Pink Floyd

Pink Floyd - Live Anthology

24. März 2005 · Video · andreas · Kein Kommentar

pf-laMit der “Live Anthology” beglücken uns Falcon Neue Medien mit einer weiteren Veröffentlichung aus der Reihe “DVDs, die die Welt nicht braucht”.

Diesmal hat man die Videoarchive zum Thema “Pink Floyd” durchsucht und dabei auch einige Schnippsel gefunden, die den Zuschauer ab und an reflexartig den Videorekorder nachjustieren lassen wollen. Bis auf “Comfortably Numb” stammen alle Songs aus dem Zeitraum 1968-1972, wobei sowohl die Herren Barrett als auch Gilmour vertreten sind. Ob schon das Ausgangsmaterial stellenweise nicht mehr vollständig war oder man einfach bei der Produktion der DVD gepatzt hat, lässt sich nicht klären - einige Songs enden in der hier gebotenen Form deutlich zu spontan.

Definitiv geschlampt wurde bei Song 10, der auf der Hülle und im Menü als “Careful With That Axe, Eugene” verzeichnet ist, sich aber als “Atom Heart Mother” entpuppt.

Am interessantesten dürfte wohl das schon erwähnte “Comfortably Numb” sein, das wahrscheinlich aus den Aufnahmen zu dem nie erschienenen “The Wall” - Konzertfilm stammt. Es ist davon auszugehen, daß es sich entweder um eine Aufnahme der Show im Nassau Coliseum (New York) oder im Earls Court (London) handelt, von denen beide komplette Bootlegvideos existieren.

Finger weg!

4:3 NTSC, Stereo, 67 Minuten


Roger Waters - Flickering Flame: The Solo Years Volume 1

27. September 2002 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Das nächste Studioalbum von Roger Waters nach “Amused To Death” läßt auch nach neun Jahren weiterhin auf sich warten - der ehemalige Mastermind von Pink Floyd hat das Touren wieder für sich entdeckt und beehrt nach zwei ausgiebigen Touren durch die USA nun auch den Rest der Welt.

Und da auch eine Plattenfirma an einem solchen Event gerne mitverdienen will, hat man sich entschlossen, mit “Flickering Flame: The Solo Years Volume 1” eine Compilation auf den außeramerikanischen Markt zu werfen, die wohl mit Absicht nicht als “Best Of” betitelt wurde - bietet sie doch neben einigem bekannten Songs auch für den Fan und Sammler einige normalerweise nur mit hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand zu ergatternde Stücke.

Los geht das Raritätenkabninett mit einer Coverversion von Bob Dylans “Knocking On Heaven’s Door”, die für den israelischen Independent-Film “The Dybbuk Of The Holy Apple Field” aufgenommen wurde und bisher mangels Soundtrack-Veröffentlichung für Normalsterbliche überhaupt nicht auf Tonträger zu erwerben war. Die zweite Rarität ist “Flickering Flame”, eine Demoversion eines noch unfertigen Stücks, das von Roger Waters zum ersten Mal zu Beginn der aktuellen Tour als Zugabe der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Mit “Towers Of Faith” folgt ein Song vom schon lange nicht mehr erhältlichen “When The Wind Blows”-Soundtrack, bevor die CD mit der vierten und letzten Rarität endet - der original Demoversion des Songs “Lost Boys Calling” (vom Soundtrack “Legend of 1900”), die allerdings ohne Eddie van Halen an der Gitarre und Orchester im Hintergrund auskommen muß.

Zwischen den Raritäten gibt es eine Reihe bekannter Aufnahmen, die von “The Pros and Cons of Hitchhiking” (1 Song), “Radio K.A.O.S.” (3 Songs), “Amused To Death” (2 Songs) sowie “In The Flesh - Live” (2 Songs) stammen.

Alles in allem eine Compilation, die wohl deutlich mehr auf den Sammler ausgerichtet ist, als auf Otto-Normal-Sonderangebotskäufer. Ob allerdings das nächste Studioalbum, wie aufgrund der einzigen bekannten neuen Songs “Each Small Candle” und “Flickering Flame” scherzhaft im Internet schon gemutmaßt wurde, tatsächlich ein Konzeptalbum über Kerzen wird - darauf dürfen wir weiterhin gespannt warten.

Gut (11/20)

P.S.: Die Erstauflage gibt’s im schicken roten Pappschuber, die Produktion der CD ist auf das Jahr 2002 begrenzt.

P.P.S.: Wer von Zeit zu Zeit CDs auf dem Rechner hören will oder muß - bei “Flickering Flame: The Solo Years Volume 1” handelt es sich um eine mittels “key2audio” kopiergeschützte CD, die nicht in jedem CD-ROM-Laufwerk abspielbar ist.


Roger Waters - Amused To Death

18. August 1994 · Audio · andreas · Kein Kommentar

Worin besteht die Gemeinsamkeit zwischen Pink Floyd und Genesis? Nun ja, beide Bands dümpeln seit dem Ausstieg ihres jeweiligen kreativen Kopfes nur noch als ein Schatten vergangener Zeiten dahin, während die Soloprojekte von Roger Waters und Peter Gabriel mühelos auch höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werden.

So ist Roger Waters mit seinem neuesten Werk auch wieder einmal das gelungen, woran sich viele seiner “alten” Kollegen verzweifelt die wohl inzwischen schon etwas lockeren Zähne ausbeißen: Seine Musik fertig für’s nächste Jahrtausend zu machen - ohne sich dabei selbst zu karrikieren. Das Album ist wieder ein totaler Rundumschlag geworden, der in musikalischer Hinsicht seine Ex-Mitstreiter David Gilmour & Co. recht gewaltig auf das Brett vor dem Kopf treffen dürfte. Aber auch einige andere Leute dürften sich recht getroffen fühlen, da Waters, wie nicht anders zu erwarten, textlich kein Blatt vor den Mund nimmt und so manchem gewaltig in das Ding gegenüber von dem anderen tritt. “Amused To Death” ist ein Album, an dem es absolut nichts auszusetzen gibt, außer vielleicht der Tatsache, das es mit 76 Minuten - gemessen an seiner Genialität - immer noch viel zu kurz ist - für uns ist es jedenfalls DAS Album des Jahres 1993, vielleicht sogar der letzen Jahre und noch darüber hinaus…

Klassiker (20/20)

Zusammen mit Jens Simon verfasst, war “Amused To Death” das einzige Mal in meiner Underground Empire-Zeit, daß ich die Höchstnote von 20 Punkten vergeben habe.