Prisma Circus - Reminiscences

10. Mai 2014 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Prisma Circus - Reminiscences (Cover)Mit “Reminiscences” veröffentlicht das spanische Trio Prisma Circus sein Debut-Album, eine Scheibe, deren Titel Programm ist:

Schon nach den ersten Tönen sind jegliche Gedanken an Downloads oder die digitale Welt vergessen und die Suche nach dem gerade spielenden orangenen Quelle-Plattenspieler beginnt. Daß die Aufnahmen komplett analog und zumindest in großen Stücken live entstanden sind nimmt man dem Trio gerne ab, genauso wie die Ehrlichkeit in den zahlreichen Verneigungen vor ihren Vorbildern.

Diese Verneigungen sind gleichzeitig Segen und Fluch: während schon beim ersten Durchlauf beim Hörer tatsächlich vielfältige Erinnerungen geweckt werden, bleibt die Eigenständigkeit über weite Teile leider auf der Strecke. Prisma Circus bedienen sich zwar nie direkt bei den frühen Inkarnationen von Led Zeppelin, Golden Earring, Jimmi Hendrix, Deep Purple oder Emerson, Lake & Palmer, trotzdem hat man mehr als einmal das Gefühl, für einige Augenblicke eine dieser Bands zu hören.

Dies ist umso bedauerlicher, da sich die Band, wann immer sie die Vorbilder verlässt, durchaus eigenständig präsentiert und Einlagen wie das Drum-Solo bei “Napalm” das Live-Gefühl deutlich steigern. Von vielen Kollegen heben sich Prisma Circus auch durch den nicht nur gelegentlichen Tritt aufs Gaspedal ab, wobei auch hier manche Erinnerung geweckt wird - in diesem Fall an Steve Harris von Iron Maiden.

Letztendlich bleibt zu hoffen, daß sich Prisma Circus auf einem in nicht allzu ferner Zukunft erscheinenden Zweitling weiter von den Vorbildern lösen und ihre Eigenständigkeit in den Vordergrund stellen. Das Potential hierzu hat die Band auf jeden Fall.


Webfonts - Analytics durch die Hintertür

05. Mai 2014 · Intern · andreas · Kein Kommentar

Eigentlich eine offensichtliche Sache, trotzdem hat mich erst der Artikel “Undercover - Wie Google-Werkzeuge auf fremden Websites Daten sammelt” der c’t-Ausgabe 11/14 zum Nachdenken gebracht.

Ich habe mich bemüht, Besuchern dieser Website so viel Privatsphäre wie möglich zu bieten. Zur Analyse der Website-Besuche kommt - wie im Impressum erwähnt - die Open Source-Software Piwik zum Einsatz, die zum einen in der gewählten Konfiguration die IP-Adresse der Zugriffe anonymisiert und auch ein eventuell im Browser gesetztes “Do-not-Track” respektiert.

Ein Loch im System waren allerdings bis gestern noch die verwendeten Schriftarten, diese waren direkt von den Google-Servern eingebunden. Bei jedem Zugriff auf einen Beitrag dieses Blogs wurden auch zwei Zugriffe auf

http://fonts.googleapis.com/css?family=FONTNAME

generiert. Alles in allem keine dramatische und durchaus übliche Sache, trotzdem wäre es somit einem Drittanbieter möglich gewesen, Besuche dieser Site anhand des Requests und des vom Browser in der Regel mitgelieferten Referreres zu erfassen.

Seit gestern liegen auch die verwendeten Schriftarten direkt hier auf dem Server, so daß keine Anfragen an Drittserver mehr generiert werden.


Telefonterror

28. April 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Liebe 03452393410,

auch wenn ihr noch so oft anruft, ihr seid auf der Sperrliste und wir hören Euch nicht!


Nicht-Domänen-Rechner remote herunterfahren

19. März 2014 · Betriebssysteme · andreas · 12 Kommentare

In einer Domäne ist es recht einfach, einen Rechner remote heruterzufahren. Einfach an der Kommandozeile

shutdown -s -t 0 -m \\HerunterzufahrenderRechner

eingeben und sofern der ausführende Benutzer innerhalb der Domäne die benötigten Rechte hat, führt der angegebene Rechner den Befehl klaglos aus.

