Debian

Wann wurde ein Linux-System installiert?

26. September 2025 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Bein Verfassen des Beitrags “Sechs Jahre Debian” stellte sich die Frage, wie der Installationszeitpunkt eines Linux-Systems herauszufinden ist. Die einfachste Variante ist wahrscheinlich der Befehlt “stat /”, welcher in der Ausgabe-Zeile “Geburt …” die gewünschte Information anzeigt:

$ stat / ... Geburt: 2012-12-07 16:38:15.000000000 +0100

Handelt es sich um ein Debian-basiertes System, so kann der Blick in das Verzeichnis “/var/log/installer/” ein paar zusätzliche Informationen liefern:

# ls -l /var/log/installer/ insgesamt 664 drwxr-xr-x 2 root root 4096 7. Dez 2012 cdebconf -rw-r--r-- 1 root root 29916 7. Dez 2012 hardware-summary -rw-r--r-- 1 root root 153 7. Dez 2012 lsb-release -rw------- 1 root root 253070 7. Dez 2012 partman -rw-r--r-- 1 root root 54941 7. Dez 2012 status -rw------- 1 root root 327412 7. Dez 2012 syslog

Die Datei “lsb-release” gibt hierbei auch Informationen zum verwendeten Installationsmedium:

/var/log/installer/lsb-release
DISTRIB_ID=Debian DISTRIB_DESCRIPTION="Debian GNU/Linux installer" DISTRIB_RELEASE="7.0 (wheezy) - installer build 20121114" X_INSTALLATION_MEDIUM=cdrom

Sechs Jahre Debian

13. September 2025 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Seit mehr als sechs Jahren ist hier auf den Desktop-Systemen Debian Linux im Einsatz und das Fazit aus “Debian - ein Erfahrungsbericht” hat sich nicht geändert:

Debian is a bit boring in a good way.
Quelle

Installieren, konfigurieren und anschließend die Kiste einfach für das verwenden, für was sie angeschafft wurde - ohne sich ständig mit dem Unterbau beschäftigen zu müssen - für manche(n) pure Langeweile, für mich genau die richtige Wahl.

Eines der Argumente, die gegen Debian Stable auf dem Desktop immer wieder aufgegriffen werden ist die “alte” Software. Hier gabelt sich der Weg zwischen Aktualität und Stablilität, denn wenn während Rolling-Release-Distributionen neue Pakete direkt verteilen, sobald sich die Versionsnummer ändert, so erfolgt bei Debian der Wechsel ungefähr alle zwei Jahre.

Zu diesem Zeitpunkt gibt es Software, die schon einige Wochen oder Monate in Testzyklen vebracht hat und deren Versionsnummer(n) natürlich zum Release-Zeitpunkt ggf. bereits hinterherhinken. Dafür steigt die Wahrscheinlichkeit, daß die meisten schwerwiegenden Bugs gefunden und behoben wurden und man mit dem Upgrade wieder eine stabile Systembasis für die nächsten Jahre erhält.

Sollte tatsächlich einmal eine aktuellere Version einer Software benötigt werden, so hilft ein Blick in die Backports, in denen für die aktuelle Stable-Version rückportierte Versionen aus “Testing” angeboten werden.

Die bisherigen Upgrades liefen probemlos, trotzdem kann vor einem Systemupgrade ein Blick in die Release-Notes (hier insbesondere in die Upgrade-Hinweise) nicht schaden, genauso wie auch in die Liste der möglichen Probleme. Ab und an fällt ein Paket weg, das man vielleicht selbst noch verwendet oder es kommt zu einem größeren Umbau - dann schadet es nicht, sich vorher darüber bewusst zu sein.

Im Desktop-Umfeld habe ich bisher nur den Wechsel BusterBullseyeBookwormTrixie hinter mich gebracht, aber der älteste von mir betreute produktive Server zeigt als Installationsdatum den 07. Dezember 2012 an, damals installiert auf Basis des “Testing”-Releases von Debian Wheezy.

