Technik

Daten und Windows 7-System sauber trennen

3. Januar 2011 · Betriebssysteme · andreas · 17 Kommentare

Im Gegensatz zu Unix-Systemen, wo direkt bei Installation die Möglichkeit besteht, die “Home”-Verzeichnisse auf eine eigene Partition zu legen, sieht Windows deren Speicherung auf der System-Partition vor.

Dies erschwert nicht nur die Implementierung einer Backup-Strategie - durch das Erstellen und Zurückspielen eines Systemimages sind auch jedesmal die auf der gleichen Partition gespeicherten Benutzerdaten betroffen.

Microsoft ermöglicht zwar mit Hilfe des “Eigenschaften”-Menüs, Verzeichnisse wie “Eigene Dateien” oder “Eigene Bilder” zu verschieben, die eigentlichen Anwendungsdaten unter “%APPDATA%” bleiben allerdings unberücksichtigt.

Ein einmal benutztes Profil nachträglich zu verschieben ist auf Grund der darin gespeicherten Pfade so gut wie unmöglich, der ideale Zeitpunkt zur sauberen Trennung von Daten und Systen ist nach einer Neuinstallation.

Im Wesentlichen kann hierzu dem gleichnamigen c’t Hotline Artikel “Programme und Daten sauber trennen” gefolgt werden, dessen Vorgehensweise für Windows 7 hier kurz skizziert wird:

Während der Installation wird ein beliebiger Benutzer angelegt, der lediglich dazu dient, die entsprechenden Pfade vorzubereiten und nach getaner Arbeit gelöscht wird.

Nach Anmeldung mit diesem Benutzer werden zwei Schlüssel im Registry-Zweig

HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\ProfileList

manipuliert: zum einen ist dies der Schlüssel “ProfilesDirectory”, welcher auf den Speicherort der einzelnen Benutzerprofile zeigt, zum anderen der Schlüssel “Public”, welcher den Pfad für die öffentlichen Dokumente, Bilder, Musik u.a. enthält.

In diesen beiden Schlüsseln wird jeweils der Teil “%SystemDrive\Users” durch den neuen Ablageort, z.B. “E:\Users” ersetzt, dann kann der Registrierungseditor geschlossen werden.

Anschließend müssen noch die bereits in den ursprünglichen Verzeichnissen vorhandenen Dateien an den neuen Speicherort gebracht werden, was am einfachsten von der Kommandozeile aus mittels xcopy gelingt. Beim Kopiervorgang auftretende Fehler können ignoriert werden, diese resultieren aus

xcopy /s/e/c/h %SystemDrive%\Users e:\Users

Anschließend das System neu starten, nochmals mit dem Dummy-Benutzer anmelden und das eigentliche Benutzerkonto anlegen. Von diesem aus kann dann auch das Dummy-Konto gelöscht werden.


Photoshop verweigert Start mit Hinweis auf geschützte Datei

31. Dezember 2010 · Anwendungen · andreas · Kein Kommentar

Weigert sich Photoshop 6 beim ersten Aufruf mit der Fehlermeldung “Konnte Photoshop nicht starten, weil die Datei geschützt ist. Heben Sie den Schutz der Datei mit Hilfe des Befehls ‘Eigenschaften’ im Windows Explorer auf.” zu starten, so liegt das Problem an den Einstellungen für den virtuellen Speicher.

Defaultmäßig ist als erstes Arbeistvolume das Startvolume (also i.d.R. Laufwerk “C:” eingestellt), dessen Root-Verzeichnis von normalen Anwendern nicht beschrieben werden darf. Abhilfe schafft der einmalige Start als Administrator und anschließende Anpassung der Voreinstellungen unter “Bearbeiten” / “Voreinstellungen” / “Zusatzmodule und Virtueller Speicher”.


WordPress-Revisionsmanagement abschalten

13. Dezember 2010 · Anwendungen · andreas · 3 Kommentare

Um besser gegen Browserabstürze und Verbindungsabbrüche gewappnet zu sein, verfügt WordPress seit Version 2.6 über eine automatische Speicherfunktion sowie ein automatisches Revisionsmanagement.

Wie der WordPress Codex erklärt, wurden zwar entsprechende Optionen zum an- bzw. ausschalten des Revisionsmanagements integriert und es existieren auch API-Funktionen zum Aufräumen, diese wurden jedoch nicht in die Oberfläche integriert.

Im normalen Betrieb macht sich das Revisionsmanagement besonders durch eine stetig und schnell wachsende Datenbank bemerkbar - alleine vom Artikel “My Book Essential – virtuelles CD-Rom loswerden” finden sich nach Veröffentlichung ingesamt neun Revisionen.

Wer das Revisionsmanagement nicht benötigt, kann dieses - am besten noch vor Erstellen des ersten Artikels - mittels der Option ‘WP_POST_REVISIONS’ in der Datei ‘wp-config.php’ abschalten:

define('WP_POST_REVISIONS', false);

Wer bereits mit eingeschaltetem Revisionsmanagement gearbeitet hat, sollte nach dem Abschalten die Datenbank aufäumen.

