Audio

Album-Highlights 2014

11. Januar 2015 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Meine Album-Highlights des Jahres 2014 in alphabetischer Reihenfolge:

Albumcover

Arch Enemy - War Eternal

Extremer Gesang muß nicht wirklich sein, aber “War Eternal” klingt trotz schreiender Sängerin melodisch und macht Spaß.

Epica - The Quantum Enigma

Mit “The Quantum Enigma” perfektionieren Epica weiter Details, vergessen dabei aber die Melodien nicht. Songs wie “Sense Without Sanity - The Impervious Code -” oder das mit einem an Rick Wakeman erinnernden Keyboard-Part beginnende “Natural Corruption” sind auf den ersten Durchlauf vielleicht nicht Epica-typisch, machen aber Lust auf mehr.

Udo Jürgens - Mitten im Leben

Ein Song wie “Der gläserne Mensch” bringt hoffentlich auch einige Mitglieder der Generation Facebook zum Nachdenken.

Opeth - Pale Communion

Die Reise in die Vergangenheit geht überzeugend weiter.

Threshold - For The Journey

Wenn ein Album einen Song wie “The Box” enthält, ist der Rest schon fast egal - im Falle von “For The Journey” aber ebenfalls hörenswert!

Maßgebend war das Anschaffungs-, nicht das Erscheinungsdatum.

Pink Floyd - The Endless River

07. Dezember 2014 · Audio · andreas · Kein Kommentar

pf-terDer Abschluss hätte so schön sein können: am 2. Juli 2005 standen anlässlich des “Make Poverty History”-Live 8-Konzerts zum ersten Mal nach 24 Jahren die Herren Gilmour, Mason, Waters und Wright wieder zusammen auf der Bühne und präsentieren mit “Speak to Me / Breathe”, “Money”, “Wish You Were Here” und “Comfortably Numb” einen versöhnlichen Rückblick auf das gemeinsame Schaffen.

Auch wenn anschließend die Hoffnungen und Wünsche der Fans nach weiteren gemeinsamen Aktionen laut wurden, spätestens mit dem Tod von Rick Wright am 15. September 2008 starb bei vielen die Hoffnung, nochmal ein gemeinsames Pink Floyd-Album oder eine Tour erleben zu dürfen.

Wahrscheinlich während der Vorbereitungen zum 20-jährigen “The Division Bell”-Jubiläum gruben David Gilmour und Nick Mason die nicht verwendeten Reste der 1994’er Aufnahme-Sessions aus und entschlossen sich, diese in Albumlänge aufzubereiten. Leider traf irgendwer im Lager der Band oder Plattenfirma den folgenschweren Entschluss, diese Überarbeitungen nicht als Bonusmaterial für die im Sommer 2014 erschienene “The Division Bell - 20th anniversary edition” zu verwenden, sondern als eigenständiges Album zu veröffentlichenen.

Schon das Cover, in SPIEGEL Online als “Erlesene Scheußlichkeit” bezeichnet, irritiert: waren die Schöpfungen des Designers und fast-schon-Bandmitglieds Storm Thorgerson in ihrer Brillianz beeindruckend und unabhängig von der Musik bereits ein Kaufgrund, wirkt das Cover von “The Endless River” wie eine mäßig gelungene Hommage an sein Schaffen, die spätestens auf den zweiten Blick enttäuscht.

Leider hält der Inhalt, was die Verpackung verspricht: die meisten der Songs plätschern passend zum Albumtitel vor sich hin und nur wenige Stellen lassen aufhorchen - dann allerdings meist auf Grund der anklingenden Selbstzitate statt durch beeindruckende neue Melodien. Schlusspunkt setzt mit “Louder Than Words” der einzige Track auf dem Album mit Lyrics, die bezeichnenderweise aber weder von David Gilmour noch von Nick Mason stammen, sondern von David Gilmours Ehefrau Polly Samson geschrieben wurden.

“The Endless River” wäre eine interssante Zugabe zum “The Division Bell”-Jubiläum gewesen (gerne auch als günstige Doppel-CD), stellt aber als Resteverwertung eines sowieso schon unter songschreiberischen Mängeln leidenden Albums einen nur als enttäuschend zu bezeichnenden Schlusspunkt der Bandgeschichte von Pink Floyd dar.


Rodgau Monotones - Ein Leben für Lärm

19. November 2014 · Audio · andreas · Kein Kommentar

rm-elflBlicke über den Tellerrand sind eine spannende Sache: mit ein bißchen Glück entdeckt man neue Bands, die tatsächlich noch in der eigenen Sammlung fehlen - oder man stellt fest, daß man von bestimmten Scheiben und / oder Bands auch in Zukunft beruhigt die Finger lassen kann.

In letztere Rubrik fällt das Album “Ein Leben für Lärm” der Rodgau Monotones, das mich letztendlich nicht wirklich begeistern konnte. Mein Hauptproblem ist, daß der Witz der meisten Texte genauso an mir vorüberzieht wie ein Großteil der Texte der Ärzte und spätestens beim zweiten Refrain die als aufgesetzt empfundene Witzigkeit zu nerven beginnt. Da helfen auch die deutlich in der Unterzahl befindlichen ernsteren Songs wie “Na und?”, “Ganz egal” und “Ohne Worte” nicht viel, da sie musikalisch eher Durchschnittskost bieten. Einzig die beiden Schlusslichter “Viel zu schnell” und “Granada” wissen zu gefallen und versöhnen zum Abschluss ein wenig.

