Hardware

Maus-Konfiguration mit Piper

17. September 2023 · Hardware · andreas · Kein Kommentar

Logitech stellt zwar durchaus brauchbare Hardware her, was die Software angeht, sehe ich allerdings Verbesserungspotential: um mal schnell die Konfiguration einer Maus zu ändern, “darf” man sich mit dem Logitech G Hub herumschlagen, den es für Mac OS oder Windows gibt.

Der Windows-Installer hat rund 40MB und teilt vorsichtshalber nicht mit, daß er gerne nochmal 150MB aus dem Internet nachladen würde. Leider scheitert im Falle einer fehlenden Netzwerkverbindung die Installation mit der irreführenden Fehlermeldung, daß die Installationsdateien nicht extrahiert werden konnten. Screenshots nach zu urteilen handelt es sich beim G Hub um eine Electron-Anwendung, die man auf Grund ihrer Architektur sowieso besser meiden sollte.

Deutlich einfacher und eleganter gelingt die Konfiguration unter Linux:

Piper

Hier hilft die schlanke GTK-Applikation Piper, welche als grafische Oberfläche auf libratbag aufsetzt.

Der Funktionsumfang ist zwar nicht so mächtig wie beim G Hub, dafür wurden aber auch nur rund 3MB an Daten aus den Debian-Repositories nachinstalliert.


HP Multifunktionsgeräte brauchen Tinte zum Scannen

14. August 2023 · Hardware · andreas · Kein Kommentar

Eigentlich sollten Multifunktionsgeräte unabhängig voneinander Drucken, Scannen, Kopieren und Faxen können. Daß zumindest für einen Teil der Funktionalität eine gefüllte Tintenpatrone notwendig ist, versteht sich von selbst.

HP (und Canon) treiben die Kundengängelung aber auf die Spitze, in dem sie auch zum Scannen eine gefüllte Tintenpatrone voraussetzen. Ein Umstand, der in den USA inzwischen die Gerichte beschäftigt.

Besonders skurril ist die Verteidigungsstrategie von HP bezüglich der Klage von Gary Freund, die darauf abzielt, daß

HP does not disclose to consumers that the devices will not scan or fax documents if the ink cartridges are low on ink.

und daß der Kläger bei Kenntnis dieser Tatsache das Gerät so nicht erworben hätten.

Unter anderem geht es um ein Posting eines HP-Kundendienstmitarbeiters in den firmeneigenen Messageboards:

HP notes that the purported HP employee was responding to an initial post about a printer that neither Freund nor McMath bought … HP also argues that the statements cannot be attributable to HP because the bottom of the message board includes a disclaimer that the opinions expressed on the message board are not the opinions of HP.

Statt also über die offensichtlich verbesserungswürdige Kommunikation nachzudenken, behauptet HP öffentlich, daß die Marketingabteilung von den Einschränkungen nichts gewusst haben muss, bloß weil der Support davon Kenntnis hatte. Und außerdem Sprechen HP-Kundendienstmitarbeiter ja sowieso nicht für HP.

Ganz nebenbei:

HP intentionally programmed the software in the printers to place the printers in an error state when they are low on ink

Es ist ein bewusst einprogrammiertes “Feature” und kein Bug!

Hier steht seit rund fünf Jahren ein Epson WorkForce Pro WF-3725DWF. Der erinnert zwar auch bei jedem Einschaltvorgang artig daran, daß ohne Tinte manche Funktion nicht zur Verfügung steht, scannt aber trotzdem die eingelegten Dokumente. Dies war offensichtlich nicht immer so, denn in der FAQ “Availability of Non-Printing Functions on Epson All-in-Ones When Ink is Expended” steht

Since 2008, every Epson all-in-one printer will scan with little or no usable ink but all of the genuine Epson ink cartridges must be installed, even if depleted of usable ink and the printer displays the replace cartridge message.

Nur wenn gar keine Tintenpatrone eingesetzt ist, verweigern auch Epson Multifunktionsgeräte die Arbeit, und wechseln in den Wartungsmodus - was aber auch irgendwie verständlich ist.


