CD

Avatarium - The Girl With The Raven Mask

23. Dezember 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

avatarium-tgwtrmDie Highlights 2015 sind noch in Arbeit, aber die Enttäuschung 2015 steht bereits fest: Avatariums “The Girl With The Raven Mask”.

Ich hatte mich von dem vorab veröffentlichten, mitreißenden Titelstück dazu verführen lassen, nach längerer Zeit mal wieder eine Neuerscheinung zum Vollpreis direkt bei Erscheinen zu kaufen - die überschwänglichen Besprechungen in der Fachpresse taten ihr Übriges dazu.

Leider dominiert auf weiten Teilen des Albums grenzenlose Langeweile mit kaum interessanten Parts, die sich zu oft wiederholen - die wenigen Abwechslungen im tristen Einerlei wirken bemüht und konstruiert. Spätestens ab Track 5 “Ghostlight” kommt das Igor Strawinsky zugeschriebene Zitat “Too many pieces of music finish too long after the end.” in den Sinn und der Finger wandert nach dem ersten Durchlauf bei allen weitern Durchläufen immer öfter zur “Skip”-Taste.


Last Temptation - Chapter One

31. August 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

lt-coLast Tempation sind das neue Projekt des Rainstorm Project-Kopfes Thomas Pihale, der sich mit fester Band ohne Projektcharakter zurückmeldet. Während die instumentalen Teile allesamt stimmig und abwechslungsreich daherkommen und sowohl die meist zurückhaltend agierende Gitarre sowie Bass und Schlagzeug gekonnt agieren, kann der Gesang nur wenig begeistern. Wahrscheilich auf hypnotische Wirkung abgezielt, wirkt die Stimme von Sängerin Isa uninspiriert und variationsarm und zieht bei einem Vergleich mit historischen “Vorbildern” wie z.B. Linda Hoyle von AFFINITY deutlich den Kürzeren.

Leider fehlt es auch der Gesamtproduktion etwas an Feinschliff - dort, wo das Rainstorm Project mit “Purple Eyes” vielleicht auch Dank der Mitwirkung durch den erfahrenen Bob Curiano punkten konnte, versprüht der vorliegende Silberling deutlich mehr Demo-Charme.

Alles in allem ist “Chapter One” trotz vorhandener Schwächen ein hörenswerter Einstieg, lässt aber für die weitern Kapitel noch einiges an Verbesserungspotential.


Battle Beast - Battle Beast

01. Juli 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

bb-bbFast überall ge-hype-d, ist Battle Beasts “Battle Beast” leider mehr Schein als Sein:

Man nehme die Pretty Maids, kombiniere diese mit Lee Aaron, hier und da ein paar A.S.A.P.-Keyboards oder Judas Priest-Riffs und fertig ist der Retro-Metal.

Das Ergebnis klingt beim ersten Durchgang gefällig, mit jeder weiteren Runde wird allerdings immer offensichtlicher, daß es an allen Ecken und Enden an Originalität mangelt. Zu vieles hat man bei anderen Interpreten schon besser (oder manchmal auch schlechter) gehört, eigene Ideen sind rar gesät.

Letzendlich bewirkt “Battle Beast” aber doch etwas Gutes: spätestens nach dem dritten Durchlauf wird die Scheibe ins Regal verbannt und stattdessen die Originale hervorgekramt und ausgiebig gehuldigt.


Deep Purple "In Rock anniversary edition" zerstört sich selbst

25. Mai 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Leider ist wohl nicht nur die “Live In Japan” betroffen - auch bei meiner Deep Purple “In Rock anniversary edition" sind inzwischen fast die gleichen Symptome festzustellen:

dp-ir-cracks

Von der Mitte ausgehend ist das Plastik mit Sprüngen und Kratzern durchbrochen während ein Großteil der Disc mit kleinen Punkten und einem ölig aussehenden Film überzogen ist.

Der Innenring der betroffenen CD hat die Prägung “EMI UDEN 8340192" und “4-1-2-NL” während eine CD mit der Prägung “EMI UDEN 8340192 @12" und “6-1-4-NL” keine der beschriebenen Symptome aufweist.

Zu dem Thema gibt es auch einen Beitrag auf “The Highway Star” mit größtenteils nicht sehr sachdienlichen Kommentaren.


Pink Floyd - The Endless River

07. Dezember 2014 · Audio · andreas · Kein Kommentar

pf-terDer Abschluss hätte so schön sein können: am 2. Juli 2005 standen anlässlich des “Make Poverty History”-Live 8-Konzerts zum ersten Mal nach 24 Jahren die Herren Gilmour, Mason, Waters und Wright wieder zusammen auf der Bühne und präsentieren mit “Speak to Me / Breathe”, “Money”, “Wish You Were Here” und “Comfortably Numb” einen versöhnlichen Rückblick auf das gemeinsame Schaffen.

Auch wenn anschließend die Hoffnungen und Wünsche der Fans nach weiteren gemeinsamen Aktionen laut wurden, spätestens mit dem Tod von Rick Wright am 15. September 2008 starb bei vielen die Hoffnung, nochmal ein gemeinsames Pink Floyd-Album oder eine Tour erleben zu dürfen.

Wahrscheinlich während der Vorbereitungen zum 20-jährigen “The Division Bell”-Jubiläum gruben David Gilmour und Nick Mason die nicht verwendeten Reste der 1994’er Aufnahme-Sessions aus und entschlossen sich, diese in Albumlänge aufzubereiten. Leider traf irgendwer im Lager der Band oder Plattenfirma den folgenschweren Entschluss, diese Überarbeitungen nicht als Bonusmaterial für die im Sommer 2014 erschienene “The Division Bell - 20th anniversary edition” zu verwenden, sondern als eigenständiges Album zu veröffentlichenen.

Schon das Cover, in SPIEGEL Online als “Erlesene Scheußlichkeit” bezeichnet, irritiert: waren die Schöpfungen des Designers und fast-schon-Bandmitglieds Storm Thorgerson in ihrer Brillianz beeindruckend und unabhängig von der Musik bereits ein Kaufgrund, wirkt das Cover von “The Endless River” wie eine mäßig gelungene Hommage an sein Schaffen, die spätestens auf den zweiten Blick enttäuscht.

Leider hält der Inhalt, was die Verpackung verspricht: die meisten der Songs plätschern passend zum Albumtitel vor sich hin und nur wenige Stellen lassen aufhorchen - dann allerdings meist auf Grund der anklingenden Selbstzitate statt durch beeindruckende neue Melodien. Schlusspunkt setzt mit “Louder Than Words” der einzige Track auf dem Album mit Lyrics, die bezeichnenderweise aber weder von David Gilmour noch von Nick Mason stammen, sondern von David Gilmours Ehefrau Polly Samson geschrieben wurden.

“The Endless River” wäre eine interssante Zugabe zum “The Division Bell”-Jubiläum gewesen (gerne auch als günstige Doppel-CD), stellt aber als Resteverwertung eines sowieso schon unter songschreiberischen Mängeln leidenden Albums einen nur als enttäuschend zu bezeichnenden Schlusspunkt der Bandgeschichte von Pink Floyd dar.