Betriebssysteme

Debian pausiert beim automatischen Login

20. Dezember 2019 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Nach Aktivieren des automatischen Logins legte Debian während des Startvorgangs eine Pause ein, in der zumindest für den Benutzer nichts Sichtbares passierte.

Ein Blick in die Meldungen des Kernels brachte die Erkenntnis, das die Pause in Wahrheit für das Initialisieren des Zufallszahlen-Generators verwendet wurde:

[ 6.278178] IPv6: ADDRCONF(NETDEV_CHANGE): eno1: link becomes ready
[ 83.784868] random: crng init done

Das Problem wird durch die Art und Weise verursacht, wie der Kernel die Initialisierung durchführt:

The random number generator gathers environmental noise from device drivers and other sources into an entropy pool.

Sofern für den Login-Schirm der Graphikartentreiber initialisiert wird und der Benutzer Maus und Tastatur zur Anmeldung verwendet, wird offensichtlich genügend “environmental noise” für die Initalisierung generiert, ansonsten dauert’s eben länger.

Eine Lösungsmöglichkeit bietet die Installation eines Pseudo-Zufallszahlen-Generators wie haveged, welcher zwar lediglich Algorithmus-basierte Pseudozufallszahlen generiert, den Bootprozess aber merklich beschleunigt.

Nach einem

$ sudo apt install haveged

sieht der Systemstart dann wieder wie erwartet aus:

[ 2.917662] intel_rapl: Found RAPL domain uncore
[ 3.115268] random: crng init done

GNOME-Panel Transparenz

11. Dezember 2019 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Standardmäßig wechselt die Transparenz der oberen Leiste in GNOME dynamisch, je nachdem, ob ein Fenster im Vollbild dargestellt wird oder nicht. Besonders auf hellen Hintergründen ist dabei die Transparenz einen Tick zu hoch gesetzt, so daß die Lesbarkeit des Panels leidet.

Es fehlt zwar eine Einstellmöglichkeit innerhalb der Oberfläche, aber mit einem kleinen User-Theme kann die Transparenz trotzdem problemlos eingestell werden.

Im “home”-Verzeichnis des Benutzers wird die Ordnerstruktur “~/.themes/myTheme/gnome-shell” erstellt und darin eine Datei namens “gnome-shell.css” angelegt, welche lediglich zwei Einstellungen setzen muss:

#panel {
    background-color: rgba(47, 52, 63, 0.8); 
}
#panel.solid {
    background-color: rgba(0, 0, 0, 1);
}

Der Selektor “#panel” steht hierbei für das Panel im Normalzustand, der Selektor “#panel.solid” für das Panel, wenn ein Fenster maximiert wurde.

In den “Optimierungen” wird dann (sofern noch nicht geschehen) die Erweiterung “User themes” aktiviert und ggf. die GNOME-Shell neu gestartet. Anschließend kann unter “Erscheinungsbild” / “Shell” das Thema “MyTheme” gewählt werden.


Drucker duerqxesz5090

7. Dezember 2019 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Gelegentlich tauchte in der Druckerauswahl ein Drucker mit dem sprechenden Namen “duerqxesz5090”, der immer den Status “Aufträge werden abgewiesen” hatte:

Auffällig war, daß dieser Drucker nicht in den Geräteeinstellungen zu finden war, aber immer dann auftauchte, nachdem der Brother HL-2250DN eingeschaltet wurde. Auf der Suche nach dem Grund entpuppte sich das Internet Printing Protocol als Verursacher.

Nach Deaktivieren der Option und anschließendem Speichern der Konfiguration blieb der Geisterdrucker dauerhaft verschwunden, der HL-2250DN druckt aber weiterhin.


Laufwerke von der Kommandozeile ohne Kennwort einbinden

1. November 2019 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Normalerweise kann auf einem Linux-System nur root ein Laufwerk auf der Kommandozeile ein- oder aushängen, “normale” Benutzer verwenden hierfür die benötigten Befehle zusammen mit den sudo-Mechanismus.

Bei der automatisierten Einbindung eines Laufwerks ist es allerdings hinderlich, wenn das “sudo”-Kommando beim Einhängen jedesmal nach dem Kennwort des Benutzers fragt, weshalb mit einer Änderung in der Datei “/etc/sudoers” die Kennwortabfrage für bestimmte Befehle abgeschaltet werden kann.

Änderungen an der Datei “/etc/sudoers” können neben dem Erzeugen von Sicherheitslücken auch dazu führen, daß man sich selbst aussperrt.

Deshalb immer ein zweites Terminalfenster öffnen und mittels

$ sudo -i
[sudo] Passwort für localuser:
root@localhost:~#

parallel als root anmelden. So kann - falls die Datei durch eine Änderung beschädigt wird - jederzeit eingegriffen und die Änderung rückgängig gemacht werden. Auch sollten alle Änderungen ausschließlich mit dem Editor “visudo” durchgeführt werden, der beim Speichern eine Syntaxprüfung durchführt.

Die Änderung ist schnell gemacht und besteht aus dem Hinzufügen einer einzigen Zeile:

$ sudo visudo

...
%sudo ALL=NOPASSWD: /usr/bin/mount, /usr/bin/umount
...

Hiermit wird für alle Benutzer der Gruppe “sudo” die sudo-Kennwortabfrage für die beiden Befehle “/usr/bin/mount” sowie “/usr/bin/umount” deaktiviert.


Wahl der Desktopumgebung

22. Oktober 2019 · Betriebssysteme · andreas · 1 Kommentar

Viele Distributionen setzen GNOME als Default-Desktopumgebung ein, unter Debian schlicht “Debian Desktop Environment” genannt. Neben GNOME gibt es mit KDE noch eine zweite “große” Desktopumgebung, welche versucht, für möglichst viele Anwendungsfälle ein eigenes Programm(paket) anzubieten, während mit LXDE, XFCE (und anderen) auch schlanke(re) Alternativen zur Verfügung stehen.

Jede der Umgebungen folgt ihrer eigenen Philosophie, aber während man sich bei der Distributionswahl vorerst für eine Distribution entscheiden muss, können problemlos mehrere Desktopumgebungen parallell installiert und getestet werden.

Schon GNOME und KDE unterscheiden sich in ihrer Grundausrichtung gewaltig: während GNOME dem Prinzip “weniger ist mehr” folgt und man sich zur stressfreien Nutzung auf die Philosophie einlassen sollte, statt GNOME zu verbiegen, ist KDE mehr an die von Microsoft Windows bekannte Oberfläche angelehnt und bietet Einstelloptionen für fast jeden Pixel auf dem Bildschirm.

Dazu gibt es bei beiden Umgebungen noch eine ganze Reihe von Standardprogrammen, mit ein Grund, weshalb während der Installation des Betriebssystems keine Desktopumgebung ausgewählt wurde.

Bei der nachträglichen Installation kommt der Mechanismus der Metapakete zum tragen, Pakete die dazu dienen, eine Untermenge an logisch zusammenhängenden Paketen zu mit einer einzigen Paketangabe zu installieren. Für viele der Anwendungsfälle gibt es neben dem eigentlichen Metapaket noch ein entsprechendes “…-core”-Paket, welches statt der vollständigen Funktionalität nur die Basisfunktionalität und minimal benötigten Komponenten installiert. Für die GNOME-Desktopumgebung sind dies die beiden Metapakete “gnome” (rund 1.100 Pakete mit 2.600 MB) und “gnome-core” (820 Pakete mit 1.500 MB).

Weiterlesen