Enermax Aurora

18. Juli 2023 · Hardware · andreas · 3 Kommentare

Im Feburar 2012 hatte ich im Rahmen einer Ersatzteilbestellung erwähnt, daß auf meinem Schreibtisch seit rund fünfeinhalb Jahren eine Enermax Aurora Modell KB002U-B ihre treuen Dienste leistet.

Enermax Aurora

Inzwischen sind nochmal mehr als 10 Jahre vergangen und die Tastatur (gekauft am 22. August 2006) ist - im Gegensatz zu den Komponenten anderer Hersteller - noch immer im täglichen Einsatz. Auch die Corona-Pandemie und das seither tageweise Arbeiten zu Hause hat sie unbeschadet überstanden.

Das Modell wird mitsamt Nachfolgern leider schon lange nicht mehr produziert und ich habe bisher auch noch keine andere Tastatur gefunden, auf welche ich freiwillig wechseln würde.


XUM 1541: USB-Anschluss für die Commodore VC 1541

16. Juni 2023 · Hardware · andreas · Kein Kommentar

Nach der Reparatur der VC 1541 Floppy war der Gedanke naheliegend, die noch vorhandenen Disketten zu sichten und ggf. darauf enthaltene Daten zu retten. Insbesondere selbst geschriebenen Programme (teilweise in Assembler) und Texte gehen mit abnehmender Magnetisierung der Disketten unwiederbringlich verloren und haben zumindest einen gewissen Erinnerungswert.

In den Anfangszeiten meiner PC-Zeit hatte ich bereits mit einem X1541-Kabel experimentiert, mit dem die Verbindung zu einer VC 1541 über den Parallelport möglich war. Das Kabel ist zwar noch vorhanden, aber spätestens seit Einführung des Pentium-Prozessors und dem Wegfall des serienmäßig verbauten Paralellports nicht mehr einsetzbar.

XUM 1541

Als zuverlässigere Nachfolgelösung erwies sich die XUM 1541-Platine von FaszinationC64, mit deren Hilfe die VC 1541 USB-fähig wird. Der Anschluss ist einfach: auf der einen Seite das serielle Kabel der VC 1541 einstecken, auf der anderen Seite den Micro-USB-Port der Platine mit dem USB-Port eines PCs verbinden das USB-Laufwerk steht zur Verfügung.

Die von FaszinationC64 mitgelieferte Anleitung beschreibt die Inbetriebnahme ausführlich, die Platine ist auch mit Linux und MacOS lauffähig. I.d.R. wird als Software-Paket OpenCBM verwendet, welches sowohl Treiber als auch eine Reihe von Kommandozeilenprogrammen zur Verfügung stellt. Wer möchte, kann aber auch eine optionale GUI verwenden.

Im Wesentlichen sind es allerdings nur zwei Befehle, mit deren Hilfe der Disketteninhalt gesichtet und in eine D64-Image-Datei kopiert werden kann:

$ cbmctrl dir 8

listet das Verzeichnis des Laufwerks mit Laufwerknummer 8 auf und

$ d64copy 8 Imagename.d64

liest den kompletten Inhalt der Diskette in Laufwerk 8 aus und erzeugt aus diesem eine d64-Datei.

Sollten beim Auslesen Fehler auftreten, so wird das erzeugte Image in den Standardeinstellungen automatisch um einen Block mit Fehlerinformationen erweitert, so daß jederzeit anhand des Images ermittelt werden kann, ob eine darin enthaltene Datei beschädigt ist.

Sofern - wie in meiner VC 1541 - eine Erweiterung wie Prologic DOS Classic eingebaut wurde, können auch mehr als die standardmäßig vorgesehenen 35 Spuren verwendet werden. Hierzu wird der Befehl einfach um den Parameter für die Endspur ergänzt:

$ d64copy -e 40 8 Imagename.d64

Wenig erfolgreich war leider der Versuch, meine Original-Spiele-Disketten ebenfalls zu retten. Einige Disketten wie z.B. “Seven Cities Of Gold” waren überhaupt nicht mehr lesbar, andere wie “Racing Destruction Set” konnten nur mit zahlreichen Fehlern ausgelesen werden. Die “M.U.L.E."-Diskette war zwar fehlerfrei lesbar, das Image funktionierte aber trotzdem nicht.

