dem Projekt nur mäßige Begeisterung entgegen, auch das Royal Philharmonic Orchstra war von der Idee, zuammen mit einer Rockband zu musizieren, alles andere als angetan. So ist es wohl hauptsächlich dem Dirigenten Sir Malcolm Arnold zu verdanken, daß die Aufführung überhaupt ohne größere Zwischenfälle über die Bühne gehen konnte. Nach nur einer weiteren Aufführung 1970 in den USA ging die Partitur verloren, was gleichzeitig das Aus für das “Concerto” bedeutete.

Glücklicherweise gibt es allerdings Menschen wie den holländischen Musiker und Komponisten Marco de Goeij, der in mühevollster Kleinarbeit die Partitur mit Hilfe der 1969’er Aufnahmen weitestgehend rekonstruieren konnte, was in einer erneuten Aufführung des “Concertos” 1999 in London sowie einer anschließenden Deep Purple-Orchestertour in den Jahren 2000 / 2001 resultierte. Bereits hier hatte Jon Lord einige Änderungen gegenüber der Originalversion eingearbeitet, war jedoch mit dem Ergebnis noch immer nicht vollständig zufrieden.

“Over these last years since leaving Deep Purple, I’ve played it over 30 times with different orchestras and conductors all over the world, and, of course, in 2000 I did it well over 30 times with Purple on the Concerto tour, so I’ve been honing the piece live on stage, and I’ve had the opportunity to change things in the score that weren’t sounding quite right. It is therefore a marvellous and exciting prospect to have the definitive recording of the definitive version of the score.” [Jon Lord May 2012]

Zur Realisierung der Neuaufnahme holte Jon Lord den Dirigenten Paul Mann mit ins Boot, der bereits 1999 sowie auf der anschließenden Tour den Taktstock geschwungen hatte. Die Rhytmussektion wurde mit Guy Pratt sowie Brett Morgan ebenso hochkarätig besetzt wie die Gitarrenriege, in der neben Darin Vasilev und Joe Bonamassa auch Steve Morse vertreten ist, der bereits an der 1999-Aufnahme mitwirkte. Ein besonderer Coup gelang Jon Lord bei den Vocals, hier übernimmt neben den beiden Musikern seiner “Hausband” Steve Balsamo und Kasia Laska auch Bruce Dickinson einen Gesangspart.

Schon kurz nach dem Drücken der “Play”-Taste überrascht die Dynamik der Aufnahme mit einer Spannweite, wie sie bei aktuellen Produktionen leider nur noch selten zu finden ist und steigert sich, wenn Band und Orchester gleichzeitig loslegen, zu einem beeindruckenden Klangerlebnis.

Im Studio sicherlich kontrollierter agierend als in einer Live-Situation schaffen es Paul Mann und das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra trotzdem, jeglichen Anflug von Sterilität zu vermeiden und das Zusammenspiel deutlich lebendiger zu gestalten als das Royal Philharmonic Orchstra 1969. Die Bandparts hingegen, auf der Originalaufnahme teilweise improvisiert, wirken deutlich arrangierter und kontrollierter, was dem Gesamteindruck jedoch nicht schadet.

Der Gesang wurde zweigeteilt: den ersten Teil übernimmt Steve Balsamo, ergänzt um Background-Harmonien von Kasia Laska, während im zweiten Teil Bruce Dickinson mit einer gefühl- und gleichzeitig kraftvollen Performance unterstreicht, welch großartiger Sänger er ist.

Insgesamt halten sich die Änderungen zum Originalwerk in Grenzen - zumeist sind es nur kleinere Schönheitsreperaturen um Übergänge gefälliger zu gestalten oder Kürzungen, um den Spannungsbogen zu intensivieren und genau wie 1999 scheinen die meisten Änderungen gegenüber der Originalaufnahme das “Third Movement” zu betreffen.

Jon Lord, der am 16.Juli 2012 verstarb, konnte vor seinem Tod den finalen Mix des “Concertos” noch fertigstellen und freigeben. Für ihn schließt sich der Kreis, denn das Werk, welches als erstes die volle Aufmerksamkeit auf seine Fähigkeiten als Komponist lenkte wird gleichzeitig auch die letzte Veröffentlichung sein, die unter seiner Regie entstand.

Erstaunlich, wie etwas “so altes” so frisch klingen kann.


Roccat Kone erzeugt sporadisch Doppelklicks

6. September 2012 · Hardware · andreas · Kein Kommentar

Mechanik nutzt sich im Laufe der Zeit leider ab und so kann es passieren, daß die Roccat Kone nach einiger Betriebszeit beginnt, selbständig einfache Klicks in Doppelklicks zu wandeln.

Die Behebung des Problems ist recht einfach und besteht aus wenigen Schritten, die im Blog von it-tutorials4you ausführlich beschrieben und bebildert sind:

  • Ablösen der Gleitflächen von der Unterseite der Maus

  • Lösen der 4 Gehäuseschrauben

  • Öffnen des Gehäuses

  • (optionale) Reinigung des Innenlebens

  • Überkleben der Plastikstifte, welche die Maustasten-Schalter betätigen mit z.B. einem Streifen Klebeband

  • Zusammenbau


Lita Ford - Living like a Runaway

19. August 2012 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Nach der Veröffentlichung des eher mäßigen “Black”-Albums 1995 kehrte um Lita Ford ersteinmal Ruhe ein, bevor sie 2009 nach 14 Jahren mit “Wicked Wonderland” einen ersten Comeback-Versuch startete, der von vornherein zum Scheitern verurteilt war: nicht nur, daß von alten Trademarks kaum eine Spur zu finden ist, auch brauchbare neue Ansätze sind auf dem Album extrem spärlich gestreut. Stattdessen gibt es aufgesetzt wirkende Nu-Metal und Industrial-Versatzstücke gepaart mit einem omnipräsenten Jim Gilette, dem damaligen Ehemann und offensichtlich Hauptverantwortlichen für die neue Ausrichtung.

