Debian

Verzeichnis für Benutzerschriftarten

05. März 2021 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Schriftarten für Benutzer sollten nicht mehr in “~/.fonts” abgelegt werden. Hinweisegeber ist ein Eintrag in der Datei “/etc/fonts/fonts.conf”:

<!-- the following element will be removed in the future --> <dir>~/.fonts</dir>

Bevorzugter Speicherort für Schriftarten eines Benutzers ist

<dir prefix="xdg">fonts</dir>

Die Dokumentation von Fontconfig erklärt

If ‘prefix’ is set to “xdg”, the value in the XDG_DATA_HOME environment variable will be added as the path prefix.

Die Definition von XDG_DATA_HOME wiederum ergibt sich aus der XDG Base Directory Specification

There is a single base directory relative to which user-specific data files should be written. This directory is defined by the environment variable $XDG_DATA_HOME.

Sollte die Umgebungsvariable nicht gesetzt sein, so wird ein Default verwendet:

$XDG_DATA_HOME defines the base directory relative to which user specific data files should be stored. If $XDG_DATA_HOME is either not set or empty, a default equal to $HOME/.local/share should be used.

Somit sollte auf einem Standardsystem das Verzeichnis “$HOME/.local/share/fonts” für Benutzerschriftarten verwendet werden.


Virtualisierung unter Debian

28. Januar 2021 · Anwendungen · andreas · 1 Kommentar

Wird auf Windows-Clients oft VirtualBox als Desktop-Virtualisierungslösung eigesetzt, stellt man nach dem Wechsel auf Debian fest, daß VirtualBox seit Buster nicht mehr in den Paketquellen enthalten ist.

Das Debian-Wiki empfieht als Ersatzlösung das auf QEMU/KVM basierende Paket virt-manager, welches in den “normalen” Paketquellen enthalten ist und somit einfach installiert werden kann:

$ sudo apt install virt-manager

Nach dem ersten Aufruf poppt erst einmal ein Fenster “System policy prevents management of local virtualized systems” zur Eingabe des Kennwortes hoch. Wer dies vermeiden möchte, kann seinen Benutzer der Gruppe “libvirt” hinzufügen:

$ sudo usermod -aG libvirt $(whoami)

Anschließend kann eine virtuelle Maschine aufgesetzt (und verwendet) werden.

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Adobe Photoshop CS5 unter Debian Buster

20. August 2020 · Anwendungen · andreas · Kein Kommentar

Auch wenn GIMP inzwischen zu einem brauchbaren Werkzeug geworden ist, ist Adobe Photoshop in vielen Disziplinen noch immer ungeschlagen. Leider ist keine native Linux-Version erhältlich und die Installation mittels Wine gestaltet sich mitunter zickig.

Der hier seit vielen Jahren im Einsatz befindliche Adobe Photoshop CS5 ließ sich aber - mit einigen Einschränkungen - trotzdem zu einer Installation überreden.

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dpkg und Status "deinstall"

26. Juli 2020 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Beim gelegentlichen Erstellen der Liste aller installierten Pakete mit “dpkg –get-selections” ist mir aufgefallen, daß ein paar Pakete mit dem Status “deinstall” angezeigt werden, z.B.

python3.7 install python3.7-minimal install qemu-kvm deinstall qemu-system-common deinstall qemu-system-x86 deinstall qt5-gtk-platformtheme:amd64 install

Diese waren zum größten Teil Überbleibsel von Experimenten mit virutellen Maschinen, in deren Verlauf ich “virt-manager” installiert und anschließend mittels “apt purge …” wieder vom System entfernt habe, inklusive anschließendem “apt autoremove”.

Warum sind die Pakete offensichtlich noch vorhanden und werden von einem “autoremove” nicht entfernt? Ein Blick in die man-Page brachte leider nicht die erhoffte Erleuchtung:

deinstalliere Das Paket ist zur Deinstallation ausgewählt (d.h. wir wollen alle Dateien außer den Konfigurationsdateien entfernen).

Im englischen Debian-Forum findet sich eine plausible Erklärung , zwar aus 2009, aber sie passt:

… this means that all package files have been selected for removal except the configuration files.

sowie

If there is no configuration, cache files or whatever to be removed, then the package will be completely removed and not left in ‘c’ (deinstall) state.

Dependencies that were installed automatically are never purged by default (if not uninstalled manually, using the purge command).

Das erklärt, warum manche Pakete noch im Status “deinstall” vorhanden waren:

Der “virt-manager” war weg, weil mittels “apt purge …” deinstalliert. Alle Depencencies ohne Konfigurationsdatei(en) waren ebenfalls weg, gelistet wurden noch die Reste, bei denen zwar die Pakete entfernt wurden, nicht aber die Konfigurationen.


.desktop-Datei mit Wine-Prefix

10. Juli 2020 · Anwendungen · andreas · Kein Kommentar

Sofern ein Windowsprogramm mit Wine installiert wird, legt der Installer i.d.R. auch eine Verknüpfung im Startmenü an. Ohne Installationsprozess muß die Datei von Hand erzeugt werden. Sofern noch ein WINEPREFIX verwendet werden soll, muß auch dieser im Starter angegeben werden.

Der dafür zuständige Ordner ist “.local/share/applications/wine/Programs/”, in diesem wird eine Textdatei mit der Endung “.desktop” angelegt. Das Beispiel richtet die Verknüpfung für die Windows-Variante von “Lemmings” ein, welche normalerweise direkt von CD startet, aber auch in jeden beliebigen Ordner kopiert werden kann.

.local/share/applications/wine/Programs/Lemmings.desktop
[Desktop Entry] Encoding=UTF-8 Name=Lemmings Comment=Lemmings for Windows Type=Application StartupNotify=true Exec=env WINEPREFIX=/home/Benutzername/.winlemm wine "/home/Benutzername/.winlemm/drive_c/WINLEMM/LEMMINGS.EXE" Icon=/home/Benutzername/.winlemm/drive_c/WINLEMM/LEMMING.ICO Path=/home/Benutzername/.winlemm/drive_c/WINLEMM/ StartupWMClass=LEMMINGS.EXE

Während in der Exec-Zeile die Groß- bzw. Kleinschreibung nach “wine” egal ist (Windows trifft hier keine Unterscheidung), ist in den Angaben für “Icon” und “Path” auf eine korrekte Groß- bzw. Kleinschreibung zu achten.

Weiterführende Informationen finden sich im Artikel “.desktop-Dateien” des Ubuntuusers-Wikis.