Andreas

Sechs Jahre Debian

13. September 2025 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Seit mehr als sechs Jahren ist hier auf den Desktop-Systemen Debian Linux im Einsatz und das Fazit aus “Debian - ein Erfahrungsbericht” hat sich nicht geändert:

Debian is a bit boring in a good way.
Quelle

Installieren, konfigurieren und anschließend die Kiste einfach für das verwenden, für was sie angeschafft wurde - ohne sich ständig mit dem Unterbau beschäftigen zu müssen - für manche(n) pure Langeweile, für mich genau die richtige Wahl.

Eines der Argumente, die gegen Debian Stable auf dem Desktop immer wieder aufgegriffen werden ist die “alte” Software. Hier gabelt sich der Weg zwischen Aktualität und Stablilität, denn wenn während Rolling-Release-Distributionen neue Pakete direkt verteilen, sobald sich die Versionsnummer ändert, so erfolgt bei Debian der Wechsel ungefähr alle zwei Jahre.

Zu diesem Zeitpunkt gibt es Software, die schon einige Wochen oder Monate in Testzyklen vebracht hat und deren Versionsnummer(n) natürlich zum Release-Zeitpunkt ggf. bereits hinterherhinken. Dafür steigt die Wahrscheinlichkeit, daß die meisten schwerwiegenden Bugs gefunden und behoben wurden und man mit dem Upgrade wieder eine stabile Systembasis für die nächsten Jahre erhält.

Sollte tatsächlich einmal eine aktuellere Version einer Software benötigt werden, so hilft ein Blick in die Backports, in denen für die aktuelle Stable-Version rückportierte Versionen aus “Testing” angeboten werden.

Die bisherigen Upgrades liefen probemlos, trotzdem kann vor einem Systemupgrade ein Blick in die Release-Notes (hier insbesondere in die Upgrade-Hinweise) nicht schaden, genauso wie auch in die Liste der möglichen Probleme. Ab und an fällt ein Paket weg, das man vielleicht selbst noch verwendet oder es kommt zu einem größeren Umbau - dann schadet es nicht, sich vorher darüber bewusst zu sein.

Im Desktop-Umfeld habe ich bisher nur den Wechsel BusterBullseyeBookwormTrixie hinter mich gebracht, aber der älteste von mir betreute produktive Server zeigt als Installationsdatum den 07. Dezember 2012 an, damals installiert auf Basis des “Testing”-Releases von Debian Wheezy.

Durch den Sprung von rund zwei Jahren ändert sich natürlich mit dem Upgrade so einiges bei der eingesetzten Software, was an und an zu Nacharbeiten führt. Beim für diesen Blog eingesetzten Static Site Generator Hugo sprang die Software-Verion z.B. von 0.111 auf 0.131, was natürlich einige Nacharbeiten mit sich brachte. Auf der anderen Seite kann man anschließend wieder zwei Jahre bis zum nächsten Wechsel arbeiten und hat “Breaking Changes” nicht alle paar Wochen oder Monate als Überraschungspaket.

Als Grundausstattung kommt zum Großteil nur zur Distribution gehörende Software zum Einsatz, lediglich drei Fremdprogramme sind installiert: Sublime Text (das als native Linux-Version existiert) sowie Adobe Photoshop CS5 und Exact Audio Copy (die Dank Wine ihre Arbeit auch klaglos verrichten).

Auch in Sachen Spiele ist Dank GOG und Steam so einiges möglich, wobei auf Grund der Tatsache, daß unter dem Schreibtisch ein Mini-PC steht, nur moderat grafiklastige Software zum Einsatz kommt.

In Sachen Hardware gab es bisher auch noch keine Enttäuschung: egal, ob die Cherry-Tastatur, die Logitech Funkmaus oder die mittels Daisy-Chaining angebundenen Bildschirme: alles läuft problemlos.

Da kann man eigentlich nur einen großen Dank an das gesamte Team aussprechen und ab und an auch eine Spende nicht vergessen!


David Gilmour gibt es nur hochkant

05. September 2025 · Verschiedenes · andreas · Kein Kommentar

Zumindest als ich das letzte Mal im Kino war, war die Leinwand noch breiter als hoch und auch in voller Breite in Benutzung.

Screenshot

Trotzdem erscheint, wenn man die Website zu “David Gilmour - Live at the Circus Maximus, Rome” auf einem Tablet anklickt, nur ein Icon, daß man das Tablet drehen muß, um außer dem Icon überhaupt etwas zu sehen.

Screenshot

Keine Ahnung, was der Ersteller damit bezwecken möchte, denn am PC ist das Querfromat ganz offensichtlich kein Problem. Vielleicht wollte er einfach nur den Kollegen von Marvel Rivals nacheifern, die das mit dem “eine gute Website sollte sich dem Ausgabegerät anpassen und nicht umgekehrt” auch nicht so recht verstanden hatten.