Die Revisionen sind - genau wie die “richtigen” Artikel in der Tabelle ‘wp_posts’ abgelegt und durch den post_status = ‘inherit’ sowie post_type = ‘revision’ gekennzeichnet. Einen Überblick über deren Anzahl verschafft das SQL-Statement

SELECT COUNT(*) FROM wp_posts WHERE post_status='inherit' AND post_type = 'revision';

Bevor es an das Löschen der Revisionen geht, sollte allerdings noch ein Blick auf die Tabellen ‘wp_postmeta’ sowie ‘wp_term_relationships’ geworfen werden, um hier keine Karteileichen zurückzulassen.

SELECT COUNT(*) FROM wp_posts, wp_postmeta
WHERE ID=post_id AND post_status='inherit' AND post_type = 'revision';
SELECT COUNT(*) FROM wp_posts, wp_term_relationships
WHERE ID=object_id AND post_status='inherit' AND post_type = 'revision';

Anschließend können - nach einer eventuellen Bereinigung der oben genannten Tabellen - die vorhandenen Revisionen entsorgt werden:

DELETE FROM wp_posts WHERE post_status='inherit' AND post_type = 'revision';

My Book Essential - virtuelles CD-Rom loswerden

10. Dezember 2010 · Hardware · andreas · 2 Kommentare

Externe Festplatten werden nicht nur zum Transport von Daten verwendet, sondern auch immer mehr als Backup-Medium, auf dem die Daten sicher im Schrank schlummern während der PC weiterhin versucht, den Alltagsgefahren zu trotzen.

Diese Entwicklung ist natürlich auch den Marketing-Abteilungen der Plattenhersteller nicht entgangen und so gibt es immer öfter zur Platte auch gleich die entsprechende Backup-Software als kostenlose Dreingabe.

Während Hitachi z.B. die “Hitachi Local Backup Software” als Installationsversion auf die Platte gelegt hat und andere Hersteller ihre Lösungen entweder als Download anbieten oder als CD in die Schachtel legen, war den Ingenieuren bei Western Digital wohl langweilig, weshalb sie ein besonders sinnfreies System ausgeknobelt haben:

Die WD My Book Essential meldet sich beim Einstöpseln nicht nur als externe Festplatte, sondern gibt sich gleichzeitig auch noch als CD-Rom-Laufwerk zu erkennen, so daß nach Anschluß zwei neue Laufwerke zur Verfügung stehen: das erwartete Festplattenlaufwerk und ärgerlicherweise auch ein zusätzliches CD-Rom, in dem eine CD mit Treibern und dem WD eigenen Backup-Programm SmartWare liegt.

Leider gibt es aktuell keine Möglichkeit, den durch das CD-Rom-Image belegten Plattenplatz (immerhin rund 500MB) für eigene Zwecke zu verwenden, aber immerhin beschreibt die WD-Knowledge-Base einen Weg, das Einhängen des Laufwerks zu unterdrücken.

Bevor dieser Schritt in Angriff genommen wird, sollte allerdings erst der Ordner “extras\WD SES Device Driver” vom virtuellen CD-Rom kopiert werden, dieser wird u.U. noch benötigt.

Dann kann mit Hilfe des WD SmartWare Virtual CD-Manager for Windows (toller Name!) das Laufwerk aus- und bei Bedarf auch wieder eingeblendet werden.

Ein zusätzliches Ärgernis stellt das unbekannte “WD SES Device” (SCSI Enclosure Services) dar, über dessen fehlende Treiber sich Windows bei jedem Anschließen der Platte beschwert. Der Treiber ist auf dem virtuellen CD-Rom zu finden (und wurde deshalb vor dem Ausblenden des Laufwerks in Sicherheit gebracht), wird aber zum Betrieb der Platte als “normale” externe Festplatte überhaupt nicht benötigt (sondern nur für “fortgeschrittene Zwecke”)

To access the full capablities of your drive, you will be required to install both the SES driver, and the WD SmartWare software.

Western Digital still recommends installing the SES driver when not using WD SmartWare, but the drive will function without it.

wie die WD Knowledgebase ebenfalls verrät.


CPAN mit ActivePerl

9. Dezember 2010 · Programmierung · andreas · Kein Kommentar

Auch wenn sich “Perl unter Windows: Erdbeere oder Komodowaran?” auf den ersten Blick etwas anders lesen mag, auch unter ActivePerl ist ein Zugriff auf das Comprehensive Perl Archive Network (CPAN) ohne große Klimmzüge möglich - nur um’s im Mozilla-Jargon zu sagen “Hier endet möglicherweise die Gewährleistung!”.

Die CPAN-Shell ist zwar nicht im Startmenü verlinkt, kann aber von der Kommandozeile mittels Eingabe von “cpan” gestartet werden. Je nach verwendeter Windows-Installation und Installationsverzeichnis muß dies u.U. als Administrator geschehen, um die benötigten Schreibrechte zu erhalten.

Sollte ActivePerl keinen installierten C-Compiler vorfinden, wird analog zu Strawberry Perl die Minimalist GNU for Windows-Umgebung MinGW zusammen mit “dmake” über den Perl Package Manager installiert und konfiguriert, so daß anschließend eine voll funktionsfähige CPAN-Shell zur Verfügung steht.