andreas

Dracula 3000

16. März 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

dracula3000Es gibt Perlen der Filmkunst, die sollte man einfach gesehen haben: Ed Woods “Plan 9 From Outer Space” gehört dazu, genau so wie “Dracula 3000”.

Schon das deutlich zu ausufernde Intro foltert mehr als auf die Folter zu spannen und spätestens nach dem ersten Videolog mit Udo Kier ist klar: das wird nix.

Die ersten “Außenaufnahmen” unterstreichen diesen Eindruck, sehen sie merklich schlechter aus als im altehrwürdigen Wing Commander IV, in dem Hauptdarsteller Casper von Dien als “Confed Redshirt #3” ebenfalls mitmischt. Aber auch bei den Innenaufnahmen schafft es “Dracula 3000” nicht, mit dem acht Jahre älteren Computerspiel Schritt zu halten: Raumschiffatmosphäre kommt in keiner Einstellung auf, stattdessen gibt’s Wasserwerk-Feeling pur.

Die Story passt natürlich zum Rest vom Film, nach der Wikipedia-Einleitung

In the year 3000, the space salvage ship Mother III happens upon the derelict transport Demeter. Captain Van Helsing (Casper Van Dien) and his crew board the abandoned ship.

kann sich wahrscheinlich jeder auch ohne weitere Erläuterung ausmalen, wie es weitergeht …

Neben Casper van Dien und Udo Kier gibt es noch ein paar andere illustre Namen in der Besetzungsliste: Ex-Baywatch-Nixe Erika Eleniak, die seit “Under Siege” auch gerne mal um sich ballert spielt einen ehemaligen Pleasure-Bot, der nach Umschulung auf Spionage macht (“Cherry 2000” ?!?) und Alexandra Kamp-Groeneveld, damals noch als Alexandra Kamp als nicht navigierende Navigatorin unterwegs kann weder schauspielern noch in der Originaltonspur authentisch klingen. Als absolutes Lowlight des Films entpuppen sich aber die Szenen mit Langley Kirkwood als Count Orlock, der “in Echt” hoffentlich besser schauspielern kann, als er es hier andeutet und dessen Szenen nach einkopierten 70’er Jahre D-Dracula-Movie aussehen. Einziger Lichtblick im Cast ist Coolio, der unter dem schicken Rollennamen “187” nach seiner Mutation zum Vampir so richtig aufdrehen darf und den durchgeknallten drogenabhängigen Allesbeißer überzeugend darstellt.

Der Versuch, Dracula in den Weltraum zu verlegen ist jedenfalls so grandios gescheitert, daß aus “Dracula 3000” ein echter Filmtip wird!


Alles in Obi?

02. März 2014 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Folgende Mail ging gerade an Obi raus:

Betreff: Erfahrung im Obi Markt Kaiserslautern

Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern waren wir auf der Suche nach Badmöbeln im Obi Markt in Kaiserslautern.

Nachdem die Badmöbelserie “Grado” in die engere Wahl kam, erkundigten wir uns an der Information in der Bad- und Sanitärabteilung nach deren Verfügbarkeit. Die Aussage des Mitarbeiters (ohne Listen, Computer o.ä. zu konsultieren) war: die Serie ist vor Ort nicht vorrätig und eine Bestellung dauert voraussichtlich drei Wochen.

Umso überraschter waren wir, daß die komplette Serie im Online-Shop nicht nur als “2-3 Tage Lierzeit inkl. versandkostenfreier Lieferung” angegeben war, lt. Obi-Website sind zwei der drei Artikel (Waschplatz und Spiegelschrank) mit “Wenige Artikel vorrätig” sowie der Hochschrank sogar mit “vorrätig” im Markt Kaiserslautern gekennzeichnet.

In einer Zeit, in der der stationäre Handel beklagt, durch den Internethandel Kunden zu verlieren und Einnahmeeinbußen zu erleiden, ist es umso ärgerlicher, wenn die Mitarbeiter vor Ort offensichtlich keinerlei Interesse an einem Verkauf zeigen und potentielle Kunden zusätzlich durch offensichtlich falsche Aussagen verärgern.

Den Umsatz kann nun die Obi-Zentrale mitsamt Spedition verbuchen - im Markt in Kaiserslautern sollte man sich überlegen, ob man so dem Motto “Support your local dealer” gerecht wird.

Mit freundlichen Grüßen,

Andreas Thul


Akku schonen mit Llama

01. März 2014 · Anwendungen · andreas · 2 Kommentare

Wirft man einen Blick in die Verbrauchsanzeige eines Smartphones, so fällt auf, daß neben dem Display vor allem das ständige Offenhalten der Daten-Verbindung am Akku nagt. Sofern man damit leben kann, daß nicht jede Nachricht sekundengenau aufschlägt, lässt sich genau an dieser Stelle ansetzen und die mobile Datennutzung zeitlich steuern was die Standby-Zeiten deutlich verbessert.

llama_akku

Hierzu können z.B. in Llama, den “Location Profiles für Android” drei Regeln angelegt werden, welche die automatische Steuerung übernehmen:

Mobiles Netz automatisch aus

  • Wenn sich der Bildschirm ausschaltet

  • Wenn Mobildaten aktiviert sind

  • um 2 Minuten verzögern und dann Datennetzmodus deaktivieren

Diese Regel sorgt dafür, daß bei ausgeschaltetem Display und eingeschalteten Mobildaten diese nach 2 Minuten automatisch deaktiviert werden.