Far Cry: Draußen ist's schöner als drinnen!

29. August 2025 · Spiele · andreas · Kein Kommentar

Far CryNachdem der lokale Blöd-Markt in einer seiner Sonderaktionen den Shooter “Far Cry” für moderate 9.99 Euro im Angebot hatte, hab’ ich mir das Teil zugelegt und bin beeindruckt:

Vor allem die Graphik in den Außenlevels kann man wohl nur mit “wow” bescheiben und ist schlicht und einfach atemberaubend: Südseestrände, an die man sich am liebsten sofort legen würde, Wasser, daß zum Baden und Schnorcheln einlädt und Vegetation, die nicht nur als Deko dient sondern auch tatsächlich zur Tarnung benutzt werden kann - das ist zwar alles nicht unbedingt neu, gab’s aber in dieser Perfektion bisher noch nie auf einmal. Demgegenüber sind die Innenlevels eine deulich tristere Angelegenheit, verfehlen aber die Doom-Meßlatte auch nur ganz knapp. Ich jedenfalls habe die Innenlevel hauptsächlich gespielt, um schnell wieder ins nächste virtuelle Draußen zu kommen.

Auch die Gegner verhalten sich habwegs intelligent, suchen Deckung und versuchen auch mal eine andere Taktik als einen Frontalangriff - ein Umstand, der das komplette Geschehen bei weitem nicht so geskriptet aussehen lässt wie bei der Konkurrenz. Die fahrbaren Untersätze machen ebenfalls jede Menge Spaß, ebenso die Tatsache, daß es oft mehr als nur einen Weg zum Ziel gibt.

Minuspunkte gibt’s nicht allzu viele - mich hat vor allem die Sprachausgabe der gegnerischen Söldner gestört, die irgendwie falsch und unpassend klang und sich viel zu oft wiederholte. Ansonsten hätte man gerne auf das Speicherpunkte-System verzichten können und gleich eine manuelle Speichermöglichkeit einbauen - die lässt sich aber glücklicherweise über ein paar einfache Konsole-Kommandos nachrüsten.

Am 12.11.2005 für shadowfire.de verfasst, fehlte der Beitrag bisher hier im Blog. Die Bezeichnung “Blöd-Markt” spielt auf den damals häufig verwendeten Werbespruch “Ich bin doch nicht blöd!” der Media-Saturn-Holding an.

KI ist nicht allwissend

23. August 2025 · IMHO · andreas · Kein Kommentar

Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz hat in ihrem Homeoffice-Guide-Kalender für die KW34 den Tip, eine Ampel an der Bürotür zu nutzen, um damit zu signalisieren, wann gestört werden darf und wann nicht.

Kalender Unfallkasse Rheinland-Pfalz

Leider ist der Link nur als PC-inkompatibler QR-Code aufgedruckt, weshalb ich Google nach “uk rlp ampel selber basteln” gefragt und folgende Antwort erhalten habe:

Screenshot Google KI

Also doch den QR-Code eingelesen und siehe da - “Unsere Ampel zum Selbstbasteln” ist tatsächlich ein PDF zum Ausdrucken mit anschließendem Ausschneiden … Da liegt die KI wohl leider daneben …


Umgebungsvariablen für die Benutzer-Sitzung setzen

19. August 2025 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Werden Umgebungsvariablen auch außerhalb Terminal-Sitzung benötigt, so reicht es nicht, diese z.B. in die Datei “.bashrc” einzutragen. Das Setzen von

QT_QPA_PLATFORMTHEME='gnome'

bewirkt zwar, daß sich alle QT-Programme an die Vorgabe halten, sofern diese über die Kommandozeile gestartet werden. Erfolgt der Start aber über einen anderen Weg, ist die Variable aus der Sicht dieser Programme nicht gesetzt und wird somit auch nicht berücksichtigt.

Wurden solche Definitionen früher in der Datei “/etc/environment” systemweit vorgenommen, lassen sich auf Systemen mit systemd die Variablen auch mit Hilfe einer Konfigurationsdatei in einem der “environment.d”-Ordner setzen:

Configuration files in the environment.d/ directories contain lists of environment variable assignments passed to services started by the systemd user instance.

Mit Hilfe einer “conf”-Datei im Verzeichnis “~/.config/environment.d/” können Variablen auch benutzerbezogen bzw. durch den Benutzer selbst gesetzt werden:

~/.config/environment.d/envvars.conf
# 2025-08-17 athul/added QT_QPA_PLATFORMTHEME='gnome'