An letzterem Schuld ist der damals eigentlich auf allen Disketten verwendete Kopierschutz in unzähligen Varianten, der einem problemlosen Kopieren absichtlich im Wege steht. Hier kann mit optionalem Paralellkabel und Spezialsoftware auf zusätzliche Übertragungsmethoden zurückgegriffen werden, dafür müsste aber das verbaute PrologicDOS aus- und stattdessen ein Adaptersockel in das Laufwerk eingebaut werden - ein Aufwand, welcher mir auf Grund des Alters der Hardware und der teilweise nicht mehr lesbaren Disketten nicht sinnvoll scheint.

Somit bin ich als ehrlicher Käufer letztendlich der Dumme, der keine Chance hat, seine teuer bezahlte Software noch für zukünftige Retro-Sessions zu retten …


Commodore VC 1541 am PC-Netzteil

04. Juni 2023 · Hardware · andreas · Kein Kommentar

Bei einer kurzen Retro-Runde mit einem Commodore 64 nebst zugehörigem Diskettenlaufwerk Commodore VC 1541 war in der ersten halben Stunde alles bestens: die Geräte funktionierten direkt beim Einschalten genauso zuverlässig wie in den letzten fast 40 Jahren und auch die testweise eingelegten Disketten waren noch problemlos lesbar.

Dann waren mit einem Schlag nicht nur C64, Floppy und Schwarzweißfernseher aus, die gesamte Elektronik im Raum hatte den Betrieb mangels Stomversorgung eingestellt. Verursacher war die VC 1541, die zuverlässig beim Anschließen der Stromverbindung die Raumsicherung von “ein” auf “aus” umschaltete.

Commodore VC 1541

Eine Suche im Internet führte zunächst zu jeder Menge Ersatznetzteile für die 1541-II, deren externes Netzteil wohl nicht sehr zuverlässig arbeitet. Für eine 1541 der ersten Generation waren Lösungsansätze deutlich seltener zu finden, einer der vielversprechendsten war “Umbau einer 1541 Floppy für externen Stromanschluss” mit dem Vorschlag

Diese Anleitung zeigt, wie man eine externe Stromquelle (z.B. eines PC-Netzteiles) an eine Floppy 1541 anschliesst.

Der Gedanke ist naheliegend - analog zur 1541-II ist es auch beim Originalmodell nicht zwingend, ein internes Netzteil zu verwenden und die Idee, zumindest übergangsweise ein vorhandenes PC-Netzteil verwenden zu können, reizvoll.

Das Laufwerksgehäuse der 1541 war seit dem Prologic Dos-Einbau vor vielen Jahren sowieso nicht mehr verschraubt und die Platine nach Abziehen der Steckverbindungen durch Lösen von ein paar Schrauben leicht zu enfernen.

Dank der Fotos auf der Website waren die Punkte zum Anlöten der Kabel leicht zu finden, ich habe ein Standard-Kabel mit Molex-Steckverbindung angelötet und die vordefinierten Farben “gelb” (+12V), “rot” (+5V), “schwarz” (Masse) belassen.

Platine mit aufgelöteter Stromversorgung

Anschließend wurden die Steckverbindungen bis auf das Netzteil wieder verbunden, das Laufwerk an ein PC-Netzteil angesteckt, der PC gestartet und die 1541 erwachte erneut zum Leben.

Nachdem erste Funktionstests erfolgreich verliefen, wurde die Platine nochmal abgenommen, um das Originalnetzteil zu entfernen. Auf die Entfernung der sonstigen, durch die externe Stromversorgung nun nicht mehr benötigten Teile wurde zumindest vorerst verzichtet.

Für einen dauerhaften Betrieb bieten sich jetzt mehrere Optionen: entweder ein externes Netzteil mit Molex-Steckverbindung beschaffen oder ein Ersatznetzteil für eine 1541-II, dann müsste die verbaute Steckverbindung noch ausgetauscht werden. Die schönste, wenn auch aufwendigste Option wäre der Einbau eines neuen internen Netzteils.