Es gibt Scheiben, deren Sound macht so viel Spaß, daß alles andere fast zur Nebensache wird. Und leider gibt es immer weniger davon …
Die meisten Alben im Mainstream-Bereich fallen immer mehr einer Optimierung auf die mobilen Abspielgeräte ihrer potentiellen Hörer zum Opfer und werden mit deutlich zu viel Kompression behandelt. Das Ergebnis rummst dann zwar ganzvieldoll auf jedem Handy-Lautsprecher, spätestens an einer “guten” Stereo-Anlage fällt aber der geschrumpfte Dynamikumfang auf und der Verdacht fällt vorübergehend auf einen Schaden an den heimischen Geräten.
Winterland steuern gegen diesen Trend und lassen ihren deutlich hörbaren 80’er Einflüssen nicht nur beim Songwriting freien Lauf. Die Produktion des aktuellen Silberlings orientiert sich an einer Zeit, als Wert darauf gelegt wurde, die CD als klanglich überlegenes Medium am Markt zu positionieren.
Die große Neuerung bei “Alles geht” deutet bereits der deutsche Titel an, denn auf Album Nummer vier (die Schreiben mit Frontmann Stephan Hugo bei dieser Zählung auslassend) beschränkt sich Texter und Sänger Thorsten Fries ausschließlich auf die Verwendung deutschsprachiger Texte.
“Alles geht” ist ein weiterer Schritt auf dem Weg, den das Duo Pfeffer / Fries 1997 mit dem teilweise noch sehr metallisch inspirierten “Under The Flood” begonnen hat und stellt eine logische Weiterentwickling des Vorgängeralbums “eveningStar” dar.