CD

Fifth Angel - The Third Secret

09. November 2018 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Mit “The Third Secret” melden sich Fifth Angel zurück, eine Band, die mit ihrem selbstbetitelten Debutalbum sowie dem minimal schwächeren Nachfolger “Time Will Tell” vor rund 30 Jahren beeindruckend auf sich aufmerksam machte und dann in der Versenkung verschwand.

Die Veröffentlichung fügt sich nahtlos in die aktuell grassierende Revival-Welle ein und da mit John Macko und Ken Mary auch zumindest ein Teil der Originalbesetzung am Werk ist, weckt das vorab von der Fachpresse bereits ausgiebigst bejubelte Album einiges an Erwartungen.

Wahrscheinlich ist dieser Vorabhype mit daran schuld, daß der erste Durchlauf trotz eines durchaus respektablen Albums enttäuscht, denn Fifth Angel schaffen es auf “The Third Secret” nur punktuell, an frühere Glanztaten heranzureichen.

An der handwerklichen Qualität gibt es hierbei nur wenig zu meckern. Das etwas düsterer ausfallende Gesamtbild passt, es fehlen aber über weite Strecken die magischen Momente, welche die beiden Vorgänger so besonders gemacht haben. Vor allem der Wechsel im Gesang (Originalsänger Ted Pilot ist nicht mehr mit von der Partie) wirkt sich deutlich aus, denn Neuzugang Kendall Bechtel liefert zwar über weite Strecken eine gute Leistung ab, kommt mit seinem etwas agressiveren Gesangsstil aber mehr als einmal an seine Grenzen bzw. überschreitet diese hörbar.

Fifth Angel haben mit “The Third Secret” letztendlich ein gutes, aber leider kein herausragendes Album abgeliefert. Würde nicht der bekannte Bandname auf dem Cover stehen, wäre fraglich, ob das Album nicht einfach ziemlich unbeachtet in den Regalen liegen würde. So reicht es zumindest für ein paar Durchläufe, bevor man doch lieber wieder die alten Fifth Angel-Scheiben hervorkramt.


Uriah Heep - Living The Dream

12. Oktober 2018 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Mit “Living The Dream” präsentieren Uriah Heep im 48. Jahr der Bandgeschichte (auch wenn nur noch Mick Box von der ursprünglichen Besetzung mit an Bord ist) ihr 25. Studioalbum und während im Laufe der Jahe das ein oder andere Mal lediglich Durchschnittskost ("Equator" anyone? ) geboten wurde, lassen es die fünf Herren diesmal so richtig krachen.

Wer auch immer die Idee hatte, Phil Lanzon auf “Living The Dream” von der Kette zu lassen, lag damit goldrichtig. Sein Hammond-Spiel verleiht dem Großteil der Nummern den entscheidenden Drive und lässt die Band so frisch und unverbraucht klingen, daß sich ein “Aha”-Effekt ähnlich wie seinerzeit beim Erscheinen von “Sea Of Light” einstellt.

Dazu trägt auch die über weite Strecken gesteigerte Songlänge bei, welche zwar an einigen wenigen Stellen einen Umweg zu viel benötigt, um auf den Punkt zu kommen, auf der anderen Seite aber Songs wie dem grandiosen “Rocks In The Road” genau die Zeit gibt, sich langsam zu entfalten und einen Spannungsbogen aufzubauen.

Natürlich wurden mit “AaAaAaAaAAAaaa”-Gesängen und WahWah-Gitarren auch wieder die Uriah Heep-typischen Trademarks eingebaut, so daß der Fan auch bekommt, was er erwartet. Dazu brilliert neben Phil Lanzon auch der nicht mehr ganz so neue Sänger Bernie Shaw, der beweist, daß er zumindest im Studio noch gut bei Stimme ist.

Es bleibt zu hoffen, daß einige (viele!) der neuen Nummern auch den Weg in die Setlist der kommenden Tour finden und nicht wie bei manch anderer Band nur ein oder zwei Songs als Alibi-Elemente zwischen den Klassikern, die man leider schon seit Jahren auswenig kennt, versteckt werden.


Roger Waters - Is This the Life We Really Want?

05. Juni 2017 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Nach 25 Jahren ist es endlich soweit:

Leider gibt es kein zweites “zum ersten Mal hören” …


Jon Lord - Windows

20. April 2017 · Audio · andreas · 1 Kommentar
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Three weeks after the new Deep Purple album “inFinite” hit the stores, Edel will continue the series of Jon Lord re-releases with “Windows”, an album featuring a cooperation between Jon Lord and conductor and composer Eberhard Schoener. Schoener, who was also involved in progressive rock masterpieces like “The Turn of a Friendly Card” by The Alan Parsons Project may be best known for being the creator of the main theme for the TV series “Derrick”.

