Wenn ich ehrlich bin, muß ich zugeben, daß falls ab dem “Point Of No Return” nur noch die Musik von Devisor zu hören wäre, ich diesen Punkt niemals erreichen möchte. Der Band, die früher einmal unter dem Namen Butcher existierte (daher wohl auch der Name des ersten Songs) fehlt es noch ein bißchen an der nötigen Experimentierfreude. Zwar ist das Tape technisch o.k. und alle Bandmitglieder scheinen zu wissen, was sie für ein Instrument in der Hand halten, aber mit allzu großem Abwechslungsreichtum sind die 3 Songs des Tapes nicht gerade gesegnet. Bleibt also ein nicht schlechtes Power-Metal-Tape, dem es aber leider etwas an Ideen mangelt.
1993 wird wohl als das Reunionsjahr zumindest in die jüngere Rockgeschichte eingehen. Deep Purple & Ian Gillan beglückten die Welt und mich mit einem neuen Album, King Diamond kehrte mit Mercyful Fate zurück, Schenker spielt live einige Akkustiknummern bei den Scorpions und Black Sabbath haben aus mir persönlich unverständlichen Gründen Dio wieder gegen Toni Martin ausgetauscht.
Tja und dann - fast hätte ich’s vergessen - haben auch Diamond Head wieder zusammengefunden und ein neues Album veröffentlicht.Viele von Euch werden die Band wohl nicht mehr kennen, oder vielleicht auch nur noch den Namen - durch die Metallica-Coverversion von “Am I Evil?”. Aber auch andere außer Metallica scheinen von Diamond Head begeistert gewesen zu sein - findet man doch unter den Gastmusikern so bekannte Namen wie Toni Iommi und Dave Mustaine (für die, die sie doch nicht kennen: von Black Sabbath bzw. Megadeth).
Und so kann man denn auch nach dem Anhören der CD auf die Bands zurückschließen, die sie beeinflußt haben: Wer Metallica oder Megadeth mag, darf auch hier beruhigt zugreifen.
Beeindruckend (12/20 Punkte)
"Warum in die Ferne schweifen, liegt das Gute doch so nah!" - diesen Satz könnte man auch auf Dividing Horizons anwenden, die aus dem gleichen Ort stammen, in dem auch das UE in schöner Unregelmäßigkeit das Licht der Welt erblickt. Wer jetzt allerdings meint, daß ich die Band wohl auch aus diesem Grund besonders gut finde, der möge gern einmal in ein paar andere Fanzines schauen - auch dort hat “Another Step” ziemlich positive Resonanzen geerntet.
Bei “Another Step” handelt es sich um das erste Demotape von Dividing Horizons, das schon nach rund einem halben Jahr nach der Bandkomplettierung entstand - was man dem Tape aber in keinster Weise anhört. Die Musik läßt sich wohl am besten mit der von Dream Theater vergleichen, nur ist sie nicht ganz so komplex und auch eine Spur härter. Daß Dream Theater aber wohl zu den Faves der Band gehören, merkt man auch daran, daß die Band für ihre Livegigs “Pull Me Under” gecovert hat. Für 10 DM gibt’s das Tape, das 4 Songs enthät und es auf eine Spielzeit von rund 25 Minuten bringt bei: Adresse.
Recht rockig kommt Elm Streets selbstbetitelte Demo daher. Die Musik, von ihnen selbst als NWOGHM (New Way Of German Heavy Metal - Riesig Originell, gell ?!) bezeichnet, hält dann auch nach näherem hinhören (gibt’s so was eigentlich ?) das, was die Info verspricht: schnörkelloser Rock ohne irgendwelche Fremdeinflüsse gepaart mit einem Schuß Energie. Unterm Strich bleibt also ein recht empfehlenswertes Tape für alle die den guten alten Rock - Seufz - noch nicht zu Grabe getragen haben, zumal man mit 5 Songs auch einen reelen Gegenwert für die wohl hart verdienten ?? Kohlestückchen erhält.
Im ersten Moment wußte ich mit dem Namen Embargo nicht allzuviel anzufangen und auch Stefans Tip, daß die Jungs früher unter dem Namen Bourbon tätig waren, half mir irgendwie nicht so recht auf die Sprünge. Erst ein Blick auf das Cover und ein anschließender Blick auf die Songtitel brachten mir dann die ersehnte Erleuchtung: für’s UNDERGROUND EMPIRE Nr.5 hatte ich die zweite Demo der Band, “Calamitas”, besprochen.
Nun ja, an der Musik von Embargo hat sich seit dieser Zeit nicht allzu wesentliches geändert, die Jungs spielen immer noch Melodic-Speed-Metal, bei dem mich mal wieder der Gedanke “German-Metal” heimsuchte. Auch einige der Demosongs haben es auf die CD geschafft, diese leiden aber leider etwas unter ihren Texten, die damals zwar ziemlich aktuell waren (Challenger- Katastrophe ‘86 und Flugtag Ramstein ‘88), heute aber irgenwie “ein paar Jahre zu spät kommen”. Dementsprechend wirkt auch das Cover, auf dem der Zusammenstoß der Frecce Tricolori zu sehen ist mehr wie ein billiger Aufhänger als ein ernstgemeinter Denkanstoß, zumal es das gleiche Photo schon einmal als Democover in schwarz-weiß zu sehen gab. Schade eigentlich, denn musikalisch sind Embargo alles andere als schlecht. Bleibt abzuwarten, welches Bild die nächste CD ziert.
Beeindruckend (13/20 Punkte)