Nachdem in Teil 1 die Grundinstallation des Betriebssystems durchgeführt wurde, folgt nun die Installation der GUI sowie der Magic Mirror-Software.
Grafische Benutzeroberfläche
Während bei Windows die GUI direkt von Microsoft mitgeliefert wird, ist die Auswahl unter Linux recht unübersichtlich. Da die Hardware des Raspberry Pi zum einen recht schwach ist, zum anderen die grafische Benutzeroberfläche lediglich zur Darstellung des Magic Mirror-Browserfensters benötigt wird, fällt die Wahl auf LXDE, eine Oberfläche, die auf Effizienz optimiert wurde und die nur wenige Basiskomponenten für die Grundfunktionalität benötigt.
Ein Magic Mirror ist eine faszinierende Idee: ursprünglich vom Niederländer Michael Teeuw erdacht kann so aus einem Raspberry Pi und einem überzähligen Bildschirm mit überschaubarem Aufwand ein schick aussehendes Infoterminal für die ganze Familie gebastelt werden. Letztendlich gab der Artikel “Raspberry beschreibt Spiegel” in der Ausgabe 7/2016 der Zeitschrift c’t den Ausschlag, eine konkrete Installation auf einem bereits vorhandenen Raspberry Pi 2 durchzuführen.
Ein Großteil der Projekte rund um den Raspberry Pi setzt auf das von der Raspbian Foundation offiziell unterstützte “Raspbian”, welches aber in seiner Grundkonfiguration eher für Desktop-Anwendungen als für schlanke Serverinstallationen gedacht und geeignet ist.
Während zum Beispiel im Rahmen des Foren-Beitrags “Complete Setup Tutorial” vorgeschlagen wird, die Raspbian-Installation im Schitt “Cleaning up and updating the operating system” nach Installation von nicht benötigten Komponenten zu befreien, bietet sich als Alternative eine schlanke Distribution wie “Arch Linux ARM” an, welche während der Grundinstallation deutlich weniger unnötigen Ballast auf die SD-Karte schaufelt.
Bei der Aktualisierung eines Exchange 2010 Service Pack 3-Servers lief die Installaton des Update Rollups an, blieb dann aber im Schritt “Stopping Services” hängen: weder wurde die Anzahl an Systemprozessen geringer noch konnte in der Dienste-Verwaltung ein Fortschritt beobachtet werden - alle Dienste liefen ungestört weiter. Auch der Versuch, vor der Installation des Update Rollups die Dienste manuell zu stoppen wurde vom Installationsprogramm zuverlässig ignoriert.
Nachdem die eigenen guten Ideen aufgebraucht waren, führte die Google-Suche nach vielen sinnlosen Forentreffern schließlich zum Artikel “Installing Exchange Server 2007/2010 Update Rollups”, der zwar mit “Have you ever tried to install an Exchange Server Update Rollup which ended with an error message?” auf den ersten Blick ebenfalls nicht zum Problem passend aussah, aber mit dem Stichwort “PowerShell execution polices” genau den zielführenden Hinweis lieferte:
Das Installationsprogramm des Update Rollups scheint im Hintergrund einige PowerShell-Skripte zu starten (u.a. zum Stoppen der Dienste), überprüft aber vorher weder, ob die Ausführungsvoraussetzungen gegeben sind noch wird offentlichlich eine Auswertung der erfolgreichen bzw. erfolglosen Skriptausführung vorgenommen - mit dem Resultat, daß die GUI des Installers mitsamt Progressbar artig bis in alle Ewigkeit auf ein Skript wartet, das seine Aufgaben gar nicht beginnen konnte.
Nachdem die Berechtigungen mittels
Get-ExecutionPolicy –List
zunächst überprüft und dann vom ursprünglichen “Nur signierte Skripts” auf “Lokale und remote signierte Skripts zulassen” geändert wurde, lief die Installation des Update Rollups innerhalb weniger Minuten durch.