Kaum ist eine Band halbwegs erfolgreich, findet sich gleich eine ganze Latte von Nachahmern, die auch längst nach dessen Abfahrt immer noch versuchen, auf den Zug aufzuspringen. Gleichzeitig bekommt jede andere Band, die auch nur irgendwie ähnlich zu klingen scheint den Stempel “Clone” aufgedrückt. Auch bei Epica war ab und an der Zusatz “Nightwish-Clone” zu lesen, ganz so, als hätten diese das Genre erfunden und als würden Epica versuchen, die erfolgreichen Finnen zu kopieren.
War mir schon beim superben Erstling “The Phantom Agony” schleierhaft, woher diese Assoziationen kommen, dürften die Vergleiche mit “Consign To Oblivion” nun (hoffentlich) endgültig der Vergangenheit angehören.
Epica haben es auf “Consign To Oblivion” noch besser als auf dem Erstling geschafft, ihre Trademarks herauszuarbeiten – schon das Intro “Hunab K’u - A New Age Dawns” verbreitet genau die Stimmung, die dann auch den “Rest” der Scheibe dominiert – atmosphärische, an Soundtracks angelegte Kompositionen, ausgestaltet mit orchestralen Einlagen, Chören, der bezaubernden Stimme von Frontfrau Simone Simmons sowie hier und da ein paar “Grunts & Screams” von Hauptsongschreiber Mark Janssen. Nicht umsonst findet man auch Hans Zimmer in der Liste der Lieblingsmusiker einiger Bandmitglieder.
In Sachen Aufmachung hat sich die Plattenfirma Transmission Records nicht lumpen lassen, die Erstauflage erscheint als Digibook mit Bonus-DVD, auf der ein ca. 40-minütiges “making of Consign To Oblivion” mitsamt Photogalerie gepackt wurde.
“Consign To Oblivion” ist ein ausgereiftes Album, das eine deutliche Weiterentwicklung der Band zeigt und bisher zu den besten Veröffentlichungen des Jahres 2005 zählt. Einziger musikalischer Minuspunkt ist das Fehlen eines absoluten Standalone-Überknallers wie “Feint” von “The Phantom Agony”.
Überragend (16/20 Punkte)
P.S.: Auch wenn es “von außen” nicht erkennbar ist - die CD kommt mit Kopierschutz! Erst nach dem Auspacken strahlt dem Käufer ein “Copy Controlled”-Schriftzug mitsamt zugehörigem Logo entgegen. Wer sich den Kauf einer solchen Un-CD ersparen will, sollte stattdessen zur SACD greifen, die bei fast gleichem Preis noch drei Bonussongs mitbringt und auch auf normalen CD-Playern funktioniert.
Bruce Dickinson darf man wohl ohne Übertreibung als Workaholic bezeichnen. Während andere Musiker die Pausen ihrer Band dazu nutzen, auszuspannen und sich zu regenerieren, sitzt Mr. Dickinson entweder im Cockpit, moderiert eine eigene Radioshow oder nimmt quasi nebenbei mal wieder eine Soloscheibe auf.
Die Enttäuschung 2004 flatterte noch kurz vor Ende des Jahres ins Haus: die Livescheibe “Anywhere But Home” von
Daß Derek William Dick, besser bekannt als Fish, mit dem Musikbusiness (und vor allem den Plattenfirmen) nicht viel am Hut hat, ist kein Geheimnis. Und so erschien “Field Of Crows” auf seinem Eigenlabel “Chocolate Frog Records” und wurde zuerst nur über Direktvertrieb und bei Konzerten (für “leicht” überteuerte 20 Euro / Stück) unter das Volk gebracht. Inzwischen steht das Album dank abgeschlossener Vertriebsdeals auch in jedem halbwegs gut sortierten (Platten-)Laden und kann somit deutlich einfacher und glücklicherweise auch preiswerter erworben werden.
Mit “Temple Of Shadows” veröffentlichen