Glücklicherweise hat auch Frau Ford den Fehler bemerkt und in der Zwischenzeit nicht nur ihren Ehemann sondern auch alle in ihrem Besitz befindlichen Exemplare von “Wicked Wonderland” entsorgt - und die Trennung gleich als textliche Grundlage für’s neue Album verwendet.

Schon bevor man die ersten Töne des Albums gehört hat, machen das Cover sowie der Titel “Living like a Runaway” klar, daß die Reise “back to the roots” geht und die ersten Takte von “Branded” bestätigen diesen Eindruck:

Lita Ford hat wieder richtig Lust auf’s Rocken und zusammen mit Gary Hoey ein Album produziert, das Vergleiche mit Ihren Werken aus den 80’ern nicht zu scheuen braucht. Einzelne Songs hervorzuheben ist schwierig, für die Vielschichtigkeit des Albums sprechen aber sichelich Titel wie das rifflastige “The Mask”, das melodische “Asylum” oder das groovende “Love 2 Hate U” bevor das abschließende “A Song To Slit Your Wrists By” (eine 58/Nikki Sixx Coverversion) nochmals kurz schaurige “Wicked Wonderland”-Erinnerungen aufkommen lässt.

Totgesagte leben manchmal länger …


Remoteprozess auf einem Windows-Rechner mittels PERL starten

11. August 2012 · Programmierung · andreas · Kein Kommentar

Um mittels PERL einen Remoteprozess auf einem entfernten Windows-Rechner zu starten, gibt es mehrere Alternativen:

Eine Möglichkeit ist die Verwendung von “PsExec.exe” aus der PsTools-Suite von Microsoft, die allerdings den Nachteil hat, daß über einen “system”-Call ein externes Programm aufgerufen wird und die Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten sehr beschränkt sind.

Soll der Start in PERL durchgeführt werden, so ist zwischen zwei Anwendungsszenarien zu unterscheiden:

Sofern lediglich unter dem Kontext des aufrufenden Benutzers ein Prozess gestartet werden soll, reichen 2 Zeilen PERL-Code (aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf Fehlerbehandlung verzichtet):

use strict;
use warnings;
use Win32::OLE;

my $remoteHost = 'myHost';
my $remoteCmd = 'c:\windows\notepad.exe';

my $wmi = Win32::OLE->GetObject("winmgmts:{ImpersonationLevel=Impersonate,(security)}//$remoteHost\\root\\cimv2:Win32_Process");
$wmi->Create($remoteCmd);

Weitaus flexibler ist hingegen die Möglichkeit, den Prozess unter einem anderen Benutzer zu starten und ggf. auch noch auf Daten eines weiteren Rechners zugreifen zu lassen:

use strict;
use warnings;
use Win32::OLE;
use Win32::OLE::Variant;

my $remoteDomain= 'myDomain';
my $remoteHost = 'myHost';
my $remoteUser = 'myDomain\myUser';
my $remotePwd = 'myPassword';
my $remoteCmd = 'c:\windows\notepad.exe';

my $locator = Win32::OLE->new('WbemScripting.SWbemLocator');
my $service = $locator->ConnectServer($remoteHost, 'root\cimv2', $remoteUser, $remotePwd, 'MS_409', "kerberos:$remoteDomain\\$remoteHost");

$service->{Security_}->{AuthenticationLevel} = 6; # PktPrivacy
$service->{Security_}->{ImpersonationLevel} = 4; # Delegate

my $process = $service->Get('Win32_Process');

my $vPid = Variant(VT_I4 | VT_BYREF, 0);

$process->Create($remoteCmd, undef, undef, $vPid);

print "process running - pid: $vPid\n";

Beim Remotehost ist darauf zu achten, daß der tatsächliche Rechnername und kein DNS-Alias verwendet wird da sonst der Verbindungsaufbau mit dem Fehler 0x800706ba “Der RPC-Server ist nicht verfügbar” scheitert.

Sofern tatsächlich im Rahmen des Remoteaufrufs ein dritter Rechner miteinbezogen werden soll, sind hierbei einige Einschränkungen zu beachten, wie der TechNet-Artikel “Geheimnisse von Windows Management Instrumentation” erklärt:

Wenn ein Clientcomputer (Computer A) Anmeldeinformationen für die Domäne von einem Remoteserver (Computer B) an einen dritten Computer (Computer C) weiterleiten muss, ist Delegierung erforderlich. Dies trifft zu, wenn zwei oder mehr Netzwerkhops für einen bestimmten Vorgang ausgeführt werden müssen. Ohne Delegierung kann Computer B keine von Computer A empfangenen Anmeldeinformationen weiterleiten; deshalb schlägt die Verbindung mit Computer C fehl.

Die genauen Schritte zur Einrichtung der Delegierung sowie ein vbs-Skript zum Testen des Aufrufs sind in dem Artikel erläutert.

windows-delegierung

Wichtig ist der Hinweis, dass zur erfolgreichen Durchführung die Delegierung für Computer B in Active Directory aktiviert werden muss. Hierzu ist in den Eigenschaften des Computer-Kontos im Active Directory die Option “Computer für Delegierungszwecke vertrauen” zu aktivieren, ansonsten scheitert der Aufruf mit dem Fehler 0x80070721: “Fehler im Sicherheitspaket”.

Literaturhinweise:

Aktualisierungen:
05.05.2015: Zusätzliche Informationen bezüglich Rechnernamen und Delegierung hinzugefügt.