“Windows” was recorded live at the Herkulessaal in Munich on June 1st 1974 as closing performance of the “Prix Jeunesse International” festival under the “Rock meets Classic” banner and was broadcasted by German TV station Bayerischer Rundfunk to a potential audience of 300 million people.

The album consists of two parts, the 18 minute piece “Continuo on B.A.C.H.” and the name-giving 32 minute “Window” (without “s”), both composed by Jon Lord and Eberhard Schoener.

“Continuo on B.A.C.H.” plays with the idea of continuing on “The Unfinished Fugue”, the last part of “The Art of Fugue” by Johann Sebastian Bach and features way more Jazz influences than focussing on Jon Lords hard rock background (as the two predecessors “Concerto for Group and Orchestra” and “Gemini Suite” did) using the orchestra more as soloists than using them in a more conventional rock meets classic way.

The first part of “Window”, called “1st Movement - Renga”, was composed by Eberhard Schoener and starts with a more blues-like feeling featuring the voice of David Converdale, later contrasted by two sproaons, who make this part hard to enjoy in its entirety.

As the name hints, the second part “2nd Movement - Gemini” recycles the vocal section from “Gemini Suite”, likely some sort of compromise because Jon Lord and Eberhard Schoener were running out of time. “Windows” was a contract work for the Bayerische Rundfunk to close the Prix Jeunesse International festival and had to be finished in time.

The closing “3rd Movement - Alla Marcia: Allegro”, composed by Jon Lord reminds of “Gemini Suite” but also includes moments which would later become parts of “Sarabande”, Jon Lords next solo work.

The band consited of Jon Lord on piano, organ and keyboards, his Deep Purple bandmates David Coverdale and Glenn Hughes, both on vocals and Glenn also on bass, Tony Ashton on vocals and keyboard and last but not least Spencer Davis Group members Ray Fenwick on guitar and Pete York on drums. The classical section included the Munich Chamber Opera Orchestra conducted by Eberhard Schoener, featuring sopranos Erminia Santi and Sigune von Osten, Günther Salber on violin, and finally well known actor Klaus Löwitsch as narrator.

Sadly the audio recording doesn’t include the whole performance, but leaves out the “Einleitungsfanfare zu Also Sprach Zaratusthra” by Richard Strauss and all narration parts by Klaus Löwitsch without explaination. This might have been because the narration was completely in German and its content hard to guess even for native German speakers. Thanks to Youtube, there is at least a low resolution video of the whole event available for everyone to watch.

While being published on LP in 1974, the first straight-to-CD-transfer of “Windows” was released 1987 by Line Records, followed by a 25th Remastered Anniversary Edition on Purple Records in 1999 and a reissue in 2010. Adding a restored version of the video recording would have been a great bonus to render the 2017 release from a nice to have album to a must-buy.


DIO - Dio's Inferno - The Last in Live

03. Januar 2017 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Es gibt Alben, bei denen wundert man sich, warum man sie eigentlich so selten hört - und es gibt “Dio’s Inferno - The Last in Live”, ein Album, bei dem man sich schon beim ersten Hören verzweifelt fragt, ob man es tatsächlich zu Ende hören möchte.

Dabei ist der erste Blick vielversprechend: die Tracklist enthält bis auf “Double Monday” (von Angry Machines) eine gelungene Retrospektive auf Ronnie James Dios bisheriges Schaffen, angefangen bei Rainbow, über Black Sabbath bis hin zu den Highlights seiner Solo-Alben.

Während Songs wie “Don’t Talk To Strangers” und “Holy Diver” noch recht brauchbar aus den Lautsprechern schallen, wird spätestens bei “Heaven And Hell” klar, daß Tracy G der falsche Mann an der Gitarre ist. Vom Spannungsbogen des Songs bleibt kaum etwas übrig und man wünscht sich sehnsüchtig in Vinnie Appice’s “Drum Solo” zurück.

Dies ist aber erst ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt, denn Tracy G versucht sich nicht nur an Tony Iommi, sondern zerstückelt mit “Mistreated” kurz darauf auch einen Song, der einen Großteil seiner Wirkung aus dem gefühlvollen Gitarrenspiel Ritchie Blackmore’s zieht. Um zu zeigen, daß es noch schlimmer geht, wird noch “Catch the Rainbow” angespielt, bevor es mit dem ziemlich beliebigen “Guitar Solo” weitergeht.

Wer bis hierhin durchgehalten hat, wird zwar keine neuen Tiefpunkte erleben, dafür aber, daß auch “Man On The Silver Mountain”, “Long Live Rock’n’Roll” und das eigentlich recht robuste “We Rock” ebenfalls so dargeboten werden können, daß der Finger sich unweigerlich immer weiter der “Skip”-Taste nähert.

Das einzig “Positive”, das man dem Album überhaupt abgewinnen kann ist, daß es den katastrophalen Live-Eindruck der 1998’er Tour perfekt transportiert.