Durch den Sprung von rund zwei Jahren ändert sich natürlich mit dem Upgrade so einiges bei der eingesetzten Software, was an und an zu Nacharbeiten führt. Beim für diesen Blog eingesetzten Static Site Generator Hugo sprang die Software-Verion z.B. von 0.111 auf 0.131, was natürlich einige Nacharbeiten mit sich brachte. Auf der anderen Seite kann man anschließend wieder zwei Jahre bis zum nächsten Wechsel arbeiten und hat “Breaking Changes” nicht alle paar Wochen oder Monate als Überraschungspaket.

Als Grundausstattung kommt zum Großteil nur zur Distribution gehörende Software zum Einsatz, lediglich drei Fremdprogramme sind installiert: Sublime Text (das als native Linux-Version existiert) sowie Adobe Photoshop CS5 und Exact Audio Copy (die Dank Wine ihre Arbeit auch klaglos verrichten).

Auch in Sachen Spiele ist Dank GOG und Steam so einiges möglich, wobei auf Grund der Tatsache, daß unter dem Schreibtisch ein Mini-PC steht, nur moderat grafiklastige Software zum Einsatz kommt.

In Sachen Hardware gab es bisher auch noch keine Enttäuschung: egal, ob die Cherry-Tastatur, die Logitech Funkmaus oder die mittels Daisy-Chaining angebundenen Bildschirme: alles läuft problemlos.

Da kann man eigentlich nur einen großen Dank an das gesamte Team aussprechen und ab und an auch eine Spende nicht vergessen!


Umgebungsvariablen für die Benutzer-Sitzung setzen

19. August 2025 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Werden Umgebungsvariablen auch außerhalb Terminal-Sitzung benötigt, so reicht es nicht, diese z.B. in die Datei “.bashrc” einzutragen. Das Setzen von

QT_QPA_PLATFORMTHEME='gnome'

bewirkt zwar, daß sich alle QT-Programme an die Vorgabe halten, sofern diese über die Kommandozeile gestartet werden. Erfolgt der Start aber über einen anderen Weg, ist die Variable aus der Sicht dieser Programme nicht gesetzt und wird somit auch nicht berücksichtigt.

Wurden solche Definitionen früher in der Datei “/etc/environment” systemweit vorgenommen, lassen sich auf Systemen mit systemd die Variablen auch mit Hilfe einer Konfigurationsdatei in einem der “environment.d”-Ordner setzen:

Configuration files in the environment.d/ directories contain lists of environment variable assignments passed to services started by the systemd user instance.

Mit Hilfe einer “conf”-Datei im Verzeichnis “~/.config/environment.d/” können Variablen auch benutzerbezogen bzw. durch den Benutzer selbst gesetzt werden:

~/.config/environment.d/envvars.conf
# 2025-08-17 athul/added QT_QPA_PLATFORMTHEME='gnome'

Debian 13 "Trixie" sources.list

12. August 2025 · Betriebssysteme · andreas · Kein Kommentar

Als Copy & Paste-Vorlage …

Debian 13 “sources.list” mit “main”, “contrib”, “non-free” sowie “non-free-firmware” aktiviert:

/etc/apt/sources.list
#deb cdrom:[Debian GNU/Linux 13.0.0 _Trixie_ - Official amd64 NETINST with firmware 20250809-11:20]/ trixie contrib main non-free-firmware deb http://deb.debian.org/debian/ trixie main contrib non-free non-free-firmware # deb-src http://deb.debian.org/debian/ trixie main contrib non-free non-free-firmware deb http://security.debian.org/debian-security trixie-security main contrib non-free non-free-firmware # deb-src http://security.debian.org/debian-security trixie-security main contrib non-free non-free-firmware # trixie-updates, to get updates before a point release is made; # see https://www.debian.org/doc/manuals/debian-reference/ch02.en.html#_updates_and_backports deb http://deb.debian.org/debian/ trixie-updates main contrib non-free non-free-firmware # deb-src http://deb.debian.org/debian/ trixie-updates main contrib non-free non-free-firmware # This system was installed using small removable media # (e.g. netinst, live or single CD). The matching "deb cdrom" # entries were disabled at the end of the installation process. # For information about how to configure apt package sources, # see the sources.list(5) manual.