Nicht so trivial ist das Szenario bei Rechnern im z.B. heimischen Umfeld, wo nur selten eine zentrale Benutzerverwaltung aktiv sein dürfte:

shutdown -s -t 0 -m \\HerunterzufahrenderRechner HerunterzufahrenderRechner: Zugriff verweigert(5)

Als ersten Lösungsansatz stößt man meistens auf den Hinweis, sich zuerst mittels einer administrativen Netzerkverbindung gegenüber dem herunterfahrenden Rechner zu authentifizieren, wofür sich z.B. die Freigabe IPC$ anbietet:

net use \\HerunterzufahrenderRechner\ipc$ Das Kennwort oder der Benutzername ist ungültig für \\HerunterzufahrenderRechner\ipc$ Geben Sie den Benutzernamen für "HerunterzufahrenderRechner" ein: Benutzer Geben Sie das Kennwort für "HerunterzufahrenderRechner" ein: Der Befehl wurde erfolgreich ausgeführt.

Unter Windows XP war dies schon vollkommen ausreichend, unter Windows Vista und Windows 7 wird allerdings weiterhin der Zugriff verweigert. Wie der KnowledgeBase-Artikel “Description of User Account Control and remote restrictions in Windows Vista” erklärt, handelt es sich hierbei um ein Feature und keinen Bug:

When a user who is a member of the local administrators group on the target remote computer establishes a remote administrative connection by using the net use * \remotecomputer\Share$ command, for example, they will not connect as a full administrator. The user has no elevation potential on the remote computer, and the user cannot perform administrative tasks.

Um auch über das Netzwerk verbundenen, lokalen Benutzern entsprechende Berechtigungen zu erteilen, ist das setzen des Registry-Schlüssels “LocalAccountTokenFilterPolicy” innerhalb des Pfades

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Policies\System

notwendig, dieser muß als DWORD mit dem Wert 1 angelegt werden.


Dracula 3000

16. März 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

dracula3000Es gibt Perlen der Filmkunst, die sollte man einfach gesehen haben: Ed Woods “Plan 9 From Outer Space” gehört dazu, genau so wie “Dracula 3000”.

Schon das deutlich zu ausufernde Intro foltert mehr als auf die Folter zu spannen und spätestens nach dem ersten Videolog mit Udo Kier ist klar: das wird nix.

Die ersten “Außenaufnahmen” unterstreichen diesen Eindruck, sehen sie merklich schlechter aus als im altehrwürdigen Wing Commander IV, in dem Hauptdarsteller Casper von Dien als “Confed Redshirt #3” ebenfalls mitmischt. Aber auch bei den Innenaufnahmen schafft es “Dracula 3000” nicht, mit dem acht Jahre älteren Computerspiel Schritt zu halten: Raumschiffatmosphäre kommt in keiner Einstellung auf, stattdessen gibt’s Wasserwerk-Feeling pur.

Die Story passt natürlich zum Rest vom Film, nach der Wikipedia-Einleitung

In the year 3000, the space salvage ship Mother III happens upon the derelict transport Demeter. Captain Van Helsing (Casper Van Dien) and his crew board the abandoned ship.

kann sich wahrscheinlich jeder auch ohne weitere Erläuterung ausmalen, wie es weitergeht …

Neben Casper van Dien und Udo Kier gibt es noch ein paar andere illustre Namen in der Besetzungsliste: Ex-Baywatch-Nixe Erika Eleniak, die seit “Under Siege” auch gerne mal um sich ballert spielt einen ehemaligen Pleasure-Bot, der nach Umschulung auf Spionage macht (“Cherry 2000” ?!?) und Alexandra Kamp-Groeneveld, damals noch als Alexandra Kamp als nicht navigierende Navigatorin unterwegs kann weder schauspielern noch in der Originaltonspur authentisch klingen. Als absolutes Lowlight des Films entpuppen sich aber die Szenen mit Langley Kirkwood als Count Orlock, der “in Echt” hoffentlich besser schauspielern kann, als er es hier andeutet und dessen Szenen nach einkopierten 70’er Jahre D-Dracula-Movie aussehen. Einziger Lichtblick im Cast ist Coolio, der unter dem schicken Rollennamen “187” nach seiner Mutation zum Vampir so richtig aufdrehen darf und den durchgeknallten drogenabhängigen Allesbeißer überzeugend darstellt.

Der Versuch, Dracula in den Weltraum zu verlegen ist jedenfalls so grandios gescheitert, daß aus “Dracula 3000” ein echter Filmtip wird!