“Ein Leben für Lärm” ist wahrscheinlich kein wirklich schlechtes Album - aber sicherlich keines, dem ich freiwillig mehr als eine Runde im heimischen CD-Player spendiere.


Deep Purple - Graz 1975

26. Juli 2014 · Audio · andreas · Kein Kommentar
Dieser Beitrag ist in Deutsch nicht verfügbar.

dp-graz1975Back in 1975 Deep Purple MK III were playing their final shows, with the majority of the band and the audience not even knowing. Ritchie Blackmore, unsatisfied with most tracks on the latest Deep Purple album “Stormbringer” collaborated with singer Ronnie James Dio to record a solo single (which grew to an entire album) and finally took the decision to leave Deep Purple and form a new band called Rainbow. During a short touring break before the last of the planned dates, Blackmore informed the management about his decision to leave and the management took the opportinity to bring in the Rolling Stones mobile recording studio to capture the MKIII final shows taking place in Graz, Saarbrücken and Paris.

As the band didn’t break up after Ritchie Blackmore left and the rest of the band continued with Tommy Bolin, the live recordings weren’t published as intended and it took until October 1976 for at least some of the material (the majority taken from the Saarbrücken show) to be released on an heavily edited live album called “Made In Europe”. Another 20 years later, “MK III The Final Concerts” was released, using mostly recordings from Paris with additional five tracks from Graz. In 2001 the Paris show finally got a release in its entirety and another 13 years later the still unpublished songs ”The Gypsy”, “Lady Double Dealer” and “Smoke On The Water” of the Graz show are finally released under the “The Official Deep Purple (Overseas) Live Series” banner.

While the disc starts with quite straight performances of “Burn” (DC: that was the title of the album “Burn”), “Stormbringer” (DC: this is the title of the last album), “The Gypsy” (GH: this one’s called “The Gypsy”) and “Lady Double Dealer” (GH: this is called “Lady double dealer”) the show changes from “Mistreated” (GH: it’s a blues song called “Mistreated”) on with the inclusion of less or more extensive and inspired solo parts. While most of the original MK III stuff is fun to listen to, especially “Smoke On The Water” (DC: this is a song from the album “Made In Japan”) with Glenn Hughes and David Coverdale singing against each other sounds horrible and the inclusion of “Georgia On My Mind” and “With A Little Help From My Friends” during the end of the song sounds misplaced.

It is also audible that Ritchie Blackmore sounds closer to the soon-to-follow Rainbow-days than to the Mark II era, even including bits and pieces of the soon-to-be-released “Still I’m Sad” during the intro to ”You Fool No One” (DC: a song called “You fool no one”). The album concludes with “Space Truckin’” (GH: a song which has been with us quite a while), another MK II tune which sounds mistreated by the MK III vocalists and some strange instrumental parts.

Although it’s good to see at least some new stuff being released from the vaults instead of a record company publishing the same things over and over again, it’s annoying this release of the Graz show is still incomplete and lacks the encores. Hopefully the final product will clarify the reason as the press info doesn’t even mention the show being incomplete.


Judas Priest - Redeemer Of Souls

20. Juli 2014 · Audio · andreas · Kein Kommentar

CoverWiedervereinigungen sind eine zwiespältige Sache: von den Fans in Erinnerung an alte, glorreiche Zeiten herbeigesehnt wird die Realität dem verklärten Blick in die Vergangenheit nur in den seltensten Fällen gerecht.

Leider auch bei Judas Priest: zwar hat die Euphorie rund um die Rückkehr des Metal Gods die Ripper-Ära schnell vergessen lassen, doch weder die seither erschienenen Studioalben noch Konzerte wissen zu überzeugen. Wer in den letzten Jahren miterleben musste, wie sich Rob Halford durch “Painkiller” quält, empfindet eher Mitleid statt Begeisterung und das früher unschlagbare Gitarren-Duo Tipton / Downing hat sich spätestens seit dem Weggang des Letzteren ebenfalls erledigt. Die beiden Studioscheiben “Angel Of Retribution” und “Nostradamus” waren eher durchwachsen und “Redeemer Of Souls” bildet hier auch keine Ausnahme.

Sowohl in Sachen Songwriting als auch in Sachen Instumentalarbeit verliert sich das Album über weite Strecken in austauschbarer Durchschnittskost, die irgendwo zwischen (Selbst-)Zitaten und Ideenlosigkeit pendelt und mancher Mitschunkelrefrain wirkt eher kindlich-peinlich denn einem Metal God würdig. Wo die Instrumentalparts schwächeln, kann auch der Gesang nur wenig retten: Rob Halford wirkt teilweise hörbar überfordert und gleitet in manchem Moment schon fast ins Ozzy-eske ab, statt sich auf seine durchaus vorhandenen Stärken zu konzentrieren. Diese liegen unüberhörbar im eher blues-lastigen Gesang der Pre-“British Steel”-Ära, wie das abschließende “Beginning Of The End” beweist.

Letztendlich ist das Spannendste an “Redeemer of Souls” der Bandname auf dem Cover - unter anderem Banner veröffentlicht, würde die Scheibe wohl einfach in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.