Mobiles Netz automatisch ein

  • Wenn sich der Bildschirm ausschaltet

  • Wenn Mobildaten deaktiviert sind

  • um 13 Minuten verzögern und dann Datennetzmodus aktivieren

Diese Regel ist das Gegenstück zu “Mobiles Netz automatisch ein” und sorgt dafür, daß bei ausgeschaltetem Display und Mobildaten diese nach 13 Minuten aktiviert werden.

Mobiles Netz mit Bildschirm ein

  • Wenn sich der Bildschirm einschaltet

  • Wenn Mobildaten deaktiviert sind

  • Datennetzmodus aktivieren

Die letzte Regel dient dazu im Bedarfsfall zusammen mit dem Bildschirm auch die Mobildaten einzuschalten.

Natürlich sind der künstlerischen Freiheit beim Gestalten der Regeln keine Grenzen gesetzt. So kann zum Beispiel über eine Llama-Variable die automatische Steuerung ortsbezogen ein- oder ausgeschaltet oder auch eine Ruhezeit definiert werden, in der die Datenverbindung überhaupt nicht aktiviert wird.


Sicherheit bei Napalm Records

21. Februar 2014 · IMHO · andreas · 1 Kommentar

Trotz des martialischen Namens haben Napam Records auch einige gemäßigte Bands im Sortiment, weshalb ich mich dort als Kunde registriert habe.

napalm_records

Kurz darauf kam auch eine freundliche “Welcome, Andreas Thul!"-Mail, die sowohl meine Benutzerkennung als auch mein 20-stelliges Kennwort im Klartext(!) enthielt.

Fast noch erschreckender als den eigentlichen Sachverhalt finde ich allerdings die Antwort auf meinen Hinweis:

Hallo,

bei Erhalt der unten stehenden Willkommens-Mail bin ich fast vom Hocker
gefallen - was bitte bringen eine verschlüsselte Verbindung und sichere
Kennwörter, wenn das Kennwort hinterher zusammen mit dem Login in einer
Klartext-Mail verschickt wird?

Bitte ändert dies so schnell wie möglich!

Vielen Dank!

Zurück kam Folgendes:

Hallo Andreas,

Das ist mit Absicht, um falsch eingegebene Passwörter zu vermeiden. Dies
wird fast generell bei diversen anderen Shops so gehandhabt.

LG,
xxxxxx

Die hätten mal lieber jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt :-(


NumLock an der Konsole automatisch aktivieren

16. Februar 2014 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Standardmäßig ist bei Debian die NumLock-Funktion auf der Konsole nach dem Boot deaktiviert. Ist dies bei physikalischen Servern in der Regel kein größeres Ärgernis, da man nur selten direkt an der Konsole arbeitet und noch seltener neu startet, kann es bei einer auf dem lokalen Arbeitsplatz betriebenen virtuellen Maschine nerven: je nach verwendeter Virtualisierungslösung wird beim Boot der VM auch unter Windows die NumLock-Taste ausgeschaltet, was mehr als nervig ist.

bis Debian 7 “Wheezy”:

Die Lösung ist recht einfach - ein Skript namens “enablenumlock”

### BEGIN INIT INFO # Provides: enablenumlock # Required-Start: $syslog # Required-Stop: $syslog # Default-Start: 2 3 4 5 # Default-Stop: 0 1 6 # Short-Description: Enables numlock on console # Description: Enables numlock on console at boot time. ### END INIT INFO # Aktionen case "$1" in start) /usr/bin/setleds -D +num ;; stop) /usr/bin/setleds -D +num ;; restart) /usr/bin/setleds -D +num ;; esac exit 0

ins Verzeichnis “/etc/init.d” gepackt, ausfrührbar gemacht und dann mittels

update-rc.d enablenumlock defaults

in den Systemstart eingebunden. Beim nächsten Boot wird NumLock automatisch aktiviert.

ab Debian 8 “Jessie”:

Durch den Umstieg von sysvinit zu systemd funktioniert die oben geschilderte Lösung nicht mehr zuverlässig. Einfache Abhilfe schafft der Ansatz aus dem archlinux Wiki, welcher dem Dienst “getty@.service” zwei Zeilen hinzufügt:

# systemctl edit getty\@.service [Service] ExecStartPre=/bin/sh -c 'setleds +num < /dev/%I'

Nach einen Neustart ist Numlock dann wieder standardmäßig aktiviert. Wer sich an dem angezeigten Hint stört, findet im Wiki auch eine Möglichkeit, dessen Ausgabe zu unterdrücken.

Aktualisierungen:
2017-07-30: Aktualisierung für Debian 8 (und 9)