CD

Nestor - Teenage Rebel

09. November 2024 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

Nestor - Teenage RebelAuch wieder ein Album einer Band, welche die Vintage-Rock-Sounds der 1980er hochleben lässt. Bon Jovi meets Journey meets Europe und was weiß ich noch nicht alles. Allzu jung sind die Buben aus Schweden nicht mehr, dafür schauen sie immer noch so aus, als hätten sie die Zeit angehalten.

Geboten wird hier (im positiven Sinne) bester Mainstream-Hardrock, extrem melodisch, sehr okayes Songwriting und eine Leadstimme, die - gerade was diese Art Musik angeht- sehr überzeugen kann. Mir jedenfalls gefällt das Album außerordentlich gut, ich hatte in den letzten Jahren kaum eine Veröffentlichung gehört, die eben diesen Vintage-Rock-Sound kraftvoll und mit einer guten Prise Frischluft auf den Punkt bringt, ohne daß es sich wie abgekupfert oder nach Verwurstung anhört. Zu Anfang gibt es allerdings einen Opener, der einen erst einmal auf eine komplett falsche Fährte führt. Fast schon eine kleine Parodie mit dezentem Hinweis, was danach folgt.


Praying Mantis - Defiance

19. September 2024 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

Praying Mantis - DefianceDas Coverpic schaut ja schon mal recht gefährlich aus, aber das trügt dann doch sehr beim Hören des Albums.

Praying Mantis (kannte ich bisher nur dem Namen nach) ist wohl eine Band aus dem großen Dunstkreis des sog. “New Wave of British Heavy Metal”. Die Band hat sein ihrer Gründung so einiges an Irrungen, Wirrungen und Besetzungswechseln hinter sich und ist offenbar bis heute unkaputtbar.

Eigentlich bewegt sich ihr Sound im Bereich des Melodic-Rock, ich höre jedenfalls so gut wie nix, was ich in die Metall-Schublade stecken würde. Aber hier verwischen sich wohl auch mal die Definitionen im Laufe der Jahrzehnte. Musikalisch bietet die Band guten, aber keinen außergewöhnlichen Melodic-Rock.

Ein Markenzeichen sind wohl ihre oft zweistimmigen Gitarrenharmonien und die wirlich starke Stimme des (aktuellen) Frontmannes am Micro….die passt absolut.

Summa summarum: gut hörbares Melodic-Hardrock-Album, das allerdings für mich nicht unbedingt aus der Masse an ähnlichen Bands und Produktionen herausragt, aber auch wiederum keine Füller aufweist.


Atlantis Drive - Atlantis Drive

13. August 2024 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

Atlantis Drive - Atlantis DriveVorab: das Coverpic in Hochglanz-Neon-Optik führt ziemlich in die Irre, es schaut aus, als wären hier “Electro-Lurche” am Werk. ;-))

Aber mitnichten, es handelt sich um ein Projekt des Gitarristen Markus Pfeffer (Barnabas Sky, Lazarus Dream) und einigen anderen mehr oder weniger bekannten Protagonisten diverser Hard-Rock und Metal-Bands. Bei solchen Projekten spricht man gerne und oft auch etwas vorschnell von einer “Supergroup”. Vielleicht belässt man es in diesem Falle bei dem Begriff “multinationale Band” mit der Idee, den Melodic-Rock-Power-Metal-wasauchimmer wiederzubeleben. Und das gelingt durchaus sehr gut. Dicke Keyboards, griffige Hooklines, Gitarren mit massig Groove und eine Leadstimme, die mich echt begeistern kann. In der Summe also Power satt und mit einem “Rausschmeißer” von mehr als acht Minuten, der es in sich hat und all die guten Zutaten der übrigen Songs nochmals vereint.


Willie Nelson - The Border

09. Juli 2024 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

Willie Nelson - The BorderEigentlich traue ich mich gar nicht, über diese Ikone etwas zu schreiben, was nicht schon dutzendfach geschrieben wurde. 91 Jährchen jung, gefühlt 200 Alben veröffentlicht und immer noch so umtriebig, daß man manchmal das Gefühl hat, der Mann sei unsterblich und vielleicht auch nicht von dieser Welt.

Der Stimme merkt man schon an, daß er nicht mehr der allerjüngste Typ ist, aber genau das verursacht auch ein wenig Gänsehaut.

Das Album kling so, wie das Coverpic ausschaut. Auf den Punkt gebracht: mehr Country-Folk-Americana geht nicht. Etwa hälftig neue Songs und Covers von Songwritern, die allerdings hierzulande kaum jemand kennen dürfte.

Es ist kein Album zum Hören nebenbei. Es muss Ruhe in der Bude sein, keine Störung, am besten alleine hören. Für mich ein Ohrenschmaus und es könnte gut sein, daß dieses Werk mein Album des Jahres wird.


Outlanders - Outlanders

03. November 2023 · Audio · Klaus Seiler · Kein Kommentar

CoverWhat a surprise!

Als ich die ersten Songs hörte, wusste ich wirklich nicht so recht, was ich davon halten sollte. Die ehemalige Nightwish-Sängerin und ein (mir bis heute unbekannter) wohl großer Name im weiten Beritt der sog. EDM bis Chillout-Musik. Zuerst war ich ein wenig an die Musik von Leuten wie Armin Van Buuren oder José Padilla bis Café del Mar (Ibiza-Chillout) erinnert. Es gab da mal eine Zeit, in der ich solche Sachen durchaus gerne hörte, obwohl es sicherlich in der Masse dieser Musik ziemlich viel Schrott gab und gibt.

Als ich dann aber die sog. Gästeliste las und dort Namen von Al Di Meola bis Marty Friedman oder auch Trevor Rabin auftauchten, wurde ich etwas hellhöriger und dachte mir: diese Jungs geben sich sicherlich nicht für irgendwelchen Mist her.

Und jetzt, nach etlichen Turns muss ich einfach sagen: dieses Projekt funktioniert, jedenfalls für meine Ohren. Man hört ohne Zweifel die famose Gitarrenarbeit von Al Di Meola heraus, die berühmten Flitzefinger auf der Akustischen, die er auch im gesetzteren Alter noch drauf hat.

Und die Stimme von Tarja Turunen passt, vor allem auch deshalb, weil sie sich in Sachen Bombaststimme angenehm zurückhält. Und obwohl das Album mehr als 80 Minuten aufweist, kommt bei mir zumindest zu keiner Zeit sowas wie Langeweile oder ein leicht nervöser Skip-Reflex aus, im Gegenteil.

Okay, sowas muss man nicht mögen, aber ich fand eine Stelle auf einer Internet-Seite, auf der man fragte: “ist das jetzt (musikalisch) ein sonniger Tag am Meer oder ein Tag im Fahrstuhl?”. Ich bleibe beim sonnigen Meer und höre entspannt-sphärische Klänge und Beats, tolle Gitarren und eine gechillte Tarja Turunen.