CD

Judas Priest - Defenders Of The Faith (Special 30th Anniversary Deluxe Edition)

20. September 2016 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Judas Priest - Defenders Of The Faith (Special 30th Anniversary Deluxe Edition) (Cover)Während die meisten Bands meist im Gegensatz zu früheren Zeiten neue Alben nur noch im Abstand von Jahren statt jährlich veröffentlichen, haben sich Neuauflagen früherer Alben zu einer einträglichen Nebenerwerbsquelle entwickelt.

In der Regel mit dem Aufdruck “Remaster” versehen und mit ein oder zwei Bonustracks angereichert, haben - nach einer kurzen Euphriephase - die entsprechenden Sticker inzwischen eher einen abschreckenden Charakter auf einen Teil der potentiellen Käufer. Zu oft wurde einfach nur die Lautstärke bis knapp unter die Verzerrungsgrenze angehoben und mit massiv eingsetzter Dynamikkompression jegliche Dynamik und Details vernichtet um die ursprünglichen Tracks für die Generation iPod zu optimieren - die ABBA-Remasters sind ein “schönes” Beispiel dafür, was man beim Remastern alles falsch machen kann und warum gut erhaltene Exemplare der ersten CD-Auflagen inzwischen bei Sammlern heiß begehrt und somit auch teurer als die kaputtoptimierten Nachpressungen sind. Leider ist das auch bei der “Special 30th Anniversary Deluxe Edition” von Judas Priests “Defenders of the Faith” der Fall, deren Studiotracks sich im Vergleich zum Original als klangmäßiger Totalausfall enpuppen.

Trotzdem ist die Neuauflage auch für Sammler nicht uninteressant, denn sie liefert ein komplettes Konzert auf 2 CDs mit, das bisher nur in Fragmenten als Bonustracks auf den 2001 erschienenen Neuauflagen offiziell erhältlich war. Die Show, aufgenommen am 5.Mai 1984 in der Long Beach Arena in Kalifornien bietet so ziemlich alles, was das 80’er Judas Priest-Herz begehrt.

Im Gegensatz zur 1987 erschienenen “Priest … Live”, die auf der 1986’er “Fuel for Life Tour” mitgeschnitten wurde und passend zum be-tour-ten Album “Turbo” recht poliert und elektro-lastig daherkommt, sind die Aufnahmen von 1984 deutlich bodenständiger und transportieren eine Atmosphäre ähnlich dem legendären “Unleashed in the East”-Album. Die Gitarren sind Priest-like auf die beiden Stereokanäle aufgeteilt, was besonders das Hören über Kopfhörer interessant macht und den ein oder anderen eher schwachen Vocal-Einsatz ebenso verzeihen lässt wie die phasenweisen Geschwindigkeitsübertretungen, bei denen unweigerlich die Frage durch den Kopf schießt, welcher Musiker denn so schnell von der Bühne wollte.

Der auf den 2001’er Remaster enthaltene Bonustrack “Turn On Your Light” wurde für die Anniversary Edition wieder gestrichen - eine nachvollziehbare Entscheidung, da dieser aus den 1985’er “Turbo”-Studio-Sessions stammte und somit keinerlei Bezug zu “Defenders Of The Faith” aufwies.


Avatarium - The Girl With The Raven Mask

23. Dezember 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Avatarium - The Girl With The Raven Mask (Cover)Die Highlights 2015 sind noch in Arbeit, aber die Enttäuschung 2015 steht bereits fest: Avatariums “The Girl With The Raven Mask”.

Ich hatte mich von dem vorab veröffentlichten, mitreißenden Titelstück dazu verführen lassen, nach längerer Zeit mal wieder eine Neuerscheinung zum Vollpreis direkt bei Erscheinen zu kaufen - die überschwänglichen Besprechungen in der Fachpresse taten ihr Übriges dazu.

Leider dominiert auf weiten Teilen des Albums grenzenlose Langeweile mit kaum interessanten Parts, die sich zu oft wiederholen - die wenigen Abwechslungen im tristen Einerlei wirken bemüht und konstruiert. Spätestens ab Track 5 “Ghostlight” kommt das Igor Strawinsky zugeschriebene Zitat “Too many pieces of music finish too long after the end.” in den Sinn und der Finger wandert nach dem ersten Durchlauf bei allen weitern Durchläufen immer öfter zur “Skip”-Taste.


Last Temptation - Chapter One

31. August 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Last Temptation - Chapter One (Cover)Last Tempation sind das neue Projekt des Rainstorm Project-Kopfes Thomas Pihale, der sich mit fester Band ohne Projektcharakter zurückmeldet. Während die instumentalen Teile allesamt stimmig und abwechslungsreich daherkommen und sowohl die meist zurückhaltend agierende Gitarre sowie Bass und Schlagzeug gekonnt agieren, kann der Gesang nur wenig begeistern. Wahrscheilich auf hypnotische Wirkung abgezielt, wirkt die Stimme von Sängerin Isa uninspiriert und variationsarm und zieht bei einem Vergleich mit historischen “Vorbildern” wie z.B. Linda Hoyle von AFFINITY deutlich den Kürzeren.

Leider fehlt es auch der Gesamtproduktion etwas an Feinschliff - dort, wo das Rainstorm Project mit “Purple Eyes” vielleicht auch Dank der Mitwirkung durch den erfahrenen Bob Curiano punkten konnte, versprüht der vorliegende Silberling deutlich mehr Demo-Charme.

Alles in allem ist “Chapter One” trotz vorhandener Schwächen ein hörenswerter Einstieg, lässt aber für die weitern Kapitel noch einiges an Verbesserungspotential.


Battle Beast - Battle Beast

01. Juli 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Battle Beast - Battle Beast (Cover)Fast überall ge-hype-d, ist Battle Beasts “Battle Beast” leider mehr Schein als Sein:

Man nehme die Pretty Maids, kombiniere diese mit Lee Aaron, hier und da ein paar A.S.A.P.-Keyboards oder Judas Priest-Riffs und fertig ist der Retro-Metal.

Das Ergebnis klingt beim ersten Durchgang gefällig, mit jeder weiteren Runde wird allerdings immer offensichtlicher, daß es an allen Ecken und Enden an Originalität mangelt. Zu vieles hat man bei anderen Interpreten schon besser (oder manchmal auch schlechter) gehört, eigene Ideen sind rar gesät.

Letzendlich bewirkt “Battle Beast” aber doch etwas Gutes: spätestens nach dem dritten Durchlauf wird die Scheibe ins Regal verbannt und stattdessen die Originale hervorgekramt und ausgiebig gehuldigt.


Deep Purple "In Rock anniversary edition" zerstört sich selbst

25. Mai 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Leider ist wohl nicht nur die “Live In Japan” betroffen - auch bei meiner Deep Purple “In Rock anniversary edition" sind inzwischen fast die gleichen Symptome festzustellen:

CD

Von der Mitte ausgehend ist das Plastik mit Sprüngen und Kratzern durchbrochen während ein Großteil der Disc mit kleinen Punkten und einem ölig aussehenden Film überzogen ist.

Der Innenring der betroffenen CD hat die Prägung “EMI UDEN 8340192" und “4-1-2-NL” während eine CD mit der Prägung “EMI UDEN 8340192 @12" und “6-1-4-NL” keine der beschriebenen Symptome aufweist.

Zu dem Thema gibt es auch einen Beitrag auf “The Highway Star” mit größtenteils nicht sehr sachdienlichen Kommentaren.