Alternativ die “debian.sources” im deb822-Format, welche mit “apt modernize-sources” aus der “sources.list” erzeugt werden kann:

/etc/apt/sources.list.d/debian.sources
# Modernized from /etc/apt/sources.list Types: deb URIs: http://deb.debian.org/debian/ Suites: trixie Components: main contrib non-free non-free-firmware Signed-By: /usr/share/keyrings/debian-archive-keyring.gpg # Modernized from /etc/apt/sources.list Types: deb URIs: http://security.debian.org/debian-security/ Suites: trixie-security Components: main contrib non-free non-free-firmware Signed-By: /usr/share/keyrings/debian-archive-keyring.gpg # Modernized from /etc/apt/sources.list Types: deb URIs: http://deb.debian.org/debian/ Suites: trixie-updates Components: main contrib non-free non-free-firmware Signed-By: /usr/share/keyrings/debian-archive-keyring.gpg

Wer die Quell-Pakete aktivieren möchte, muß in der “sources.list” die entsprechende(n) Zeile(n) entkommentieren bzw. in der “debian.sources” hinter “deb” noch ein “deb-src” einfügen.


Torchlight 2 startet nicht mehr nach Debian-Update

09. Juni 2024 · Spiele · andreas · Kein Kommentar

Nach einem Betriebssystem-Update von Debian 11 auf Debian 12 wollte Torchlight 2, das vor dem Update problemlos lief, nicht mehr starten: nach dem Klick auf das Icon erschien nur noch kurz der Spash-Screen … und das war’s - vom eigentlich erwarteten Startschirm fehlte jede Spur.

Torchlight 2

Als erste Möglichkeit zur Fehlersuche bietet sich meist ein Start des Programms über die Kommandozeile an, in der Hoffnung, dadurch vielleicht in paar Statusmeldungen zu sehen. Dies funktioniert auch beim Start von Torchlight 2, welches eine ganze Menge an Meldungen ausgab, bevor es letztendlich mit einem “Speicherzugriffsfehler” abbrach.

$ ./Torchlight2.bin.x86_64 Creating resource group General Creating resource group Internal Creating resource group Autodetect ... Loading library RenderSystem_GL Path for saving is ... ... Compressing memory size is: 246 Compressing memory size is: 4559 Speicherzugriffsfehler

Leider führte die Kombination von “Torchlight 2” und “Speicherzugriffsfehler” bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten nicht zu hilfreichen Ergebnissen. Auch Tips, die in Richtung von Bibliothekskonflikten gingen halfen nicht, das Programm wieder zum Starten zu bewegen.

Zum Ziel führte letztendlich ein Blick in die Datei “ogre.log”, die auf den ersten Blick identisch mit den Ausgaben beim Programmstart aussieht, allerdings noch ein paar zusätzliche Ausgaben enthält:

$ cat ~/.local/share/Runic\ Games/Torchlight\ 2/ogre.log 11:57:15: Creating resource group General 11:57:15: Creating resource group Internal 11:57:15: Creating resource group Autodetect ... 11:57:15: Loading library RenderSystem_GL 11:57:15: OGRE EXCEPTION(7:InternalErrorException): Could not load dynamic library RenderSystem_GL. System Error: libGLU.so.1: cannot open shared object file: No such file or directory in DynLib::load at /builddir/Torchlight2/ogre170/OgreMain/src/OgreDynLib.cpp (line 94) 11:57:15: Path for saving is ... ... 11:57:16: Compressing memory size is: 246 11:57:16: Compressing memory size is: 4559

So war der entscheidende Hinweis zwischen den Zeilen “Loading library RenderSystem_GL” und “Path for saving is” versteckt, im konkreten Fall ein

System Error: libGLU.so.1: cannot open shared object file: No such file or directory

der sich durch Installation des Pakets libglu1-mesa letzendlich leicht beheben ließ.